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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers
Autoren: Heather Graham
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Maßen«, beruhigte Olaf sie. Erins Mägde rieben das Kind schnell ab und reichten es seiner Mutter. Erin riss erstaunt die Augen auf, als sie die Größe des Babys sah. »Wieder blondes Haar!« murmelte sie und Olaf lachte und küsste ihr feuchtes, ebenholzfarbenes Haar. »Ich fürchte, mein Liebling, dass du auf eine Tochter warten musst, vielleicht hat sie dann mitternachtsschwarzes Haar«, neckte er sie.
    Sie jammerte einen scherzhaften Protest. An einem solchen Augenblick sprichst du mit mir über weitere Kinder?«
    »Sobald du körperlich dazu in der Lage bist«, flüsterte er ihr lachend ins Ohr, und beide fühlten ihre tiefe Zuneigung.
    »Und seine Augen … «
    »Sind blau, wie die seines Vaters«, antwortete Maeve mit einem Seufzer. Sie zwinkerte Olaf zu und beide betrachteten das Kind.
    »Die Farbe kann sich ändern«, meinte Erin.
    »Leith hat irische Augen«, erinnerte er sie.
    »Natürlich können Augen ihre Farbe ändern«, stimmte Maeve ihr zu.
    »Nun, aber diese werden es nicht.« Olaf war sich ganz sicher. Die Augen des Kindes blickten hellwach, seine kleinen Fäuste schlugen auf die Bettlaken, sein Mund stand offen, und seine Stimme klang äußerst befehlend. »Nun, der Kleine weiß genau, was er will«, meinte Olaf.
    »Wie sein Vater«, stimmte Erin ihm zu. Sie liebte ihren zweiten Sohn bereits aus ganzem Herzen. Sie lehnte sich zurück und führte seinen suchenden Mund an ihre Brust. Das Baby griff sofort zu, klammerte sich fest und fing auf der Stelle mit einer Bestimmtheit und Kraft zu saugen an, dass Erin erschrocken Luft holte und dann lachte.
    Olaf bemerkte, dass Erin die Augen zufielen. Ihre dichten, schwarzen Wimpern lagen wie dunkle Halbmonde auf ihren Wangen. Maeve folgte seinem Blick und nickte. Er wollte das Kind sanft hochheben, aber Erin erwachte sofort wieder. Ihre Augen öffneten sich voller Panik. Fest packte sie das Baby. »Nein, lass ihn!« wisperte sie, und er wusste, dass sie Angst hatte. Es war noch nicht lange her, dass Leith, ihr Erstgeborener, von Friggid, dem Dänen, Olafs Feind, entführt worden war. Friggid war jetzt tot - Olaf hatte ihn getötet -, aber Erin hatte die Angst noch nicht überwunden, dass Leith, oder jetzt ihr neuer Sohn, ihr abermals entrissen werden könnte.
    »Ich bin’s doch nur, mein Liebling«, beruhigte er sie. »Ich möchte ihn dir abnehmen, damit deine Mägde dein Bettzeug wechseln und deine Mutter dich waschen kann.«
    Ihre leuchtenden Augen schlossen sich wieder. Ihr Lächeln war bezaubernd und, friedlich. »Eric«, murmelte sie. »Er soll Eric heißen. Leith nach meinem Bruder. Eric nach deinem.«
    Olaf war erfreut. »Eric«, stimmte er ihr zärtlich zu.
    Er trug sein neugeborenes Kind zum Fenster und blickte auf seinen Sohn hinab. Das Haar des Babys war dick und fast weiß, seine Augen, immer noch weit offen, waren tatsächlich nordisch blau. Der Knabe war groß, sehr groß sogar.
    »Du wirst ein hübscher Kerl werden«, murmelte Olaf.
    »Und ein guter Wikinger«, ertönte eine neue Stimme.
    Olaf fuhr herum und starrte einen sehr alten Mann an, der den Raum betreten hatte. Mergwin. Ein Mann, sowohl alt als auch alterslos, ein Wikinger und Druide, das Kind eines nordischen Runen-Meisters und einer sagenhaften irischen Priesterin eines alten Druiden-Kults. Er hatte Ard-ri gedient, dem Hoch-König von Irland, Erins Vater, und obwohl er immer noch dem Ard-ri diente, war er sehr oft bei seinem Lieblingskind unter Aed Finnlaiths Kindern, bei Erin von Dubhlain. Er stand ihr völlig loyal gegenüber und damit auch Olaf.
    Für Mergwin galten die Gesetze von Zeit und Raum offenbar nicht. Er war aus seinem Heim in den Wäldern gekommen, obwohl ihn niemand geholt hatte. Er hatte einfach gewusst, dass das Kind an diesem Tag geboren werden würde.
    Wieder wurde der Himmel von Blitzen durchzuckt. Der Schein warf ein seltsames Licht auf Mergwins Gesicht und seinen bodenlangen Bart. Das Licht fiel auch auf das Kind, und es schien in den Armen seines Vaters zu glühen.
    »Ein Wikinger?« Olaf grinste, schüttelte den Kopf und deutete auf sein schlafendes Weib. »Sag das nicht zu laut«, warnte er Mergwin. »Seine Mutter wäre darüber gar nicht erfreut. «
    Mergwin berührte das Gesicht des Knaben. Das Baby griff nach dem Finger des Druiden und drückte ihn mit aller Kraft.
    »Leith ist Ire, wie seine Mutter. Durch und durch. Eines Tages, Lord der Wölfe, wird er seinem Vater folgen und ein guter König von Dubhlain werden. Aber dieser hier, Eric du hast ihm
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