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0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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unartikuliertes Geräusch aus seinem offenen Mund drang.
    Sein Kumpan hatte recht gehabt. Da schwamm wirklich etwas auf der Wasserfläche.
    Dinge, die überhaupt nicht hierher paßten, die eher in ein Gruselkabinett gehörten.
    Es waren weißgelbe Totenschädel!
    ***
    Sie schwammen auf dem Wasser, und sie erinnerten Hal Pereira an Korken, so sehr hüpften sie auf und nieder.
    Der Killer schluckte. Plötzlich fühlte er sich verdammt unwohl, und als er einen Blick nach rechts warf, wo der Chink und Monster Manson standen, da sah er das wissende Lächeln auf dem Gesicht des Chinesen, und die Furcht in den Zügen seines Partners.
    Pereira holte tief Luft. »Du weißt was!« schrie er den Todeskandidaten an. »Du weißt mehr, verdammt!« Seine Rechte fuhr vor. Die Finger wühlten sich in den Stoff des Jacketts, und der Killer schüttelte den Chinesen durch.
    Monster Manson war zurückgewichen. Er hielt sich raus, aber seine Angst war unverkennbar. Er traute sich nicht, auf die Wasserfläche zu blicken, sondern starrte krampfhaft auf seine Schuhspitzen und die Decksplanken.
    »Was wird hier gespielt? Welche Schau ziehst du hier ab?« keuchte Pereira und schüttelte den anderen noch mehr durch. »Rede, verdammt, was ist das?«
    »Tschu Wang ist zurückgekommen. Ich habe es euch doch gesagt. Die rote Schlange hat ihn beschw…«
    Mit dem Handrücken schlug Pereira den Mann gegen die Lippen.
    Die Worte verstummten. Dann wirbelte der Killer herum und fauchte seinen Kumpan an. »Los, über Bord mit ihm!«
    »Und die Schädel?«
    »Die sind mir scheißegal. Ich will den Chink tot sehen!«
    Monster Manson nickte. Sie faßten jetzt gemeinsam an und hievten den Mann hoch. Die Reling benützten sie als Stütze, schoben ihn weiter vor und verlagerten sein Gewicht so, daß sie ihn kippen konnten.
    Der Chinese lachte. Er lachte auch noch, als er fiel. Nur als die Wogen über ihm zusammenschlugen, da lachte er nicht mehr.
    Wie ein Stein versank er in der Tiefe.
    »So«, sagten die beiden Mörder wie aus einem Munde. Dann jedoch verstummten sie.
    Hatten sie beim ersten Hinschauen vielleicht noch an eine Täuschung geglaubt, so wurden sie jetzt eines Besseren belehrt. Die schwimmenden Totenschädel hatten sich formiert und einen Kreis um das Boot gebildet, das meldete Monster Manson, als er zur Backbordseite lief und dort über die Reling schaute.
    »Sie haben uns eingekreist!« kreischte er. Er drehte sich um, und sein Gesicht war leichenblaß.
    Pereira fluchte. »Gib mir deine MPi!«
    Monster Manson hörte nicht. Er bibberte nur. Er, der große Killer, hatte plötzlich Angst. Die Worte des Chinesen waren bei ihm auf fruchtbaren Boden gefallen, und die Saat war auch aufgegangen.
    »Her mit der Waffe!«
    Nun reagierte Monster Manson. Er hob die Maschinenpistole auf und warf sie Hal zu.
    Pereira verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Jetzt werden wir doch mal sehen, was an diesen verdammten Schädeln überhaupt dran ist«, knirschte er, wandte sich um und schaute über die Reling.
    Da tanzten sie auf dem Wasser. Wunderbar blieben sie zusammen und bildeten eine lange Reihe. Selbst ein Kleinkind hätte sie mit der Maschinenpistole getroffen und auch zerhämmert. Das war überhaupt keine Kunst.
    Pereira kippte die Waffe, so daß die Mündung auf die Wasseroberfläche wies. »Ich werde es euch zeigen«, flüsterte er rauh, glich das Schwanken des Bootes aus, indem er sich breitbeiniger hinstellte und zog dann den Stecher zurück.
    Die Maschinenpistole bewegte sich in seinen Händen. Sie tanzte und vibrierte. Vor der Mündung leuchteten gelbrote Flämmchen auf. Kugel auf Kugel spie die Waffe aus. Die erste Garbe hieb in das Wasser und ließ Fontänen hochsteigen, dann schwenkte Pereira die Waffe, führte sie im Halbkreis von links nach rechts und wollte jetzt die schimmernden Totenschädel wie Kegelpuppen abräumen.
    Er traf auch.
    Pereira sah, wie die Schädel unter den Einschlägen der Geschosse zuckten und hüpften. Normalerweise hätten sie zersplittert sein müssen, doch das geschah nicht.
    Die Kugeln prallten ab!
    Pereiras Schreie mischten sich in das Hämmern der Waffe. Er wußte selbst nicht genau, weshalb er schrie. Vielleicht war es der Streß, der ihn so handeln ließ, aber er schoß, bis das Magazin leer war.
    Die Reihe der Schädel hatte sich aufgelöst. Längst bildeten sie keine Front mehr, sie waren durch die Aufprallwucht der Geschosse aus der Formation herausgerissen worden, aber Hal Pereira hatte sie nicht zerstören
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