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Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe

Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe

Titel: Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe
Autoren: M’Raven
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»Alle Schiffe steuern die Schrecklichen Zwerge an!«, befahl KaraGai der Flotte. »Fliegt so tief hinein, wie Ihr könnt und verbergt Euch dort!«
    Ihr war bewusst, dass die Chancen schlecht standen, das tödliche Asteroidenfeld zu erreichen, das die Sundaif »die Schrecklichen Zwerge« nannten. Es gehörte schon ein außergewöhnliches navigatorisches Talent dazu, auch nur die Ausläufer unbeschadet zu passieren. Von allen Schiffen, die sich – freiwillig oder nicht – jemals hineingewagt hatten, war kaum eins wieder herausgekommen. Doch die Sundaif waren ausnahmslos der Überzeugung, dass es besser war, von den Schrecklichen Zwergen zermalmt zu werden, als dem Feind in die Hände zu fallen, der in ihre Körper eindrang, sie veränderte und ihnen die Persönlichkeit raubte.
    Ein Funkspruch kam vom Hauptschiff der Wachflotte herein. »Bringt Ihr Euch in Sicherheit, KaraGai«, schlug dessen Kommandant SorTak vor. »Ihr müsst an die Fracht denken! Wir decken Euren Rückzug!«
    »Das werdet Ihr nicht überleben, SorTak!«
    »Natürlich nicht!«, bestätigte der Wachkommandant so fröhlich, wie es nur ein Sundaif sein konnte, der den Tod vor Augen und ihn akzeptiert hatte. »Aber wir werden eine Menge Feinde mit in den Tod nehmen. Ihr dagegen seid der letzte Garant dafür, dass unser Volk überlebt. Flieht und überlasst den Feind uns.«
    SorTak wartete KaraGais Antwort nicht ab, sondern sammelte seine Schiffe und stürzte sich mit ihnen selbstmörderisch jedem Feind entgegen, der Kurs auf KaraGais Schiff nahm oder Anstalten machte, es zu beschießen. Die Kommandantin zögerte nicht und nahm Kurs auf die Schrecklichen Zwerge mit der höchsten Beschleunigung, die ihr Schiff, das den bezeichnenden Namen FREIHEIT trug, erreichen konnte.
    Doch der Feind hatte nicht die Absicht, sie entkommen zu lassen. Die Götter mochten wissen, weshalb sie ausgerechnet die Sundaif so vehement verfolgten und ausrotten wollten, nachdem es ihnen nicht gelungen war, sie zu übernehmen. Denn obwohl alle verfügbaren Wissenschaftler der Sundaif an dem Problem arbeiteten, war es ihnen nicht einmal im Ansatz gelungen, eine wirksame Methode zur Bekämpfung des furchtbaren Feindes zu entwickeln. Deshalb blieb ihnen in Situationen wie dieser nur der Kampf mit militärischen Mitteln. Und den führten beide Seiten mit aller Vehemenz. Die Sundaif kämpften um ihre Freiheit; die anderen darum, auch noch den letzten Sundaif zu versklaven oder zu vernichten.
    Es hieß zwar, dass die Feinde denjenigen, die sie übernahmen, ein hohes technisches Wissen gaben und eine verlängerte Existenz. Doch der Preis dafür war der Verlust von Freiheit und – noch schlimmer! – der eigenen Persönlichkeit. Und die Sundaif würden weder das eine noch das andere jemals freiwillig zulassen. Also hatten die Feinde beschlossen, die Sundaif vollständig zu vernichten – und sie waren dabei gründlich vorgegangen.
    Sie hatten die Sundaif-Welten angegriffen und die Bevölkerung ausgelöscht, sofern die nicht rechtzeitig hatte fliehen können. Schiffe der Versorgungsklasse wie die FREIHEIT waren in aller Eile umfunktioniert worden zu Flüchtlingsschiffen, mit denen die Sundaif versuchten, ihre Welten zu evakuieren, bevor die feindliche Angriffswelle sie erreichte. Hunderten Schiffen war die Flucht gelungen.
    Aber die Feinde hatten sie verfolgt und dezimiert, bis nur noch die FREIHEIT und die sie begleitenden Wachschiffe übrig waren. Kommandant SorTak hatte Recht, dass KaraGais Verpflichtung in erster Linie ihrer »Fracht« galt: 1863 Frauen, Männern und Kindern, die die letzte Hoffnung des fast ausgerotteten Volkes auf Überleben waren. Falls es KaraGai gelang, sie an einem Ort in Sicherheit zu bringen, den die Feinde nicht finden konnten, und an dem sie in Ruhe lange genug leben konnten, bis sich ihre Zahl wieder so weit erhöht hatte, dass sie aufs Neue der Bezeichnung »Volk« gerecht wurden.
    Doch dazu mussten sie die Schrecklichen Zwerge erreichen – und sie überleben! – bevor die Feinde sie erwischten oder aufhielten.
    Acht Feindschiffe nahmen Kurs auf die FREIHEIT und eröffneten das Feuer. Das Schiff wurde von mehreren Treffern geschüttelt, aber die Ablenkschirme verhinderten das Schlimmste.
    »Feuer frei aus allen Geschützen!«, befahl KaraGai ihrem Waffen- Sek . Und dem Navigations- Sek : »Ausweichmanöver!«
    Die Navigatorin sperrte ihren rüsselartigen Mund auf und ließ eine Reihe von klickenden Lauten hören, während ihre Finger mit den zurzeit
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