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0042 - Gift, Juwelen und wir

0042 - Gift, Juwelen und wir

Titel: 0042 - Gift, Juwelen und wir
Autoren: Delfried Kaufmann
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Behälter, der auf der Erde stand. Gleich darauf schnellte er wieder hoch und warf seinen rechten Arm vor.
    »Aus dem Weg, G-man!« kreischte er.
    Ich sah, daß er zwischen Daumen und Zeigefinger einen dieser teuflischen Pfeile hielt, an denen Bender und Wels und alle anderen gestorben waren.
    In meinem Rücken flüchteten die Indios zur Seite. Sie kannten die tödliche und schreckliche Wirkung der Waffe genau.
    Mit schleichenden Schritten, den Rücken gekrümmt, den Arm vorgestreckt, kam Allyson auf mich zu.
    Ich wich langsam vor ihm zurück, bis ich mit dem Rücken qeqen die Tür stieß.
    »Lassen Sie das Ding fallen!« sagte ich leise.
    »Gib die Tür frei!« knurrte er.
    »Ich denke nicht daran!«
    Ich sah den Willen zum Angriff in seinen Augen aufblitzen, und ich kam diesem Angriff zuvor. Bevor er sich auf mich stürzen konnte, hatte ich zugeschlagen.
    Mein Schlag traf sein Gesicht und schleuderte ihn zurück, brachte ihn aber nicht von den Beinen, Ich sprang zur Seite, um besser Platz zu haben. Er fiel mich wie eine Schlange an. Sein rechter Arm schwang in weitem Bogen, um mich mit der giftigen Spitze zu treffen.
    Ich tanzte yor ihm her. Er war so besessen von dem Gedanken, mich umzubringen, daß er vergaß, daß die Tür jetzt frei war.
    Bei seinem vierten oder fünften Angriff wich ich nicht mehr mit dem ganzen Körper zurück, sondern nahm nur noch das Gesicht aus der Bahn seiner teuflischen Waffe. Keine Handbreit vor meiner Nase zischte seine Faust mit der Spitze vorbei.
    Noch bevor er den Arm zurückschwingen konnte, warf ich mich nach vorn. Zwei wuchtige Faustschläge prasselten in Allysons Gesicht. Er sauste rückwärts, wie von einem Rammbock getroffen, drehte sich halb um seine eigene Achse, stürzte, überrollte sich und blieb auf dem Gesicht liegen.
    Ich trat zwei Schritte nach rechts. Dort stand ein Stuhl. Ich griff ihn bei der Lehne und hob ihn hoch. Ich war entschlossen, ihn auf Allysons Schädel zu schmettern, wenn er noch einen Angriff versuchen sollte.
    Der Juwelier stöhnte. Er hob sich auf die Knie, stand dann ganz auf, zeigte mir aber -immer noch den Rücken. Langsam drehte er sich um.
    Er richtete seinen Blick auf mich, aber seine Augen hatten einen Ausdruck, als sähen sie nichts.
    Er hob beide Arme bis zur Schulterhöhe. Die Hände waren zu Fäusten geballt.
    Dann lösten sich die zusammengekrampften Finger.
    Durch die Reihe der Indianer ging ein Murmeln. Brook schrie auf.
    In Allysons Handfläche zitterte der kleine, tödliche Pfeil.
    Der Juwelier drehte den Kopf nach rechts. Er starrte das teuflische Ding an, an, als könnte er nicht verstehen, was es bedeutete. Dann begriff er und fiel um wie ein gefällter Baum.
    ***
    Ich ging aus dem Keller hinaus, stieg die geheime Treppe hoch und betätigte das Handrad und die Zuggriffe.
    Im Arbeitsraum brannten die Lichter. Als ich an der Vitrine vorbeiging, schrillten im ganzen Haus die Alarmglocken.
    Ich kümmerte mich nicht darum. Ich ging zur Halle. .
    Als ich die Tür öffnete, sah ich mich dem Sekretär Correz gegenüber. Er hielt eine Pistole in der Hand und richtete sie auf mich.
    Ich sah, daß seine Hand zitterte.
    »Lassen Sie den Unsinn«, sagte ich, ging auf ihn zu und nahm ihm die Waffe aus der Hand. Er ließ los, drehte sich zur Seite und sank in einen Sessel.
    Ich durchschritt die Halle und öffnete die Außentür.
    »Phil!« rief ich in die Nacht hinaus.
    »Hier!« kam die Antwort. Drei Gestalten schwangen sich über das Tor und die Mauer.
    Ich wartete nicht ab, bis sie mich erreicht hatten. Ich ging in die Halle zurück, nahm den Hörer vom Telefon und wählte die FBI-Nummer.
    »Schicken Sie eine Gruppe zur Ledge-Avenue 54. Haus von James Allyson. Schicken Sie einen Arzt, einen Krankenwagen und benachrichtigen Sie Professor Soborn«
    Es nutzte nichts mehr. Als der Arzt eintraf, war James Allyson schon tot.
    ***
    Die Gerichte sprachen harte Urteile. Allan Torstsen und Fernan Correz wurden wegen Beihilfe zum Mord auf den Elektrischen Stuhl geschickt. Brook, dem ein Wissen und eine Beteiligung an den Morden nicht nachzuweisen waren, erhielt eine langjährige Zuchthausstrafe. Von ihm erfuhren wir die Geschichte der künstlichen Smaragde.
    Als Mitglied der Vereinigung der Juwelenhändler hatte James Allyson selber an dem Aufkauf der Patente des Erfinders Rewes mitgewirkt. Wann er sich entschloß, das große Geschäft zu wagen, war nicht klar festzustellen. Jedenfalls verschaffte er sich Fotokopien der Zeichnungen und Pläne und
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