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0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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die Verfolgung aufgenommen hatte.
    Und dann tappte Suko in die Falle.
    Der Schlangendiener war raffiniert. In der Dunkelheit hatte er die Luke aufgezogen, durch die Shao schon gefallen war. Suko sah das Loch zu spät, trat hinein und fiel den kopflosen Untoten genau in die fangbereiten Arme…
    ***
    Der Hubschrauber dümpelte auf dem Wasser. Ich hatte ihn gelandet und war umgestiegen auf das Polizeiboot.
    Sein Kommandant stellte sich als Sergeant Windsor vor. »Haben Sie Befehl, Sir?«
    Ich nickte. »Zur Dschunke.«
    »Aye, aye, Sir!« Windsor machte kehrt und gab die entsprechenden Anordnungen.
    Die Maschinen bekamen Stoff. Eine Welle schob sich wie ein weißer Bart am Bug des Schiffes hoch und zerlief schäumend an den beiden Seiten.
    Ich wollte unbedingt an Bord der Dschunke, denn ich konnte Suko nicht allein lassen.
    »Scheinwerfer!« rief ich.
    Schon strahlten die hellen Lichtfinger auf. Sie glitten über die Wasserfläche, warfen blitzende Reflexe auf die dunkle, wogende Fläche, tasteten sich weiter und rissen die Dschunke aus der Finsternis.
    Der Sergeant verstand seinen Job. »Halbe Kraft!« rief er.
    Der Befehl wurde sofort ausgeführt.
    »Längsseits gehen!«
    Die Männer verstanden ihr Handwerk wirklich.
    Kaum hatte der Sergeant die Worte ausgesprochen, als der Polizeikreuzer seinen Bug herumschob und sich im rechten Winkel der langsam dahinschaukelnden Dschunke näherte.
    Ich stand am Bug des Schiffes. Mein Herz klopfte ziemlich laut. In meinen Jackentaschen spürte ich das Gewicht der Handgranaten. Sie waren das letzte Mittel, das ich einsetzen wollte.
    Ich schaute zur Dschunke, die immer größer wurde, je näher wir herankamen. Mein Hals wurde trocken, der Herzschlag beschleunigte sich. Von Suko hatte ich noch keine Spur gesehen. Er hätte doch das Licht zumindest entdecken müssen, aber er ließ sich auf Deck nicht blicken. Hatte man ihn ausgeschaltet oder befand er sich unter Deck?
    Viel zu langsam verging die Zeit. Abermals schallten Befehle über Deck, und der Polizeikreuzer drehte so bei, daß er parallel mit der Dschunke fuhr. Die Geschwindigkeit wurde noch stärker gedrosselt.
    Plötzlich standen Beamte neben mir. Sie hielten Enterleinen in den Händen, die mit gekrümmten Haken beschwert waren, damit sie sich am Schiffsrumpf festklammern konnten.
    »Jetzt!« erklang der Befehl.
    Zwei Männer warfen die Haken. Man sah es ihren Bewegungen an, daß sie dies oft geübt hatten. Die Haken flogen durch die Luft, drehten sich und verkeilten sich im Schanzkleid der unheimlichen Dschunke.
    Die Männer prüften die Festigkeit.
    Alles klar.
    »Wollen Sie?« fragte mich Sergeant Windsor.
    Und ob ich wollte. »Sie und Ihre Männer bleiben vorerst zurück«, wies ich ihn an.
    »In Ordnung, Sir!«
    Ich packte das erste Seil. Wie ein Turner schwang ich mich hoch.
    Meine Hände griffen immer weiter zu und umkrallten das rauhfaserige Seil. Meine Beine pendelten in der Luft. Ich hing jetzt zwischen den beiden Booten über dem Wasser.
    Natürlich wurden die Schwankungen der Boote auch auf das Seil übertragen. Nicht nur einmal machte ich unsanft Bekanntschaft mit der Bordwand der Dschunke, aber ich ließ nicht los, sondern hangelte mich weiter voran.
    Wenn jetzt oben an der Reling einer der Schlangendiener auftauchte, konnte er mich mühelos ausschalten. Schnell verwarf ich den Gedanken wieder und machte weiter.
    Ich kam höher.
    Die letzten Griffe, dann hatte ich die Strecke hinter mich gebracht.
    Geschafft!
    Plötzlich konnte ich aufatmen und schwang mich über die Reling, um an Bord des Schiffes zu gelangen.
    Sofort fiel mir der faulige Geruch auf. Es roch nach altem Holz und Schimmel.
    Wo steckten die Gegner?
    Ich sah sie nicht, sosehr ich meine Augen auch anstrengte. Nur noch Restlicht fiel von den Scheinwerfern des Polizeibootes über Deck. Es gab mehr Schatten als Licht, und überall im Schatten konnten meine Gegner lauern.
    Vorsichtig richtete ich mich auf. Die Beretta hielt ich schußbereit, ebenso das Kreuz.
    Die Frage war nur, ob mir beides half, denn meine Gegner entstammten einer anderen Mythologie.
    Fast wäre ich über einen am Boden liegenden Balken gestolpert.
    Ich hob ihn auf.
    Da hörte ich die Kampfgeräusche. Sie klangen weiter vor mir auf, und ich vernahm auch einen Fluch.
    Suko! Ich lief los.
    Drei Schritte weit ließ man mich kommen, dann sah ich den sich bewegenden Schatten links von mir und entdeckte den mörderischen Pfeil, der auf mein Gesicht zielte…
    ***
    Mit seinem vollen Gewicht
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