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0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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Hal Pereira rührte seelenruhig den noch flüssigen Beton und grinste dabei wie ein kleiner Teufel.
    Monster Manson stand neben ihm, grinste ebenfalls, aber weitaus dümmlicher. Er hielt eine Maschinenpistole in seinen kohleschaufelgroßen Fäusten.
    Der dritte Mann starrte einmal auf den Zementrührer, dann wieder auf Monster Manson, dem das linke Ohr fehlte und dessen Unterlippe gespalten war. Daher auch der Name Monster. Eigentlich hieß er ja Nick, aber niemand nannte ihn so.
    Die Schüssel mit dem Zement war für den dritten gedacht. Es war kein Weißer, sondern ein Chinese. Seinen richtigen Namen wußte ebenfalls keiner mehr. In der Organisation hieß er nur Chink.
    Und Chink sollte sterben!
    Ein Tod, wie er in der Mafia einem Verräter zusteht. Man steckte die Beine des Delinquenten in flüssigen Beton, wartete, bis er hart war und kippte den Mann dann ins Meer.
    Spurlos liquidieren, hieß es in der Fachsprache, und der Chinese war nicht der erste, der auf diese Art und Weise ums Leben kam.
    Denn der große Logan Costello, Mafiaboß und Unterweltskönig von London, schaffte sich seine Gegner immer auf diese Art und Weise vom Hals. Die Themsemündung war ein idealer Ort. Hier achtete niemand darauf, wenn ein kleines Boot über die Wellen tuckerte.
    Man mußte natürlich genau über die Position der Polizeiboote Bescheid wissen, aber das war kein Problem. Costellos Beziehungen reichten sehr weit.
    »Fertig?« fragte Monster Manson.
    »Gleich«, antwortete Pereira.
    Monster Manson lachte. Dann schaute er den Gefesselten an. Er hockte auf einer schmalen Sitzbank und war wie ein Paket verschnürt. Nicht einmal den kleinen Finger konnte er rühren. »Wie fühlst du dich eigentlich, Chink?«
    Der Mann gab keine Antwort. Er hob nur den Kopf. Im blassen Sternenlicht war zu erkennen, daß seine Haut in allen möglichen Farben schimmerte. Der Mann hatte wirklich einiges hinter sich. Er war durch die Verhörmühle der Mafia gegangen. Im Gegensatz zur Polizei wandten diese Verbrecher den Dritten Grad eiskalt an.
    Dabei hatte der Chinese einmal zu ihnen gehört. Er war sogar einer der Starkiller gewesen, denn seine Art des lautlosen Tötens mit der Seidenschlinge war in der Organisation sehr gefragt gewesen.
    Doch als er dann einen Landsmann umbringen sollte, hatte er sich geweigert. Nicht weil Familienbande oder ethnologisches Zusammengehörigkeitsgefühl ihn daran hinderten, nein, er hatte von einem Fluch gesprochen, der über dem Betreffenden lasten sollte.
    Und er hatte ihn sogar gewarnt. Irgendwie hatte Costello, der große Boß, es herausbekommen und sofort seine Konsequenzen gezogen.
    Chink mußte sterben!
    Hal Pereira richtete sich auf. Mit dem Handrücken wischte er Schweiß von seiner Stirn. Die Rührerei hatte ihn angestrengt. Er schaute auf seine Uhr.
    Kurz vor Mitternacht.
    Genau die richtige Zeit, um so einen Job zu erledigen, dachte er und griff zu den Zigaretten. Zweimal wurde die Flamme des Feuerzeugs ausgeblasen, dann brannte der Glimmstengel endlich.
    Pereira blies den Rauch in die Luft.. Der Wind fuhr durch seine braunen Haare, hob sie an und legte die Stirnglatze frei, die Pereira mit seinen 35 Jahren schon besaß. Er und auch Monster Manson gehörten zum Exekutionskommando der Mafia. Die beiden waren Männer ohne Gewissen, es machte ihnen nichts aus, Menschen zu töten. Zudem wurden sie gut bezahlt.
    Die See war ruhig. Den Motor des Bootes hatten die Männer abgestellt und ließen sich nun von der Strömung treiben. Das Meer glich einer dunklen Fläche, auf der hin und wieder weiße Hüte tanzten.
    Es waren die Schaumkronen der Wellen. In der Ferne schimmerten Lichter. Dort lag eine Fabrik am Ufer der Mündung.
    Schiffe waren so gut wie keine unterwegs. Die Männer hatten hier wirklich die Ruhe, die sie für den anstrengenden Job benötigten.
    Pereira drehte sich zu Manson um. »Du kannst dich jetzt betätigen, Monster.«
    Manson nickte und legte die MPi zur Seite. Er rieb seine dicken Hände, bückte sich und umfaßte den schüsselähnlichen Trog. Dann kippte er ihn zu sich hin und rollte ihn auf den Delinquenten zu.
    Direkt vor den Beinen des Chinesen blieb der Trog stehen. »Die Füße hoch, Chink!« befahl Monster Manson.
    Der Chinese spie ihm ins Gesicht. Damit hatte der Killer nicht gerechnet. Als der Speichel auf seiner Haut klebte, wischte er ihn mit der rechten Hand weg und schlug mit der linken zu.
    Der Kopf des Chinesen flog zur Seite, das Gesicht verzerrte sich, und Manson hatte schon
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