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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers
Autoren: Heather Graham
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einen Wikinger-Namen gegeben, Mylord.«
    Olaf runzelte die Stirn. Er fühlte, dass von dem Druiden eine Warnung ausging, und drückte seinen Sohn noch fester an seine breite Brust, als könnte er ihn damit vor der Zukunft beschützen.
    »Was willst du damit sagen, du alter Schwarzseher?«
    »Der Wolf sollte es besser wissen, als mich anzuheulen«, antwortete Mergwin ruhig. Er hielt inne, holte tief und langsam Atem. »Dieses Kind, Lord Wolf, ist dein Kind. Ein Wikinger. Und wie sein Vater wird auch er über die Weltmeere segeln. Er wird in viele Schlachten verstrickt werden, und sein Schwert wird sehr gut darin sein, jeden Angriff zu parieren. Und mit seiner Klugheit und der Geschicklichkeit seines Schwertarms wird er viele besiegen. Er … «
    »Was er?« Olafs Stimme klang angespannt, denn obwohl er das Kind in seinen Armen bereits liebte, war Eric doch sein zweiter Sohn. Und wenn er dazu bestimmt sein sollte, Dubhlain zu regieren, bedeutete das Gefahr für seinen Bruder Leith.
    Mergwin, der Olafs Unbehagen fühlte, schüttelte den Kopf. »Sein Schicksal liegt in einem anderen Land. Er wird sehr ernsthaften Gefahren gegenübertreten müssen. «
    »Aber er wird diese Gefahren besiegen!« stellte Olaf mit Nachdruck fest.
    Mergwin starrte ihn an. Sie belogen sich niemals.
    »Er wird von Odin regiert. Er wird in Donner und Sturm über die Meere segeln, und genauso ungestüm wird sein Herz erobert werden. Wenn er erwachsen ist, wird Dunkelheit herrschen… aber … «
    »Sag es!«
    »Es wird auch Licht geben. « Mergwins Gesicht war ernst, und Olaf, der Lord der Wölfe, wusste nicht, ob er nun zu dem Christen-Gott beten sollte, den er um seiner Frau willen angenommen hatte, oder zu Loki und Odin und Thor, den Göttern seiner Vergangenheit.
    Er würde zu allen beten. Er biss die Zähne zusammen, und seine Muskeln spannten sich. Mergwin befürchtete, dass der große Krieger seinen Sohn zerdrücken könnte.
    Mergwin befreite den Knaben aus Olafs Armen. Die Wärme des Babys drang in ihn ein, und er schloss die Augen. »Nun, er wird seinem Vater sehr ähnlich werden. Wegen seiner leidenschaftlichen Natur wird er ständig in Gefahr geraten, aber … «
    »Aber was?« drängte Olaf.
    Obwohl Mergwin lächelte, blieben seine Augen düster. »Bilde ihn gut aus, Lord Wolf. Lehre ihn Schlachten zu schlagen und lehre ihn klug und schlau zu handeln. Sorge dafür, dass sein Schwertarm stark und sein Gehör fein wird.
    Er wird ein Wikinger werden” und er wird einem schrecklichen, verschlagenen Feind gegenübertreten müssen.«
    Mergwin hielt inne. Das Kind blickte ihn mit den Feuer-und-Eis-Augen seines Vaters an. Der Kleine betrachtete ihn, als würde er verstehen, was der Druide gerade für ihn geweissagt hatte. Mergwins Lächeln vertiefte sich.
    »Er ist mit Mut geboren worden, mit Stolz. Mit dem unbezwinglichen Geist seiner Mutter und der Kraft und der Willensstärke seines Vaters. Gib ihm Klugheit und Erfahrung, Olaf. Dann lass ihn gehen, denn wie sein Vater auch, muss er selbst seine Bestimmung finden.«
    Olaf runzelte die Stirn. »Keine Rätsel, Druide.«
    »Ich spreche nicht in Rätseln, ich sage dir alles, was ich weiß. Lass ihn gehen, und er wird seine Dämonen besiegen. Und dann … «
    »Dann?«
    »Nun, dann wird er vielleicht, Mylord, den Sieg davontragen. Denn wie sein Vater, wird auch er ein Weib mit Odins Stärke kennenlernen. Der Stärke des Sturms, der Stärke des Blitzes, der Stärke des Donners. Ihr Wille wird den seinen ständig herausfordern. Sie wird ihn in Gefahr bringen, und doch wird sie ihm auch die Erlösung bringen. Sie wird eine ungestüme und streitsüchtige Füchsin sein. Ihre Schönheit wird unvergesslich sein, aber ihr Hass tiefer als das Meer, das ihrer beider Heimat trennt. Aber, Lord der Wölfe, der Sieg wird ihnen gehören, wenn der Wolf die Füchsin zähmen kann.«
    »Oder«, fügte Mergwin nachdenklich und mit einem feinen Lächeln hinzu, das er vor seinem Wikinger-Lord verbarg, »wenn die Füchsin den Wolf zähmen kann!«

     

Kapitel 1
    Der Bug des ersten Drachenschiffs erschien zur selben-Zeit am Horizont wie der erste Blitz über den Himmel zuckte und der erste ohrenbetäubende Donnerschlag dröhnte.
    Und dann wimmelte es plötzlich von Drachenschiffen, die in ängstlichen Herzen Panik aufflammen ließen. Gewaltig und wild schaukelten sie wie sagenhafte Bestien auf dem Wasser und brachten mit sich die Angst vor Verwüstung und Gemetzel.
    Die Blutrünstigkeit der Normannen war an der
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