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PR TB 019 Die Zone Des Schreckens

PR TB 019 Die Zone Des Schreckens

Titel: PR TB 019 Die Zone Des Schreckens
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Er nannte sich Bejin Jotifer.
    Sein Vater war Terraner; seine Mutter Setubarin. Beim ersten
Ansehen wirkte sein Gesicht wie eine starre Maske, in der nur die
leuchtenden Augen auffielen. Wenn man Jotifer näher betrachtete,
erkannte man feine Linien in den Wangen, Furchen unter den Augen und
die poröse, netzartige Haut, die sich über die Lippen
spannte.
    Bejin Jotifer besaß die Lippen eines Setubaren. Er bewegte
sich wie ein Setubare, obwohl er alles tat, um das zu ändern.
    Manchmal dachte er auch wie ein Setubare.
    Und doch lebte er wie ein Terraner unter Terranern. Jotifer war
über sechs Fuß groß, aber er bewegte seine 214 Pfund
mit der Geschmeidigkeit einer Katze, wobei seine Füße nach
innen gerichtet waren und sein Kopf wie in wildem Trotz im Nacken
lag.
    Als Jotifer ein Jahr alt gewesen war, hatten die Bartrats, ein
wilder Bergstamm auf Setubar, das Dorf seiner Mutter angegriffen und
nur verbrannte Erde zurückgelassen. Bejins Vater, der mit sechs
anderen Prospektoren auf Setubar lebte, hatte trotz der weitaus
besseren Bewaffnung der Übermacht weichen müssen. Jotifers
Mutter war bei
    dem Kampf ums Leben gekommen, sein Vater war mit ihm geflüchtet,
bis schließlich ein Leichter Kreuzer der Flotte aufgetaucht war
und sie gerettet hatte.
    Als hilfloses, quäkendes Bündel hatte Bejin Jotifer die
Erde zum erstenmal erblickt.
    Als Mann von 28 Jahren verließ er sie wieder.
    Die größte Presseagentur Terranias hatte ihn
ausgewählt, an Bord der EXPLORER-27 mit zu den Sternen
    zu fliegen, damit die Öffentlichkeit genau darüber
unterrichtet wurde, ob die Geldmittel für das umstrittene
Explorerprojekt richtig angelegt wurden.
    Hank Jotifer war zur Verabschiedung seines Sohnes auf den
Raumhafen gekommen, ein alter, knochiger Mann mit weißem Haar,
der sich sehr aufrecht hielt.
    Die Augen des alten Jotifers hatten das große Schiff mit
einem Blick umfaßt, als könnten sie die neue Welt
erschließen, in die sein Sohn eintrat.
    „Du hast einen weiten Flug vor dir", hatte Hank Jotifer
gesagt.
    Bejin hatte die Erde noch nie verlassen, die Reportagen, die ihn
berühmt gemacht hatten, waren alle auf der Erde entstanden.
    „Ich weiß", sagte er nur.
    In den Augen des alten Jotifer erschien ein eigenartiger Glanz, in
seinen Gedanken schien die Vergangenheit Einzug zu halten.
    „Ich habe nie mit dir über deine Mutter gesprochen",
sagte Hank Jotifer. „Du hattest es nie gern, wenn ich sie
erwähnte."
    Bejins Gesicht wurde verschlossen.
    Der Wind kam über den flachen Platz, er führte Ölgeruch
mit sich und brachte die Haare des alten Jotifer in Unordnung.
    „Deine Mutter war sehr tapfer", sagte Hank Jotifer.
„Ich war immer stolz auf sie."
    „Natürlich", zischte Bejin, „dir sieht man
auch nicht an, daß du etwas mit einer Setubarin zu tun
hattest." Einen Augenblick ruhten die alten Augen noch auf ihm,
dann wandte sich Hank Jotifer ab, und die Müdigkeit seiner
Bewegungen erschütterte Bejin.
    Er fühlte Mitleid mit seinem Vater in sich aufsteigen, aber
er blieb bewegungslos stehen, bis Hank Jotifer hinter den
Absperrungen verschwunden war.
    Er versuchte sich seine Mutter vorzustellen, aber sofort war der
alte Widerwille wieder da. All ihre Eigenarten, die sich auf ihn
übertragen hatten, der schleichende Gang, das Zucken der
Augenbrauen, das Leuchten der Augen und die porösen Lippen, das
alles unterschied ihn von einem echten Terraner.
    Setubar, das war der Name eines Planeten irgendwo im Zentrum der
Milchstraße.
    Dort war er geboren worden.
    Bejin Jotifer bekämpfte den Setubaren in sich, er wollte
seine Herkunft vergessen. Doch der Stempel des Nichtmenschlichen war
für alle Zeiten in seinen Körper gedrückt.
    Bejin Jotifer glaubte, daß er von den Menschen verachtet
wurde, er schützte sich davor mit noch größerer
Verachtung.
    Trotzdem war es für einen Mann ein schrecklicher Gedanke zu
wissen, daß jeder, der ihm begegnete, unwillkürlich
dachte:
    „Um Himmels willen, ein Mischling!"

2.

    Redin Sandoval saß in der Kabine, die ihm als Kommandant der
EXPLORER-27 zur Verfügung stand und ließ seine Blicke über
die wohlbekannten Einrichtungsgegenstände gleiten. Er hatte das
Körpergewicht so verlagert, daß der Stuhl etwas nach
hinten gekippt nur auf zwei Beinen stand, so daß er sanfte
Schaukelbewegungen ausführen konnte.
    Sandoval summte leise vor sich hin und dachte nach. Es war
eigenartig, Kommandant auf einem Schiff zu sein, in dem sich Perry
Rhodan aufhielt. In den ersten Tagen
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