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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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dieser nach der Schule die
Funktion seines Sandsacks übernehmen würde.
    Am Ende des Tages konnte er es nicht länger ertragen. Er hatte
versucht, mit Amy über eine Aufhebung des Zaubers zu reden, aber sie ignorierte
jedes seiner Worte und zog es statt dessen vor, von Xanders Augen zu schwärmen.
    So blieb ihm nur ein Ausweg.
    Er lief zu Giles.
    »Xander, worum geht es?«, fragte der Wächter, als Xander die
Bibliothek betrat. Er klang besorgt - offensichtlich war Xander die Erregung
ins Gesicht geschrieben.
    »Es geht um mich. Ich liefere mich Ihrer Barmherzigkeit aus.«
    »Was? Warum?«
    Xander holte tief Luft und sagte: »Ich habe Mist gebaut, Giles.
Sehen Sie, ich habe herausgefunden, dass Amy sich mit Hexerei beschäftigt. Und
ich war so verletzt, dass ich sie bat, Cordy mit einem Liebeszauber zu belegen.
Aber etwas ging schief. Und jetzt will mich jede Frau in Sunnydale zu ihrem
Kuscheltier machen. Was in der Theorie ganz verlockend klingen mag, aber…«
    »Rupert, wir müssen miteinander reden«, sagte plötzlich eine
Stimme hinter Xander. Er drehte sich um und sah, dass Ms. Calendar
hereingekommen war. »Hallo, Xander«, sagte sie im Vorbeigehen. Sie wandte sich
an Giles, drehte sich dann aber wieder zu Xander um. »Hübsches Hemd«, fügte sie
hinzu und wandte sich erneut an Giles. »Hör zu, Rupert, ich weiß, dass du
wütend auf mich bist, und ich mache dir deswegen keine Vorwürfe. Aber ich werde
nicht einfach so verschwinden. Ich meine, du bist mir viel zu wichtig, als dass
ich…« Sie verstummte und sah wieder Xander an. »Hast du Bodybuilding gemacht?«
Sie prüfte seinen Bizeps.
    Xander vollführte eine Kopfbewegung Richtung Ms. Calendar und warf
Giles einen »Sehen-Sie-was-ich-meine?«-Blick zu.
    Giles wirkte zuerst verwirrt, aber als sich Ms. Calendar vor
seinen Augen in eine devote Xanderphile verwandelte, wurde er plötzlich aktiv.
    Er zerrte die Computerlehrerin von Xanders Seite weg und zischte
ihm mit leiser, gefährlich klingender Stimme ins Ohr: »Ich kann nicht glauben,
dass du dumm genug warst, so etwas zu tun.«
    »Oh nein«, sagte Xander resigniert. »Ich war sogar viel dümmer.«
    »Hat, äh, hat Amy versucht, den Zauber aufzuheben?«
    »Wenn ich zu Amy gehe, will sie nur über ihre Flitterwochenpläne
reden.«
    »Rupert«, sagte Ms. Calendar, »ich glaube, ich muss mit Xander
allein sprechen.« Sie lächelte.
    »Hast du überhaupt eine Vorstellung, wie ernst das ist?«, fragte
Giles ihn leise. Xander wäre es lieber gewesen, er hätte ihn angeschrien, denn
dieser Tonfall war um mehrere Größenordnungen erschreckender. »Menschen, die
unter einem Liebeszauber stehen, sind mörderisch. Sie verlieren den Verstand.
Und wenn es stimmt, was du sagst, und die gesamte hiesige weibliche Bevölkerung
betroffen ist…« Er verstummte und fügte dann langsam hinzu: »Verlass auf keinen
Fall die Bibliothek. Ich werde Amy suchen und sehen, ob ich dieser Sache
ein Ende bereiten kann.«
    Giles wandte sich zum Gehen, stutzte, griff nach Ms. Calendar und
schob sie aus dem Raum. Sie folgte ihm nur sehr widerstrebend.
    Xander stand für einen Moment allein in der Bibliothek, entschied
sich dann, keine weiteren Risiken einzugehen, und schob den Schrank mit den
Katalogkarten vor die Tür. Zum ersten Mal war Xander dankbar, dass Giles Ms.
Calendars zahllosen Bitten widerstanden hatte, wie jede andere Bibliothek im
Universum auf einen Onlinekatalog umzustellen.
    Gut. Jetzt bin ich in Sicherheit.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür. Buffy kam herein und ging
um den Schrank herum.
    Dumm, dumm, dumm. Eine Barrikade kann nur bei Türen funktionieren,
die sich nicht in beide Richtungen öffnen lassen.
    »Endlich allein«, sagte Buffy. Sie trug einen schwarzen,
hochgeschlossenen Regenmantel und hochhackige Schuhe.
    Das schien aber auch alles zu sein, was sie trug.
    »Buff!«, sagte Xander schwer atmend. »Ich hätte fast einen
Herzanfall bekommen…«
    »Oh, du wirst von mir noch viel mehr bekommen«, sagte sie mit
diesem Lächeln auf dem Gesicht…
    Als sie näherkam, wich Xander zurück und stieß schließlich gegen
die Treppe zum Magazin. Buffy trat einen weiteren Schritt auf ihn zu und
nestelte am Gürtel ihres Regenmantels.
    »Buffy, in Gottes Namen, öffne nicht diesen Regenmantel.«
    »Komm schon«, gurrte sie, »es ist deine Party. Willst du dein
Geschenk nicht aufmachen?«
    »Es ist nicht so, dass ich es nicht will«, sagte Xander hastig.
Gott, ich will es. »Manchmal war die entfernte,
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