Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0042 - Gift, Juwelen und wir

0042 - Gift, Juwelen und wir

Titel: 0042 - Gift, Juwelen und wir
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
können, wurde ich mit ihnen fertig, und es war nicht einmal schwer, denn sie deckten sich nie, wenn sie mich angriffen. Sie waren ganz erstaunt, wenn ich ihnen einen Kinnhaken nach dem anderen verpaßte, und wenn sie dann umfielen.
    — Leider konnten sie offenbar viel mehr vertragen als weiße Männer. Ihr Nervensystem schien derber zu sein. Sie fielen zwar um, aber sie standen sofort wieder auf. Dann wurde es zu eng um mich, um boxen zu können. Ihre Arme fielen wie schwere Schlingpflanzen auf mich, und ich besann mich auf alle Jiu-Jitsu-Tricks, die ich gelernt hatte. Auch das half für eine Weile. Für ein paar Minuten mag es so ausgesehen haben, als würfe ich mit kleinen, braunen Leuten um mich, aber im Endeffekt war alles nutzlos. Man kann nicht waffenlos gegen ein Dutzend sehniger, drahtiger Wilder kämpfen, ohne schließlich so müde zu werden, daß die Gegner die Oberhand gewinnen.
    Wieder gelang es einem, seinen Arm von hinten um meinen Hals zu schlingen, und jetzt hatte ich nicht mehr die Kraft, ihn abzuschütteln. Fast gleichzeitig hängten sich zwei der Indios an meine Beine.
    Ich fiel. Eine Welle von braunen Leibern schlug über mir zusammen.
    Für ein paar Sekunden mußte ich das Bewußtsein verloren haben. Denn als ich wieder klar sehen konnte, hatten mich die Indios schon wieder auf die Beine gestellt, aber jetzt war dafür gesorgt, daß ich mich nicht mehr wehren konnte.
    Immer noch hielt einer von hinten seinen Arm so um meinen Hals gepreßt, daß ich gerade noch Luft holen konnte. Je zwei hielten links und rechts meine Arme umklammert, und je einer tat das gleiche mit meinen Beinen. Die geringste Bewegung, und ich würde wieder zu Boden gerissen werden.
    James Allyson kam aus seiner Deckung hinter der seltsamen Maschine hervor. Seine Mundwinkel waren nach unten gezerrt. Die silberne Krawatte hing schief an seinem Hals.
    »Mr. G-man«, krächzte er. »Was soll das alles?«
    »Ich wollte mir nur Ihre Smaragdfabrik ansehen«, antwortete ich ruhiq.
    — Es war ohnediese alles zu Ende. Kein Grund mehr,, sich aufzuregen. — Was Allyson immer mit mir machte, Phil würde schon für die gerechte Strafe sorgen.
    Er packte mich an den Jackenaufschlägen.
    »Was wissen Ihre Leute?« zischte er mir ins Gesicht. »Handeln Sie auf eigene Faust? Wer weiß, daß Sie bei mir eingedrungen sind? — Antworten Sie!«
    Ich lachte nur.
    »Sperren Sie ihn ein«, mischte sich der andere Weiße ein. »Sicherlich haben wir noch etwas Zeit, um uns aus dem Staube zu machen.«
    Zum ersten Male sah ich mir Sen Mann genauer an. Er mochte an die fünfzig Jahre alt sein, und eigentlich hatte er kein schlechtes Gesicht. Wenigstens sah er nicht aus wie ein Mörder.
    »Halten Sie den Mund, Brook!« tobte Allyson. »Die Aktien sind noch nicht verkauft. Die Rohsmaragde müssen abtransportiert werden. Ich muß aus dem Burschen herausbekommen, ob er auf eigene Faust gehandelt hat. Wenn er das getan hat, dann…«
    »Dann können Sie doch auch nichts mehr machen. Allyson«, sagte jener Mr. Brook. »Er hat unseren Laden nun einmal gesehen.«
    »Was wissen Sie schon!« brüllte Allyson. »Halten Sie endlich ihr Mauli«
    »Anscheinend weiß Mr. Brook nicht, daß Sie verschiedentlich schon Leute stumm gemacht haben, die hinter Ihr Geheimnis gekommen sind«, sagte ich. »Und daß Sie jetzt wieder die gleiche Absicht mit mir haben.«
    Brooks Augen weiteten sich.
    »Ist das wahr, Allyson?« stammelte er.
    Der Juwelier würdigte ihn keiner Antwort.
    »Haltet ihn fest!« befahl er den Indianern. Dann hastete er hinaus.
    Mein Blick fiel auf den Mestizen, der ausgestreckt vor der Maschine lag. Meine Kugel hatte ihn getötet. Ich hoffte, meine Null-acht zu entdecken, aber ich konnte sie nicht sehen. Sie schien irgendwo daruntergerutscht zu sein. Brook lief wie ein aufgescheuchtes Tier im Raum auf und ab. Plötzlich blieb er vor mir stehen und fragte:
    »Ist das wahr, was Sie vorhin über die Morde gesagt haben?«
    »Ich kann Ihnen die Namen nennen: Evry Bender, Grifford Wels, Silvio Marelli, Larry Fraw…«
    Er schlug die Hände vor die Augen.
    »Ich habe nichts davon gewußt«, jammerte er.
    Die Tür wurde aufgerissen. Allyson kam zurück.
    »So, G-man«, sagte er. »Oben ist noch alles in Ordnung. Correz wird, falls deine Leute kommen, ihnen sagen, daß ich verreist bin, und er wird audi dafür sorgen, daß es so aussieht. Und selbst, wenn sie eine Haussuchung veranstalten, so bin ich nicht sicher, daß sie den Zugang zu meiner hübschen, kleinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher