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Robin Hood

Titel: Robin Hood
Autoren: Christina Cara Wagner
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    1198 Nottingham Castle
    „Schaut nicht so grimmig, Gisbourne, da wird ja der Wein sauer“, der Sheriff of Nottingham wirkte amüsiert. Gisbourne gab ein knurrendes Geräusch von sich und nahm einen kräftigen Schluck Wein aus seinem Krug.
    „Gisbourne, wieso sitzt Ihr hier wie ein Schlappschwanz, anstatt loszuziehen, um das Herz einer Lady zu gewinnen?“
    Der Sheriff schwieg kurz und musterte Gisbourne.
    „Wenn es sein muss mit Gewalt, Gisbourne“, betonte er.
    „Was schlagt Ihr vor, das ich tun soll. Locksley vom Hof jagen und seinen Platz einnehmen?“ Gisbourne klang verbittert.
    Kräftig schlug der Sheriff mit der Faust auf den Tisch.
    „Seit fünf Jahren bittet Ihr Locksley um die Hand seiner Schwester und wurdet wie ein Trottel vom Hof gejagt. Die Zeit der Vergeltung ist gekommen. Davon abgesehen, Gisbourne, um Richard vom Thron zu stürzen, brauchen wir eine Allianz Englands mächtigster Adligen und Locksley wird wohl kaum unser Verbündeter!“
    Gisbourne schwieg und blickte in seinen Weinkrug.
    „Nehmt Euch ein paar Männer mit, Gisbourne, und hört endlich auf. Euch zu benehmen wie ein Mädchen!“ Gisbourne schnaufte gekränkt und erhob sich.
    Wortlos verließ er den Raum, fest entschlossen der neue Lord von Huntington zu werden.
    ***
    Stolz saß Gisbourne auf seinem schwarzen Hengst und hob die Hand. Die Soldaten des Sheriffs zügelten die Pferde und blieben hinter Gisbourne stehen. Mit erhabenen Blick musterte er Huntington Castle.
    „Nehmt Lady Marian und die Angestellten gefangen“, befahl Gisbourne, ohne sich umzudrehen. „Um Locksley kümmere ich mich persönlich.“
    Die Soldaten jagten an Gisbourne vorbei und saßen ab. Rücksichtslos schlugen sie die Tür ein und drangen ins Locksley Anwesen ein. Kalt lächelnd setzte Gisbourne sein Pferd in Bewegung und näherte sich seinem künftigen Besitz.
    ***
    „Was ist das für ein Lärm?“ Überrascht blickte Margret, die Robert of Locksley gerade das Abendessen servierte, zur offenen Tür hinaus.
    Außer Atem kam Much in den Raum gestürzt und verriegelte die Tür hinter sich.
    „Master, Soldaten, Gisbourne.“ Much rang nach Luft. Robert of Locksley erhob sich. „Ruhig Much, was willst du uns sagen?“ Much atmete tief durch. „Gisbourne ist hier, mit Soldaten des Sheriffs. Sie haben Lady Marian gefangen genommen.“
    Robert of Locksley näherte sich außer sich vor Wut einer Truhe, auf der sein Schwert lag und ergriff es. Wütend stürmte er in Richtung Tür. Much stellte sich vor ihn.
    „Was wollt Ihr tun, Master? Gegen eine Armee kämpfen? Wir sollten uns in Sicherheit bringen. Einen Plan schmieden und dann zuschlagen. In der Reihenfolge“, flehend auf ihn zu hören, blickte Much seinen Master an.
    „Ich komme mit Euch“, meldete sich Margret zu Wort. „Ich bleibe nicht hier, wenn jetzt der Teufel persönlich hier regiert.“
    Kräftig wurde gegen die Tür geschlagen.
    „Locksley, öffnet die Tür! Wir klären das wie Männer!“ „Gisbourne“, flüsterte Much.
    Robert of Locksley wandte sich Margret zu. „Margret, ich möchte, dass du hier bleibst. Achte auf Marian, sei meine Augen und Ohren. Sag Marian, dass ich sie liebe und zurückkomme, sobald ich kann.“ Margret nickte. „Komm jetzt Much. Wir nehmen den Geheimgang.“ Robert of Locksley warf noch einen Blick auf Margret. „Viel Glück.“
    „Das wünsche ich euch beiden auch.“
    Robert of Locksley öffnete eine Schranktür. Much griff sich eine der Fackeln, die an den Wänden hingen und folgte seinem Master in einen Tunnel, der ins Freie führte.
    Schnell schloss Margret hinter den beiden die Schranktür. Vorm Haus blieb Robert of Locksley stehen.
    „Seit wann bin ich ein Feigling, Much?“
    „Das hat nichts mit Feigheit zu tun, Master, sondern mit Überleben und tot nützt Ihr Marian nichts. Und Ihr kennt das Sprichwort, wer zuletzt lacht.“
    „Sucht die Umgebung ab. Sie können noch nicht weit sein!“, ertönte Gisbourns Stimme.
    „Kommt jetzt Master.“ Schweren Herzens rannte Robert of Locksley seinem Diener Much hinterher, der rannte, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    Außer Atem blieb Robert of Locksley stehen, als er mit Much den Sherwood Forest erreichte.
    „Ich hätte Marian nicht im Stich lassen dürfen“, machte sich Robert of Locksley Vorwürfe.
    „Ihr habt Marian nicht im Stich gelassen. Ihr hättet Marian im Stich gelassen, wenn Ihr tot wärt. Und soll ich Euch noch etwas sagen...“
    „Nein danke, Much. Ich muss nachdenken.“
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