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Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Titel: Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit
Autoren: Stephen Baxter
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des Wurmlochs wurden in Hochfrequenzstrahlung und in einen Regen kurzlebiger, exotischer Teilchen umgewandelt, die den taumelnden Spline einnebelten.
    Es war, als ob eine kleine Sonne inmitten der Jupitermonde explodiert wäre. Ungeheure Stürme entstanden in der Atmosphäre des Gasgiganten. Ein Mond wurde zerstört. Menschen starben oder erblindeten.
    Die Risse in der aufgewühlten Raumzeit breiteten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus.
    Es existierte bereits ein anderes makroskopisches Raumzeit-Wurmloch im Raumsektor des Jupiter: der Tunnel zu einer Zukunft nach der Zerstörung der Heimatsonne der Qax, der Tunnel, durch den die Qax in die Vergangenheit gereist waren, um die Menschheit zu vernichten.
    Unter der Wirkung des wie ein Hammerschlag erfolgten Entrees von Poole konnte diese zweite Raumzeit-Verzerrung – wie Poole erwartet hatte – ihre Stabilität nicht aufrechterhalten.
    Die Mündung des Wurmlochs expandierte, exotische Materie breitete sich über Tausende von Kilometern aus und hüllte die Massen-Energie von Michael Pooles bizarrem Schiff ein. Der pyramidenförmige Gitterrohrrahmen aus exotischer Materie, mit dem die Mündung des Wurmlochs ausgekleidet war, explodierte spiegelbildlich zu der Zerstörung, die Miriam Berg fünfzehn Jahrhunderte früher miterlebt hatte. Dann implodierte das Portal mit Lichtgeschwindigkeit; Gravitationsschockwellen pulsierten aus der verschwindenden Mündung wie Sternenhammer-Strahlen der Xeelee und wirbelten Monde und Schiffe durcheinander.
    Durch ein temporäres Netzwerk von Wurmlöchern, die hinter ihm in einem Sturm aus Gravitationswellen und Hochenergie-Partikeln implodierten, wurde Michael Poole hilflos in die Zukunft geschleudert.

16

    EREIGNISKETTEN VERWOBEN SICH in der Zukunft.
    Ein Mensch namens Jim Bolder steuerte einen Xeelee-Night-fighter in das Herz des Heimatsystems der Qax und veranlaßte sie, ihre Sternenhämmer auf die eigene Sonne zu richten.
    Die Qax-Besatzung der Erde brach zusammen. Die Menschen würden niemals mehr von irgendeiner der jüngeren Rassen, in einem bedeutenden Maßstab, unterworfen werden.
    Die Menschen breiteten sich über die Sterne aus, wobei ihre Einflußsphäre mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit expandierte. Es folgte eine Periode, die unter der Bezeichnung ›Assimilation‹ in die Geschichte einging, in der das Wissen und die Errungenschaften anderer Spezies in großmaßstäblichem Rahmen nutzbar gemacht wurden.
    Bald standen nur noch die Xeelee zwischen der Menschheit und der absoluten Macht.
    Der resultierende Konflikt zog sich über eine Million Jahre hin.
    Als er beendet war, existierten nur noch eine Handvoll Menschen und Menschenähnliche in den Weiten des Universums.
    Die Projekte der Xeelee, die unausweichlichen Manipulationen naturgesetzlicher Abläufe, veränderten weiterhin das Universum.
    Sterne starben. Mehr Sterne entstanden und ersetzten diejenigen, die schon vergangen waren… doch als die Ursubstanz aus Wasserstoff und Helium mit stellaren Abfallprodukten verunreinigt wurde, nahm die Entstehungsrate neuer Sterne exponentiell ab.
    Und die Mächte der Dunkelheit entfalteten ihr Wirken. Die Sterne alterten… zu schnell.
    Die Xeelee vollendeten ihre großen Projekte und flohen aus dem sterbenden Kosmos.

    Fünf Millionen Jahre nach dem ersten Konflikt zwischen Menschen und Qax tauchte taumelnd das Wrack eines Spline-Kampfschiffes aus der Mündung einen Wurmlochs auf, das vor Gravitationsstrahlung nur so sprühte. Funkenstiebend schloß sich das Wurmloch.
    Das Wrack – dunkel, fast aller Energiereserven beraubt – rotierte langsam in der Dunkelheit. Es war kein Leben in ihm.
    Fast keines.
    Quantenfunktionen überfluteten Michael Poole wie blauvioletter Regen und manifestierten ihn wieder in der Zeit. Der Schmerz der Wiedergeburt nahm ihm den Atem.

    Die Menschen nannten es das Anti-Xeelee.
    Es war… groß. Seine abgehobenen Emotionen konnten in der menschlichen Terminologie nur durch Analogien beschrieben werden.
    Nichtsdestoweniger – das Anti-Xeelee betrachtete sein vollendetes Werk mit Wohlgefallen.
    Sein Bewußtsein erstreckte sich über Lichtjahre. Leuchtende Materie füllte das Universum an; die Xeelee waren gekommen, hatten schöne Burgen aus dieser glühenden Substanz gebaut und waren dann verschwunden. Bald begann diese Materie selbst zu verfallen, und das Anti-Xeelee konnte bereits die zuckenden Muskeln der Bewohner des dunklen Ozeans erkennen, der sich darunter erstreckte.
    Die Funktion des Anti-Xeelee
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