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0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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nicht wieso.
    ***
    Die Bewegung war ein reiner Reflex.
    Vielleicht hätte ich auch noch ausweichen können, vielleicht auch nicht. So riß ich gedankenschnell den Arm mit der Holzlatte hoch und hatte wirklich unwahrscheinliches Glück.
    Der Schlangendolch hieb in das Holz, bevor er mein Gesicht treffen konnte.
    Ich schlug mit der Latte zu.
    Und ich traf den Diener der roten Schlange am Kopf. Er wurde zurückgeschleudert, ruderte mit den Armen und fand sein Gleichgewicht wieder.
    Der Dolch steckte noch immer im Holz.
    Ich rechnete damit, daß er ihn rein durch gedankliche Kraft lösen konnte, wechselte die Schlagwaffe in die Linke und zog mit der Rechten die Pistole.
    »Wag es nicht!« warnte ich ihn.
    Da hörte ich die Schüsse. Sie klangen vom Polizeiboot her auf, und wir beide wurden abgelenkt. Auch der Chinese vor mir vernahm sie. Unsicherheit zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, das mit dem schlangenartig geformten Loch in der Stirn mehr als makaber aussah. Er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Aber ich wußte es.
    Zwei Sprünge brachten mich zu ihm. Er riß noch beide Arme hoch, doch er war nicht schnell genug. Mein erster Schlag mit der Waffe zertrümmerte seine Deckung. Der zweite Hieb schickte ihn ins Reich der Träume.
    Schwer krachte er auf die Planken und blieb mit ausgestreckten Armen liegen.
    Ich aber starrte auf meine Schlagwaffe und die darin steckende Schlange.
    Wie sollte ich sie zerstören?
    Da fiel mir die Gemme ein. Sie entstammte keiner direkt christlichen Mythologie, besaß jedoch weißmagische Kraft. Zum Glück hatte ich den Stein mitgenommen. Rasch holte ich das flache Stück hervor, das graugrün schimmerte und auf seiner Oberseite eine Schlange zeigte, die sich selbst in den Schwanz biß.
    Der ewige Kreislauf der Welten war damit symbolisiert. Schlange gegen Schlange.
    Wer würde siegen?
    Ich hielt die Gemme gegen die in der Holzlatte steckende Schlange. Ein Zischen, ein Funkensprühen und ein Schrei.
    Der Bewußtlose fuhr plötzlich hoch, preßte seine Hände gegen die Stirn, blieb für ein, zwei Herzschläge stehen und fiel dann zusammen. Tot blieb er liegen.
    Damit hatte ich nicht gerechnet.
    Dann erinnerte ich mich wieder an die Schüsse. Sie waren zwar verstummt, trotzdem wollte ich sehen, was auf dem Wasser losgewesen war und schaute über die Bordwand.
    Die Männer standen auf dem Boot. Irgendwie ratlos.
    »Alles klar?« rief ich.
    »Jetzt schon«, antwortete mir der Sergeant durch ein Megaphon.
    Ich war beruhigt. Sorgen jedoch machte ich mir wegen Suko und auch Shao.
    Wie mochte es den beiden ergangen sein?
    ***
    Shaos Gesichtszüge schienen eingefroren zu sein. Suko hatte noch nie solch einen Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen, und der bloße Anblick schnitt ihm ins Herz.
    Angst, Schrecken und Entsetzen hatten aus dem hübschen Gesicht eine Maske gemacht.
    Der Chinese blieb stehen. Er wußte genau, daß jeder Schritt den Tod seiner Freundin bedeuten konnte. Und das Risiko wollte er auf keinen Fall eingehen.
    Tschu Wang begann zu sprechen. »Was willst du hier?«
    »Dich töten und sie befreien!«
    Der Schlangenmensch lachte, wobei er sein Maul noch weiter aufriß. Jetzt paßte sogar ein Mensch hinein. »Sie gehört mir, und mich kannst du nicht töten.«
    »O doch, ich werde es dir beweisen!«
    »Nichts wirst du!« keifte Tschu Wang. »Du wirst bald zu mir gehören, aber erst nachdem ich sie, deine Freundin, vertilgt habe.« Er lachte häßlich.
    Suko blieb fast das Herz stehen. Er schaute in Shaos Gesicht und sah das stumme Flehen in ihren Augen. Das Mädchen hatte alle Hoffnungen in Suko gesetzt. Wie sollte er es schaffen, sie nicht zu enttäuschen?
    Der Stab!
    Das war die einzige Rettung. Zu einem Überraschungsangriff konnte es nicht kommen, der andere würde zuschnappen. Und wenn die Zeit angehalten war, mußte es Suko gelingen, innerhalb der fünf Sekunden Shao aus den Armen der Schlange zu winden.
    Voll konzentrierte er sich auf die vor ihm liegende schwere Aufgabe. Er vermeinte auch Schüsse zu hören, aber er achtete jetzt nicht mehr darauf. Shao war wichtiger.
    Sukos Hand rutschte unter die Jacke. Hoffentlich drehte Tschu Wang jetzt nicht durch.
    Nein, er fragte nur: »Willst du mich erschießen?«
    »Vielleicht.«
    »Du kannst es ja probieren.«
    Da hielt Suko den Stab in der Hand. Das bewußte Wort sprang ihm fast von selbst über die Lippen, und in den nächsten Sekunden erstarrten Shao als auch das Monster.
    Nur Suko bewegte sich.
    Und wie!
    Zwei gewaltige
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