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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers
Autoren: Heather Graham
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Heather Graham

     
    Die Gefangene des Wikingers

     
    Wikinger II

     

     
    PROLOG
    Er war während eines Unwetters empfangen worden, in einer Nacht, die von Zorn und Leidenschaft bestimmt wurde.
    Und er war geboren worden, als ein Blitz über den Himmel zuckte, und es schien so, dass es die Stürme waren, die auch künftig sein Leben bestimmten sollten.
    Ein fürchterlich greller Blitzschlag zerriss den Himmel und Erin, Königin von Dubhlain, keuchte und stieß einen Schrei aus. Heißer, gnadenloser Schmerz durchzuckte sie. Sie biss sich auf die Lippen, denn sie war sich sicher, dass die Geburt gutgehen würde, und sie wollte weder die, die sich um sie versammelt hatten, noch ihren Gebieter und Ehemann, den König, ängstigen. Der Schmerz wurde stärker, erreichte seinen Höhepunkt und verebbte langsam wieder. Sie atmete tief ein. Sie schloss die Augen und brachte es fertig zu lächeln, indem sie sich an die Nacht erinnerte, bei der sie sicher war, das Kind empfangen zu haben. Sie waren zu weit hinausgeritten und waren weit entfernt von der Stadtmauer, draußen bei den Höhlen, vom Sturm überrascht worden. Sie hatte sich über Olaf geärgert - an den Grund erinnerte sie sich nicht mehr. Aber Ärger war für sie beide nie ein Hinderungsgrund gewesen und war es auch nicht in dieser Nacht. Die keuchenden, hitzigen Worte hatten lediglich die Heftigkeit angestachelt, mit der ihre Leidenschaft aufloderte.
    Sie konnte sich noch gut an alles erinnern. Er hatte etwas gebrüllt, dann gelacht und sie in die Arme gerissen. Sie hatte zurückgebrüllt, aber dann im süßen und wilden Angriff seines Kusses ihren Wortwechsel vergessen. Mitten im wütenden Sturm hatte er sie zu Boden geworfen, und während der Donner krachte, hatten sie zusammen das Leben erschaffen, das sich jetzt in ihr regte. Ein geliebtes Leben, denn sie liebte ihren Gebieter abgöttisch. Sie konnte sich sehr genau an das Aussehen ihres Wikinger-Gatten an diesem Tag erinnern. An seine kobaltblauen Augen, die sonst zu zärtlich blickten und an diesem Tag vor Begierde glühten. Und sie erinnerte sich voller Zärtlichkeit an die Kraft seiner Arme, die Glut seiner Küsse, die Berührung seiner Hände. Sie hatte das Lodern seines Körpers ganz tief in ihr wie das Zucken des Blitzes empfunden.
    »Oh, mein Gott«, schrie sie auf, als eine weitere Schmerzwelle sie überspülte und Furcht sie packte. Die Geburt von Leith war sehr schwer für sie gewesen. Sie hatte darum gebetet, dass das zweite Kind leichter kommen würde. Aber jetzt brannte wieder der Schmerz in ihr und gab ihr das Gefühl, entzweigerissen zu werden.
    Sie fühlte die sanfte Hand ihrer Mutter auf der Stirn. »Warum, Mutter?« flüsterte sie. »Warum muss das so schmerzhaft sein?«
    Maeve lächelte sie zärtlich an und versuchte, nicht zu besorgt zu wirken-. »Es ist nicht einfach, mein Liebling, die Nachkommen des Wolfs zu gebären. « Maeve blickte auf. Da stand er, unter der Tür, der Wolf der Norweger, der König von Dubhlain. Er blickte sie und Erin an, und dann schritt der hochgewachsene, stattliche, blonde König an die Lagerstatt seines Weibes.
    »Hier bin ich, Prinzessin. Kämpfe für mich. Schenk mir einen zweiten Sohn. «
    Sie lächelte. Er dachte an ihre zerbrechliche Schönheit und an, die Stärke, die sich darunter verbarg. Ihre Augen schimmerten in tiefem Smaragdgrün, genauso unergründlich und grenzenlos wie die Stärke in ihr, diese Stärke, die sein Herz gefangengenommen hatte. Diese Stärke, die auch alle ihre Kinder besitzen würden. Es war die Leidenschaft, die allen von der Grünen Insel innewohnte, und es war die Kraft der nordischen Seefahrer.
    Sie berührte sanft seine Hand, froh darüber, dass er gekommen war. »Dieses Mal wird es ein Mädchen!« Sie rang sich ein Lächeln ab.
    Er schüttelte ernst den Kopf. »Nein, ein Sohn. «
    »Ein Sohn?«
    »Ja, Mergwin sägte es mir.«
    »Oh!« Sie keuchte, aber er war an ihrer Seite, und sie schaffte es, nicht zu schreien’ Sie verschränkte ihre Finger mit den seinen und bezog ihre Kraft aus ihm. Abermals durchfuhr sie ein brennender Schmerz, aber jetzt seufzte sie erleichtert auf, denn das Kind hatte sich schon fast den Weg ans Licht der Welt erkämpft. »Es kommt!« rief sie aus.
    Olaf hatte ihr bei der Geburt des ersten Kindes beigestanden und wusste, wie er sie halten musste. Und dann war das Kind geboren, und Maeve versicherte ihr, dass es tatsächlich wieder ein Junge war.
    »Und ist er hübsch?« fragte sie.
    »Über alle
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