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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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unmögliche Möglichkeit, dass du mich irgendwann lieben könntest, mein einziger
Hoffnungsschimmer. Aber nicht jetzt. Nicht auf diese Weise. Was du fühlst, ist
nicht echt. Du bist nur wegen einem Zauber hier. Ich meine, wenn du wirklich so
für mich empfinden würdest… Aber so ist es nicht, und deshalb kann ich es nicht
tun.«
    Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe.
    Das Lächeln verschwand von Buffys Gesicht. Was eine gute Sache
gewesen wäre, wenn es nicht nackter Wut Platz gemacht hätte.
    Xander hatte Buffy früher schon wütend erlebt. Sie schob in diesen
Momenten stets entschlossen das Kinn vor und schürzte die Lippen. Diesen
Gesichtsausdruck hatte sie gehabt, als sie die Knochen des Meisters zu einer
klebrigen Masse zerstampft und als sie Ms. French in kleine Stücke gehackt
hatte. Der berühmte ›Ich-bin-die-Jägerin-und-du-bist-tot‹-Ausdruck.
    Das war allerdings nicht der Ausdruck, den sie jetzt auf ihrem
Gesicht hatte.
    Ihre Augen wurden groß, und ihre Wangen röteten sich. Sie hatte
irgendwie erschreckende Ähnlichkeit mit Glenn Close in Fatal Attraction…
    »Willst du damit sagen, dass alles nur ein Spiel ist?«
    Oh nein. »Ein Spiel? Ich… nein…«
    »Zuerst löst du diese Gefühle in mir aus, und dann weist du mich
zurück? Was bin ich, ein Spielzeug?«
    »Buffy, bitte beruhige dich«, sagte Xander, plötzlich sehr nervös.
Ob dies nun ihr normaler Zustand der Wut war oder nicht, das letzte, was er
wollte, war eine eingeschnappte Jägerin.
    »Ich werde mich erst beruhigen, wenn du dich gerechtfertigt hast!«
    »Geh weg von ihm«, erklang plötzlich eine Stimme vom Eingang der
Bibliothek. »Er gehört mir!«
    Es war Amy, allerdings ohne Giles und Ms. Calendar. Was bedeutet,
dass sie sie überall suchen, während sie hier ist. Großartig. Einmal ein
Verlierer, immer ein Verlierer.
    »Oh, das denke ich nicht«, rief Buffy höhnisch. »Xander, sag es
ihr.«
    »Was?« Er wusste nicht, was sie meinte, und er hatte ohnehin keine
Lust, irgend etwas zu sagen. »Ich… ich…«
    »Er muss es nicht sagen«, erklärte Amy. »Ich weiß, was sein Herz
will.«
    Sie ging auf Xander zu, aber Buffy versperrte ihr den Weg.
»Komisch«, sagte die Jägerin zu Amy. »Und ich weiß, was dein Gesicht will.«
    Sprach’s und verpasste Amy einen Kinnhaken.
    Das ist schlecht. Das ist ganz schlecht.
    Buffy fuhr herum und sah Xander wieder mit diesem
Glenn-Close-Gesicht an. »Was hat das zu bedeuten? Betrügst du mich etwa?«
    Das ist ganz, ganz schlecht.
    »Göttin Hekate«, rief Amy hinter Buffy. Sie sprang auf und
gestikulierte. »Dein Wille möge geschehen.«
    »Uh, oh«, machte Xander.
    Amys Augen verdunkelten sich, als sie mit der Beschwörung
fortfuhr. »Lass die Unreinen vor dir kriechen.«
    Wie in jener anderen Nacht züngelte rotes Feuer von Amys Händen
und verschlang Buffy.
    Einen Moment später war Buffy verschwunden. Nur ein Regenmantel
und hochhackige Schuhe blieben auf dem Boden zurück.
    »Buffy!«, schrie er. »Oh mein Gott!«
    Das ist ganz, ganz, ganz schlecht.
    Natürlich kamen Giles und Ms. Calendar ausgerechnet in diesem
Moment zurück.
    »Was ist gerade passiert?«, fragte Giles. Er entdeckte den
Regenmantel und die Stilettos auf dem Boden. »Buffy - wo ist sie?«
    Xander zögerte. Wie soll ich Giles bloß erklären, dass die Jägerin
durch meine Schuld in Luft aufgelöst wurde?
    In diesem Moment kroch eine riesige Ratte aus dem Ärmel des
Regenmantels.
    Einerseits war Xander erleichtert. In eine Ratte verwandelt zu
werden, war besser, als sich in Luft aufzulösen.
    Andererseits war die Verwandlung in ein hässliches Nagetier nicht
gerade ein Grund, aufzuspringen und in Jubel auszubrechen.
    Als die Ratte davonhuschte, um sich in irgendeinem Winkel zu
verstecken, sagte Giles: »Oh mein Gott.«
    Amy funkelte die Computerlehrerin an. »Warum ist sie hier?«
    Xander fauchte: »Kannst du nicht einen Moment vernünftig sein? Du
hast Buffy gerade in eine Ratte verwandelt!«
    »Buffy kann gut auf sich selbst aufpassen«, meinte Amy und ergriff
Xanders Arm. »Warum gehen wir nicht irgendwohin, wo wir ungestört sind,
Liebling?«
    Xander schüttelte sie ab. »Kannst du…? Ich werde nirgendwohin
gehen, solange du sie nicht zurück verwandelst.«
    Jetzt ergriff Ms. Calendar seinen anderen Arm. »Du hast ihn
gehört. Warum machst du deinen kleinen magischen Zauber nicht rückgängig und
verziehst dich schnellstens?«
    »Wer hat Sie denn zur Königin der Welt ernannt?«, fragte Amy.
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