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0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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wieder ausgeholt, doch ein Zuruf seines Kumpans stoppte ihn.
    »Laß es, sonst bekommt er ja nichts mehr mit!«
    Monster Manson nickte. »Du hast recht!« keuchte er, bückte sich, packte die gefesselten Beine, hob sie an und stellte sie in den Bottich mit Beton. Ein paar Spritzer bekam der Killer gegen die Hosenbeine, doch darum kümmerte er sich nicht. Hauptsache, die Beine steckten fest. Er drückte noch mal auf die Knie, damit er sicher sein konnte, daß die Füße auch den Boden berührten, dann nickte er zufrieden und grinste wieder.
    Der Chinese war totenbleich geworden. Auf seiner Stirn schimmerten die kleinen Schweißperlen. Scharf traten seine Wangenknochen hervor, die Lippen bildeten einen Strich, nur in den schmalen Augen steckte Leben. Und dieser Blick versprach den beiden Killern nichts Gutes, er strahlte einen tödlichen Haß aus.
    Die beiden Mörder kümmerten sich nicht darum. Der Mann konnte ihnen nicht mehr gefährlich werden.
    Dachten sie…
    »Ein paar Minuten bleiben dir noch, bis das Zeug hart ist«, sagte Pereira. »Willst du eine Zigarette?«
    Kopfschütteln.
    »Dann eben nicht.« Pereira grinste dünn und schaute über die Reling hinweg aufs Meer.
    Nach zwei Sekunden bereits wandte er sich wieder um, denn der Chinese redete.
    »Ihr könnt mich töten«, sagte er, »aber ihr könnt den Fluch nicht aus der Welt schaffen. Ich habe gehört, daß die Teufelsdschunke unterwegs ist. Meine Brüder haben die Geister der Verfluchten beschworen, und ihr werdet dafür büßen, das könnt ihr mir glauben.«
    »Rede keinen Mist«, erwiderte Pereira. »Du hättest den Kerl umlegen sollen und basta.«
    »Nein, er ist nicht zu töten.«
    Da lachte Pereira. »Jeder ist zu killen. Ich, Monster Manson, und auch du, das wirst du gleich merken.«
    »Aber, nicht Tschu Wang.«
    Pereira lachte. »Und wer ist das?«
    »Ein Dämon und ein Mandarin, der seit 800 Jahren den Geistern des Meeres gehört.«
    »Dann soll er auch dort bleiben.«
    »Nicht mehr, denn die Bande der roten Schlange hat ihn beschworen. Und Tschu Wang wird zurückkommen, glaubt es mir. Seine Rache wird euch treffen. Und sie wird schlimmer sein, als es überhaupt vorstellbar ist. Es gibt nichts mehr, was euch retten könnte. Ihr seid verloren, ein für allemal.«
    »Das Zeug ist jetzt hart«, unterbrach Monster Manson die Rede des Todgeweihten.
    Pereira nickte. »Dann werden wir ihn mal von Bord schaffen.« Er wollte sich jedoch selbst überzeugen, bückte sich und prüfte mit den Fingern die Festigkeit der Masse.
    »Ja, das geht!«
    Als er sich wieder aufrichtete, griff Monster Manson zu. Mit beiden Händen umfaßte er die Schultern des Chinesen, griff sehr hart zu und rollte die Schüssel mit dem Zement und dem darinsteckenden Chinesen auf die gegenüberliegende Reling zu. Es war die Backbordseite des Schiffes. Dort sollte der Verräter ins Meer gestoßen werden.
    Der Chinese richtete seinen Körper noch einmal auf, soweit es die Fesseln erlaubten. Er schaute über das Meer und begann leise zu lachen, was die beiden Killer irritierte.
    »Findest du das so spaßig?« fragte Monster Manson.
    »Nein, das Sterben ist kein Spaß.«
    »Warum lachst du dann?« erkundigte sich Pereira.
    »Weil sie schon da ist.«
    »Wer ist da?« Pereira hatte sich eine zweite Zigarette angezündet und blies dem Chinesen den Rauch ins Gesicht.
    »Die Teufelsdschunke!« flüsterte der Todgeweihte.
    Pereira trat mit dem rechten Fuß auf. »Soll das ein letzter Trick sein, Chink?«
    »Nein, es ist keiner. Schaut doch selbst. Da hinten, der Schatten über den Wellen. Das ist sie. Und sie kommt näher. Ich habe es gewußt. Tschu Wang hat überlebt. Man kann den Fluch aufheben, die Brüder der roten Schlange haben es geschafft.« Er lachte wieder, und dieses Lachen machte selbst die hartgesottenen Killer nervös.
    »Verdammt, kipp ihn in den Bach!« zischte Pereira.
    Monster Manson nickte nur. Er faßte den Chinesen unter und wuchtete ihn mitsamt der Zement gefüllten Schale in die Höhe, um ihn über die Reling zu schleudern.
    Auf halbem Wege verharrte er. Der Mann rutschte ihm wieder aus dem Griff, und die Schale wuchtete mit einem dumpfen Geräusch auf die Decksplanken.
    Hal Pereira wurde wütend. »Verflucht, was ist los?«
    »Guck… guck mal nach unten!«
    »Wo?«
    »Da sind welche.« Monster Manson streckte die Hand aus und deutete über Bord.
    Hal Pereira beugte sich vor. Er machte den Hals lang und bekam im nächsten Augenblick große Augen, wobei noch ein
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