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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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1. Die Ratsversammlung
    D ie sonnenbeschienenen Weizenfelder vor der Stadt leuchteten in sattem Gold.
    Matt Carter und Ambre Caldero hatten sich stets an die Hoffnung geklammert, dass Eden existierte, aber insgeheim hatten sie befürchtet, dass es in Wirklichkeit nur ein verfallenes Dorf, im schlimmsten Fall nichts als eine Legende war, die unter den Pans verbreitet wurde.
    Doch der prachtvolle Anblick, der sich ihnen nun bot, übertraf alle ihre Erwartungen.
    Rund um das Verlorene Paradies zog sich ein Erdwall mit einer Palisade aus breiten, angespitzten Holzpfählen.
    Glücklich lauschte Matt dem Rauschen des Windes in den Getreidefeldern und betrachtete die vielen Rauchfahnen, die aus den Häusern aufstiegen. Fast glaubte er den Duft frisch gebackener Brötchen zu riechen.
    Vor den südlichen Toren Edens wachten mit grimmiger Miene zwei kräftig gebaute Jugendliche. Als sie den rotbraunen Mantel des Weitwanderers erkannten, der die Neuankömmlinge begleitete, traten sie zur Seite. Hinter Matt und Ambre schleppten sich Nournia und Jon mit letzter Kraft in die Stadt. Nach dem Absturz des Zeppelins vor drei Tagen waren ihre Wunden noch immer nicht verheilt und ihre Kleider nur notdürftig zusammengeflickt.
    »Weitwanderer!«, rief ein Mädchen mit Zöpfen. »Wünschst du etwas zu trinken? Sollen wir dich zum Haus der Gesandten bringen?«
    Floyd winkte ab und deutete auf die riesige Hündin hinter sich, die eine menschliche Gestalt auf dem Rücken trug.
    »Eine der Unseren ist schwer verletzt, sie muss sofort behandelt werden. Ihr Name ist Mia.«
    »Wir kümmern uns um sie.«
    Kaum hatte das Mädchen einen schrillen Pfiff ausgestoßen, rannten drei Jungen herbei und halfen ihr, Mia von Pluschs Rücken zu heben. Sie gingen sehr behutsam vor, wobei sie immer wieder ängstliche Blicke auf die Hündin warfen, die größer war als jeder andere Hund, den sie je zu Gesicht bekommen hatten.
    Floyd zog seinen Mantel aus und warf ihn sich über die Schulter.
    »Wir gehen am besten direkt zum Haus der Gesandten«, sagte er zu seinen vier Schützlingen. »Dort könnt ihr euch ausruhen, während ich eine Anhörung vor dem Rat von Eden beantrage.«
    »Wir haben keine Sekunde zu verlieren«, wandte Matt ein und strich sich seine langen braunen Haare aus der Stirn.
    Ambre legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter.
    »Ruhig Blut, Matt. Sie werden uns empfangen. Ich mache mir Sorgen um dich, du zitterst ja vor Anspannung!«
    Leise, so dass nur sie ihn hören konnte, erwiderte er:
    »Der Krieg hat begonnen, und niemand außer uns weiß davon! Wie soll ich da noch ruhig bleiben?«
    Ambre sagte nichts mehr, und so folgten sie Floyd schweigend durch die Straßen der Hauptstadt der Pans.
    Nichts deutete mehr darauf hin, dass Eden binnen weniger Monate aus dem Boden gestampft worden war: Überall standen solide Gebäude aus Holz, die hie und da sogar auf steinerne Grundmauern gebaut waren. Zwischen den meisten Häusern waren große Planen gespannt, und wo die Wege unter freiem Himmel lagen, hatte man Gehsteige aus Brettern angelegt, um an regenreichen Tagen nicht durch Pfützen waten zu müssen.
    Schließlich erreichten sie das Stadtzentrum, einen riesigen Platz, auf dem ein über fünfzig Meter hoher, mit unzähligen gelb-roten Früchten beladener Apfelbaum stand. Floyd zeigte auf ein Gebäude, das ein wenig einer Kirche ähnelte, führte sie in das geräumige Vorzimmer und hängte seinen Mantel ohne Umschweife an einen der vielen Kleiderhaken. Ambre, die seit langem davon träumte, eines Tages zu den Weitwanderern zu gehören, machte keinen Hehl aus ihrer Begeisterung. Sie lugte durch eine Seitentür in ein Nebengebäude, aus dem starker Pferdegeruch drang, und erblickte eine Sattelkammer, in der die Reiterausrüstung der Weitwanderer lagerte. Dahinter reihten sich in einem langen Gang mehrere Dutzend Boxen aneinander, und einige Stallburschen eilten geschäftig hin und her.
    Doch da trat Floyd auch schon in den Aufenthaltsraum, und Ambre beeilte sich, ihren Freunden zu folgen.
    Die Weitwanderer saßen in kleinen Grüppchen um mehrere Holztische herum und unterhielten sich angeregt. Ihre leeren Teller hatten sie beiseitegeschoben, um einander die Notizen zu zeigen, die sie auf ihren Reisen gemacht hatten. Neugierig wandten sie sich zu Floyd und seinen Begleitern um, und ein Junge mit dunklen Haaren, grünen Augen und einem kräftigen Kinn erhob sich.
    »Ben!«, rief Ambre aus.
    Der Weitwanderer begrüßte sie lächelnd. Auch
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