Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
etwas in dieser Richtung in die Wege zu leiten.
    »Los, den Motor. Laß den Motor an. Dann fliehen wir, Hal!«
    Monster Manson schrie Pereira die Worte ins Ohr, und endlich erwachte der Zementrührer aus seiner Erstarrung.
    »Okay, okay«, sagte er, »jetzt gilt es!« Hal straffte sich, die Panik aus seinen Augen verschwand, und er lief mit raschen Schritten zum Ruderhaus hinüber. Hal mußte den Kopf einziehen, als er den niedrigen Durchlaß passierte. Danach stand er etwas tiefer, schaute durch die breite Frontscheibe und tastete mit einer Hand nach dem Schlüssel, um den Motor anzustellen. Er kratzte.
    Pereira runzelte die Stirn. Abermals drehte er den Schlüssel, während hinter ihm Monster Manson aufgetaucht war. Der riesenhafte Kerl stand gebückt im offenen Durchlaß und spielte mit der MPi.
    Auch der dritte Versuch klappte nicht. Der Motor, ausgezeichnet in Schuß, kam einfach nicht. Er kratzte ein paarmal, als hätte jemand Sand hineingestreut.
    Und langsam wurde Hal Pereira klar, daß dieses Phänomen keinen natürlichen Ursprung besaß. Irgendeine Kraft mußte einen besonderen Einfluß auf den Motor ausüben, er war doch sonst immer angesprungen.
    Hal Pereira drehte sich um und schaute Manson an. »Es klappt nicht, verdammt!« flüsterte er.
    »Wieso?«
    Pereira hob die Schultern.
    »Tschu Wang!« flüsterte Monster Monson. »Verflucht, das ist Tschu Wangs Schuld.« Er hob die Faust und hämmerte voller Wut gegen die Verkleidung des Steuerstandes. »Es gibt keine andere Möglichkeit. Dieser Tschu Wang ist an allem schuld.«
    Hal Pereira versuchte es noch einmal. Wieder ohne Erfolg. Der Motor blieb einfach stumm, bis auf das widerliche Kratzen, das er von sich gab.
    Sie steckten fest, und daran gab es nichts zu rütteln.
    »Was machen wir?« krächzte Monster Manson.
    »Nichts«, erwiderte Pereira, »aber sieh mal nach vorn, du Idiot!«
    Monster Manson schaute durch die große Scheibe. Er sah das Meer. Wellen, die wogten und weiße Hauben zeigten.
    Aber er sah noch mehr.
    Ein Schiff!
    Kein Dampfer oder Polizeiboot, sondern einen etwas schwerfällig wirkenden Kahn mit einem Segel, das der Wind aufgebläht hatte.
    Die Teufelsdschunke war gekommen!
    ***
    Beide Männer bekamen große Augen und vergaßen ihre augenblickliche Situation. Sie starrten nur das Schiff an, dessen Kurs vorgezeichnet war und sie allein zum Ziel hatte.
    Diese Dschunke war ein Phänomen. Nicht nur pechschwarz präsentierte sie sich, sondern sie hatte auch ein ebenso schwarzes Segel, das jedoch in seiner Mitte einen fahlweißen Totenschädel zeigte, der ebenso aussah wie die Schädel, die das Schiff umtanzten – nur waren sie wesentlich größer.
    Der Schädel schien die Männer höhnisch anzugrinsen, die starr dastanden und zu keiner Bewegung fähig waren. Er bot auch ein schreckliches Bild, denn wenn der Wind stärker oder schwächer in das Segel blies, dann veränderte der Schädel seine Form. Er wurde mal dicker, fiel zusammen und zeigte auch Falten und Knitter.
    Aber eins blieb stets gleich.
    Seine Abschreckung, die Pereira und Monster Manson Angst und Schrecken einjagten.
    »Er kommt auf uns zu!« flüsterte Monster Monson. »Verdammt, der Kahn will uns rammen.«
    Pereira nickte.
    »Dann tu doch was!«
    »Und was?«
    »Wir müssen fliehen, wir müssen…« Monster Manson verstummte. Er hatte selbst erlebt, daß der Motor des Schiffes nicht ansprang.
    Sie konnten nicht weg.
    »Ich hau trotzdem ab«, sagte Monster Manson.
    »Und wo willst du hin?«
    »Ich springe in den Teich, verdammt!« Monster Manson hatte die Worte kaum ausgesprochen, da drehte er sich schon auf dem Absatz herum und verschwand.
    Hal Pereira zögerte noch. Er zitterte am gesamten Körper. Der Schweiß lag als kalte Schicht auf seiner Haut. So eine Angst hatte er noch nie in seinem Leben gespürt.
    Er schaute nach vorn.
    Das Schiff wurde von Sekunde zu Sekunde größer, denn ein stetiger Wind blähte das Segel und trieb die geheimnisvolle Dschunke auf das Motorboot zu.
    Nein, dagegen hatte Pereira keine Chance. Er überlegte noch zwei Sekunden und tat es seinem Kumpan nach. So rasch es ging, verließ er das Ruderhaus und stürzte auf Deck.
    Er hatte kaum den ersten Fuß auf die Planken gesetzt, da hörte er die Schreie.
    Sie gellten ihm entgegen, trieben ihm eine Gänsehaut über den Rücken, und es gab nur einen Menschen, der sie ausgestoßen haben konnte.
    Monster Manson!
    Über die Backbordseite war er ins Wasser gehechtet. Hal Pereira stand einen Atemzug später
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher