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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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sagte er äußerst überrascht. »Ich gratuliere dir.«
    »Sei nicht so schreckhaft. Ich bin schon mal in deinem Bett
gewesen.«
    »Ja, aber da trugen wir beide noch Strampelanzüge, Will.«
    Willow setzte sich auf, und Xander bemerkte, dass sie eines von
seinen Hemden trug. »Xand, ich habe nachgedacht«, begann sie.
    Oh Gott, nicht schon wieder diese
»Wenn-man-einen-Menschen-jeden-Tag-sieht«-Ansprache. »Will, ich denke, ich
weiß, was du gedacht hast, aber es ist alles meine Schuld. Ich habe einen
Zauber versucht, aber der ist irgendwie nach hinten losgegangen.«
    »Wie lange sind wir schon Freunde?«, fragte Willow.
    Großartig, sie hat nicht ein Wort von dem gehört, was ich gesagt
habe. »Eine lange, lange Zeit. Zu lange, um jetzt irgendetwas zu tun, das alles
ändern könnte.«
    »Freundschaften ändern sich dauernd. Man entfernt sich
voneinander. Man kommt sich näher.«
    Das klang überhaupt nicht nach Willow. »So nahe, wie wir uns jetzt
sind, sollten wir uns auch bleiben«, sagte Xander hastig. Ein Teil von ihm
hoffte, dass seine Worte zu ihr durchdrangen, aber ein anderer Teil wusste,
dass diese Hoffnung vergebens war. »Ich bin sehr zufrieden mit dem Grad unserer
Nähe. Um ehrlich zu sein, ich könnte sogar ein paar Schritte zurücktreten und
wäre noch immer glücklich.« Er wich in Richtung Tür zurück. »Siehst du?«
    Willow schlüpfte aus dem Bett, trat auf ihn zu und knöpfte langsam
das Hemd auf. Xander konnte nicht übersehen, dass sie darunter nichts am Leibe
trug.
    »Ich will, dass du der Erste bist, Xander.«
    »Der erste Baseman? Bitte sage mir, dass wir über Baseball reden.«
    »Psst. Wir beide wissen, dass es richtig ist«, sagte sie, während
sie ihn gegen die Tür drückte.
    »Es ist nicht so, dass ich dich nicht sexy finde…«, begann Xander.
    »Ist es wegen Oz? Mach dir keine Gedanken. Er ist süß, aber er ist
nicht du.«
    Xander klammerte sich an dieser Aussage fest. »Ja, er ist wirklich
süß! Und du solltest zu ihm gehen. Denn er ist ich.«
    Willow ignorierte das. Stattdessen knabberte sie an Xanders Ohr.
    Okay, das ist definitiv nicht die echte Willow. Das hier war ein
Mädchen, das bei der Lektüre medizinischer Fachbücher sofort an »Doktorspiele«
dachte.
    Er schob sie weg und sagte: »Das reicht. Das muss aufhören. Es
wird Zeit, dass ich mich wie ein Mann benehme und… mich verstecke.«
    Mit diesen Worten rannte er aus dem Zimmer.
     
    Cordelia ging am Morgen des siebzehnten Februar in der Hoffnung
auf einen weiteren normalen Tag in die Schule. Ihr Leben hatte sich erheblich
verbessert, seit sie dieses Virus besiegt hatte, das sie auf die Wahnidee
gebracht hatte, sich mit Xander Harris einzulassen.
    Sie war mehr als nur ein wenig erschüttert, als Harmony, Katie,
Laura und Dori ihr allesamt die kalte Schulter zeigten.
    Da sie dieses Verhalten zunächst für einen Scherz hielt, sagte
sie: »Hä. Sehr komisch. Was habe ich denn jetzt getan? Vielleicht Rot zu Purpur
getragen?«
    »Du weißt, was du getan hast«, sagte Harmony kalt wie ein
Eiskaffee. »Du hast Xander verletzt.«
    Cordelia starrte sie an. »Seid ihr jetzt völlig übergeschnappt?
Ich dachte, ihr wolltet, dass ich mit ihm Schluss mache.«
    »Nur ein krankes Gemüt würde einem Jungen wie Xander den Laufpass
geben, ganz gleich, was ihre Freundinnen sagen.«
    Mit diesen Worten machten alle ihre Freundinnen auf dem Absatz
kehrt und gingen davon.
    Cordelia konnte es nicht glauben. »Was muss ich denn tun, damit
ihr einmal zufrieden seid?«
     

5
     
    Wenn jemand Xander gesagt hätte, dass der höllischste Tag seines
siebzehnjährigen Lebens der Tag sein würde, an dem jedes Mädchen in der
Sunnydale Highschool hinter ihm her war, hätte er sofort nach den Männern in
den weißen Kitteln gerufen.
    Doch inzwischen hätte er die universelle Wahrheit des Satzes »›Sei
vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten dir erfüllt werden‹ längst erkennen
müssen. Spätestens sein »Traumrendezvous« mit der Vertretungslehrerin Ms.
French hätte diese Erkenntnis mit den Mandibeln einer riesigen Gottesanbeterin
in ihn hineinstanzen sollen.
    An diesem Tag hörte er mehr Anträge, Liebeserklärungen und Bemerkungen
über Menschen, die man jeden Tag sah, ohne sie richtig zu sehen, als in
den letzten siebzehn Jahren seines Lebens.
    Aber weit schlimmer waren die Blicke, die er sich von den Jungs
einhandelte. Ähnlich den Blicken, den ihm Rodney Munson früher im Unterricht
zugeworfen hatte, um Xander wissen zu lassen, dass
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