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0042 - Gift, Juwelen und wir

0042 - Gift, Juwelen und wir

Titel: 0042 - Gift, Juwelen und wir
Autoren: Delfried Kaufmann
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Edelsteinhändler, und der wird sich nicht selbst das Geschäft zerstören.«
    »Aber vielleicht kann der Erfinder, Mr. Rewes, weiter an der Sache gearbeitet haben, kann sie ausgeweitet und genutzt haben?«
    Stoneman lächelte schlau. »Rewes wird ständig in unserem Auftrag von einem Detektiv-Büro überwacht. — Er züchtet Rosen, Mr. High.«
    Der Chef stand auf.
    »Vielen Dank für die Aufklärung, Mr. Stoneman.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken um künstliche Smaragde«, sagte der Juwelenhändler beim Abschied. »Legen Sie ruhig Ihr Geld darin an. Es ist das Beste, was Sie tun können.«
    ***
    »Ob Mr. Allyson sein Geld in künstliche Smaragde angelegt hat?« fragte High, als wir wieder in unserem Wagen saßen.
    »Wenn wir annehmen, er hätte es getan«, sagte Phil, »auf welche Weise kann Evry Bender davon erfahren haben?«
    »Bender war Ingenieur«, sagte ich. »Damals vor sieben Jahren, als er bei Allyson einbradi, wurde das Haus des Juweliers gerade umgebaut. — Wenn dieser Umbau dazu diente, eine Fabrikationsstätte für Kunstsmaragde zu tarnen, dann könnte Bender diese Tarnung durchschaut haben. — Vielleicht hat er im Gefängnis etwas über die Herstellung künstlicher Edelsteine gelesen, hat Abbildungen gesehen, und sein geschulter Verstand begriff, daß in Allysons Haus die Voraussetzungen für eine ähnliche Fabrikation geschaffen wurden. — Als er dann von dem Aufschwung der Dos - Cruzos - Mine las, reimte er sich den Rest zusammen. — Daß seine Vermutung richtig war, beweist sein Tod.«
    »Aber Sie haben Allysons Haus durchsucht«, wandte High ein.
    »Ich habe es nicht vermessen«, antwortete ich. »Warum soll sich hinter einer Mauer nicht noch ein Raum befinden, unter dem Keller noch ein Keller?«
    Der Chef rieb sich die Stirn. »Vielleicht gibt uns ein Untersuchungsrichter noch einmal einen Haussuchungsbefehl gegen Allyson, aber glauben 'Sie, er gibt uns die Erlaubnis, Wände einzureißen?«
    »Ich möchte Allysons Haus nicht noch einmal untersuchen«, sagte ich. »Er weiß, daß wir ihn verdächtigen, und er könnte allmählich unruhig genug geworden sein, so daß er mit dem Gedanken spielt, das- Land zu verlassen. Im Augenblick könnten wir ihn nicht einmal daran hindern. — Ich glaube, wir müssen es auf einem anderen Weg versuchen, uns Klarheit zu verschaffen.«
    Als wir am Hauptguartier ausstiegen, kaufte sich Phil eine Zeitung. Er blätterte darin, während er langsam auf die Treppe zuging. High und ich waren schon vorangegangen.
    »Hallo!« rief er plötzlich, und kam rasch auf uns zu. »Es wird höchste Zeit, daß wir etwas tun. Lesen Sie den Börsenbericht.«
    Er reichte uns das Blatt. Wir lasen: »Das hervorragendste Ereignis der heutigen Börse war das starke Angebot an Aktien der Dos-Cruzos-Mine, die seit Jahren nicht mehr in nennenswertem Umfang verkauft worden sind. Zunächst wurden die Aktien zum letztmotierten Wert von 452 pro 100-Dollar-Aktie gekauft, jedoch sank der Preis auf Grund des umfangreichen Angebotes im Verlauf der Börse auf vierhundertundelf Dollar ab. —- Wenn morgen weiterhin die Aktien am Markt sein werden, so ist mit einem Kurseinbruch zu rechnen.«
    »Mr. Allyson verkauft also«, stellte High fest.
    »Und das bedeutet, daß er genug verdient und mit dem Geschäft Schluß machen will«, ergänzte ich. »Er muß die Aktien über die Börse verkaufen, denn wenn er geschlossen an einen Interessenten verkauft, läuft er Gefahr, daß dieser sich die Dos-Cruzos-Mine vorher ansieht. — Darauf kann Allyson aber nicht eingehen, also trägt er lieber die Kursverluste beim Börsenverkauf. Er wird ohnedies genug verdient haben.«
    »Und wie stoppen wir ihn?« fragte High und sah uns an.
    »Ich glaube, ich weiß es«, antwortete ich.
    ***
    Mr. Allyson saß in der Halle und las die Zeitung. Es war Mitternacht, aber Allyson glaubte nicht an Geister, und die Gespensterstunde schreckte ihn nicht, nicht einmal als schlagartig das Licht erlosch.
    Er drückte auf den Klingelknopf, aber die Klingel gab keinen Ton von sich.
    Allyson stand auf und tastete sich durch die Halle.
    »Correz!« rief er nach seinem Sekretär. »Heh, Correz!«
    Der Südamerikaner kam aus seinem Arbeitszimmer mit einem brennenden Streichholz in der Hand.
    »Das Licht ging aus«, sagte er.
    »Dummkopf, das habe ich selber gemerkt«, knurrte Allyson. »Besorg eine Taschenlampe!«
    Correz ließ mit einem Fluch das Streichholz fällen. Er hatte sich die Fingerspitzen verbrannt.
    Allyson wartete
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