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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan.
Autoren: Rebecca Gablé
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Vorwort
    von Klaus Teuber
    W ie erfinden Sie Spiele? Diese Frage hört wohl jeder Spieleautor am häufigsten. Es scheint für viele Menschen ein Mysterium zu sein, wie man es schafft, mit Pappe, Holz, Kunststoff und ein paar Regeln eine kleine Welt für sich zu schaffen. Eine spielerische Welt, in die man eintaucht, in der man für ein paar Stunden den Alltag vergessen und seine Mitmenschen auf erfrischend andere Weise kennen lernen kann.
    Die Motivation – manchmal sogar ein unwiderstehlicher Drang -, mit der Entwicklung eines Spiels zu beginnen, basiert immer auf einer Geschichte. Die Geschichte muss mich faszinieren und in mir den Wunsch wecken, sie spielerisch immer wieder aufs Neue erleben zu können.
    Ausgangspunkt für das Spiel Die Siedler von Catan war die Geschichte der Entdeckungen. Besonders angetan hatten es mir dabei die Wikinger, die mit ihren Drachenschiffen, ihrer Zeit weit voraus, Island, Grönland und Amerika ansteuerten und zumindest Island dauerhaft und erfolgreich besiedelten.
    Bis auf ein paar keltische Mönche war Island im 9. Jahrhundert unbewohnt, die Insel musste nicht erobert, sehr wohl aber alles neu erschaffen werden. Bäume im einst waldreichen Island wurden gefällt und damit Häuser und Schiffe gebaut. Straßen wurden angelegt, auf fetten Weiden vermehrten sich die Schafe, und bald wuchs – wenn auch nicht üppig – Getreide auf der damals wesentlich wärmeren Insel im Nordmeer.
    Pionierzeit! Die erfolgreiche Besiedlung Islands gelang wohl nur, indem sich die Menschen gegenseitig halfen, friedlich miteinander handelten und nach neuen Wegen suchten, ein besseres Gesellschaftssystem aufzubauen. So gründeten die Wikinger um 930 eine Volksversammlung – das Althing. Es ist das älteste parlamentarische System der Welt und existiert heute noch.
    Nun ist Catan nicht Island, und doch gibt es viele Parallelen. Auch Catan ist anfangs unbewohnt und wird im Laufe des Spiels kultiviert. Holz wird erwirtschaftet, Getreide geerntet, Erz abgebaut, Schafe werden gezüchtet, Lehm wird gewonnen und zu Ziegeln verarbeitet. Mit den Rohstoffen werden Siedlungen und Straßen gebaut, Städte entstehen, und ein reger Handel zwischen den Spielern hilft Engpässe überwinden. Auch wenn es am Ende des Spiels einen Sieger gibt, ist es eher ein Miteinander als ein Gegeneinander. Es wird aufgebaut und nicht zerstört, denn die Cataner sind friedliebende Menschen.
    Die Siedler von Catan erschien im Jahre 1995. Das Spiel war von Anfang an sehr erfolgreich. Bereits drei Jahre nach der Veröffentlichung waren über eine Million Spiele über die Ladentheke gegangen. Heute sind es rund drei Millionen allein in Deutschland, und zu meiner großen Freude hat das Catanfieber mittlerweile mehr als 20 Länder unserer Erde erfasst, darunter auch die USA, Russland und Japan.
    1998 dachte ich zum ersten Mal daran, wie reizvoll es wäre, die Geschichte der Besiedlung Catans in einem Roman erleben zu können. Aber es war nur ein halbherziger Gedanke, denn ich hatte nicht das Talent, einen guten Roman zu schreiben, und ich kannte auch niemanden, den ich fragen konnte. Auch hatte ich das Gefühl, die Zeit sei noch nicht reif für einen Roman.
    Da ich sehr gerne gute historische Romane lese, war es unvermeidlich, dass ich zwei Jahre später auf das Buch Das Lächeln der Fortuna von Rebecca Gablé stieß.
    Es dauerte nur ein Wochenende, bis ich das Buch verschlungen hatte, denn ich war hingerissen von diesem mittelalterlichen Roman. Ich fühlte mich den Charakteren nahe, die Frau Gablé so meisterhaft lebendig werden ließ.
    Charaktere, die nicht nur einseitig gut waren, sondern auch ihre Schwächen hatten, was sie erst zu glaubhaften Personen machte.
    Ich war beeindruckt, wie spannend, authentisch und historisch fundiert die Zeit des Hundertjährigen Krieges in England von ihr geschildert wurde.
    Und dann – ich hatte wohl drei Viertel des Buches gelesen – wusste ich plötzlich: Frau Gablé würde die Geschichte der Besiedlung Catans schreiben – oder die Geschichte würde nie geschrieben werden.
    Obwohl ich zwei Jahre nicht mehr an einen Catan-Roman gedacht hatte, war ich nun wie besessen von dem Wunsch, Rebecca Gable als Autorin zu gewinnen.
    Als ich dann im Jahr 2000 die Buchmesse in Frankfurt besuchte, gelang es mir, mich mit der Schriftstellerin zu treffen. Eigentlich hatte ich wenig Hoffnung. Schließlich war Frau Gable damals schon Bestsellerautorin und gewiss nicht darauf angewiesen, sich an den Erfolg meines Spiels
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