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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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so hat dieser Schlammassel wenigstens etwas Gutes gebracht.
»Komm schon, Buffy, ich konnte die Situation doch nicht ausnutzen. Okay, für
einen Moment war ich in Versuchung, aber…«
    »Du hast es nicht getan. Vielleicht besteht doch noch Hoffnung für
dich.«
    Mit einem weiteren Seufzer erwiderte er: »Sag das mal Cordelia.«
    »Das musst du schon selbst erledigen.«
     
    Cordelia hatte vorgehabt, den nächsten Tag wie einen weiteren
neuen Tag anzugehen. Ein weiterer normaler Tag in ihrer normalen Schule. Sie
wollte so tun, als hätte es den gestrigen Tag nicht gegeben. Keine
Liebeszauber, keine durchgeknallten Verlierer, die sie zurückzugewinnen
versuchten, nichts dergleichen.
    Sie war mit Harmony, Dori, Katie, Kimberley und Laura unterwegs,
und sie redeten über Jungs. Alles war völlig normal, alles lief ganz nach Plan.
    Warum habe ich dann bloß so ein schlechtes Gefühl dabei?
    »Cody Weinberg hat mich gestern Abend angerufen«, erzählte Harmony
gerade.
    Cordelia war beeindruckt. »Cody Weinberg? Der mit dem
Dreihundertfünfziger SL?«
    »Genau der. Er sagte, er überlegt, mich am Donnerstag zum Tanzen
auszuführen.«
    »Wahnsinn«, rief Cordelia, und es war ehrlich gemeint. Cody war
ein guter Fang. Zwar war er nicht ganz Cordelias Typ - seit dem Sven-Desaster
während der Kulturaustauschwoche hatte sie es nicht mehr über sich bringen
können, mit einem Blonden auszugehen - aber es war schön für Harmony.
    »Ja. Er muss bloß zwei andere Mädchen vor mir fragen, und wenn sie
ablehnen, werde ich…«
    In diesem Moment prallte Harmony mit Xander zusammen.
    Oh, großartig, es geht schon wieder los.
    »Pass doch auf!«, fauchte Harmony.
    Cordelia erwartete, dass er irgendeine patzige Bemerkung machen
würde, doch zu ihrer Überraschung sagte er nur kläglich: »Tut mir Leid.«
    Dann ging er einfach weiter.
    Harmony rief ihm nach: »Gott, ich bin froh, dass deine Mom sich
die Zeit genommen hat, dich anzuziehen.«
    Cordelia sah, wie Xander zögerte, doch dann setzte er seinen Weg
fort.
    Und dann begriff sie.
    Es war völlig falsch gewesen, zu Harmony und den anderen
zurückzukehren, nachdem sie ihr die kalte Schulter gezeigt hatten, weil sie mit
Xander zusammen war.
    Wer sind sie überhaupt?
    Cordelia Chase war die Trendsetterin. Die Leute standen Schlange,
um zu sehen, was sie trug, damit sie wussten, was angesagt war. Und was sie
machte, war schon definitionsgemäß cool.
    Warum reiße ich mir eigentlich meinen aerobicgestählten Arsch auf,
um diesen kleinen Hohlköpfen zu gefallen?
    Und dann dachte sie an die wunderschöne Kette mit dem silbernen
Herzen und daran, dass Xander sogar bereit gewesen war, sich mit schwarzer
Magie abzugeben, um sie zurückzugewinnen.
    »Das erinnert mich an etwas«, plapperte Harmony weiter. »Habt ihr
Jennifers Rucksack gesehen? Er ist so…«
    »Harmony, halt die Klappe«, sagte Cordelia.
    Harmony blieb stehen und starrte Cordelia schockiert an. Die
anderen hinter ihr folgten ihrem Beispiel.
    Genau wie Xander ein Stück weiter auf dem Schulhof.
    Gut. Er sollte das ruhig hören.
    »Weißt du, was du bist, Harmony? Du bist ein Schaf.«
    »Ich bin kein Schaf«, protestierte Harmony gekränkt.
    »Du bist ein Schaf. Du machst nur das, was alle anderen
auch machen, nur damit du behaupten kannst, dass du es zuerst gemacht hast. Und
hier stehe ich und bemühe mich, dir zu gefallen, obwohl ich viel cooler
bin als du, weil ich nämlich kein Schaf bin. Ich mache, was ich will,
und ich ziehe an, was ich will, und weißt du was? Ich gehe mit jedem, mit dem
ich verdammt noch mal gehen will.«
    Xander strahlte.
    »Auch wenn er noch so eine Lusche ist.«
    Xanders Gesicht verdüsterte sich wieder.
    Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte
geradewegs auf Xander zu. Sie ergriff seine Hand und zog ihn mit sich, ohne
ihren Schritt zu verlangsamen.
    Erst als sie um die nächste Ecke gebogen waren, wurde ihr klar,
was genau sie gerade getan hatte.
    »Oh Gott, oh Gott.«
    »Es wird alles wieder gut«, redete Xander auf sie ein, als hätte
sie vor, von einem Dach zu springen. »Geh einfach weiter.«
    »Oh Gott, was habe ich getan? Sie werden nie wieder mit mir
reden.«
    »Sicher werden sie das«, sagte Xander zuversichtlich. »Wenn es dir
hilft, können wir uns immer streiten, wenn sie in der Nähe sind.«
    Dankbar blickte sie zu ihm auf. »Versprochen?«
    »Darauf kannst du wetten«, sagte Xander lächelnd.
     

Heute Nacht, Teil 4
     
    Das Komische daran ist, dachte Xander,
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