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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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fragte Cordelia. »Du brauchst gar nicht weiter
nach irgendwelchem Schmuck zum Einschmelzen zu schnüffeln, denn alles, was ich
je von dir bekommen habe, war dieses Ding, das aussah, als hättest du’s aus
einem Kaugummiautomaten.«
    Xanders Mut sank. Sie hält sich nicht an das
»Liebestrank-Nummer-9«-Skript. Er beugte sich näher zu ihr. »Ist das Liebe? Bei
dir lässt sich der Unterschied wirklich schwer erkennen.«
     
    Cordelia konnte nicht glauben, was Xander hier abzog. Sie
konnte vor allem nicht glauben, dass er auf dermaßen unverschämte Weise
Körperkontakt suchte. Wenn es nicht gerade ums Küssen ging, hatte sie es nicht
einmal gemocht, als sie noch zusammen waren, und jetzt gefiel es ihr
noch viel weniger.
    Sie stieß ihn zurück und sagte: »Was soll das? Machst du jetzt auf
Triebtäter oder was?«
    »Tut mir Leid«, sagte Xander weit weniger enthusiastisch als
zuvor. »Mein Fehler.«
    »Ja, das sehe ich auch so.«
    Er ging davon.
    Cordelia wandte sich an Harmony. »Was ist denn in den gefahren?«
    Harmony sah Xander nach, als er sich mit eingezogenem Schwanz
trollte. »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Hat er eine neue Frisur oder so? Er
sieht heute irgendwie richtig niedlich aus.«
    Eine schockierte Cordelia starrte Harmony mit offenem Mund an.
»Richtig was?«
     

4
     
    Nach dem Unterricht begab sich Xander missmutig in die Bibliothek.
Der Tag war nicht ganz so grauenhaft verlaufen wie der gestrige, aber er
erreichte noch immer einen Wert von 9,5 auf der zehnteiligen
»Das-Leben-ist-beschissen«-Skala. Nachdem er sich all die Mühe gemacht, Amy
erpresst, ohne Hemd und mit roter Farbe an der Brust auf einem kalten
Laborboden gesessen hatte, während Kerzenwachs auf sein kostbarstes Körperteil
tropfte, war er furios abgeblitzt.
    Der einzige Trost war, dass der Spott etwas nachgelassen hatte.
Eigentlich, dachte er, waren es heute bloß die Jungs, die sich über mich lustig gemacht haben. Die Mädchen haben mich
größtenteils in Ruhe gelassen. Ob das was zu bedeuten hat?
    Seufzend dachte er: Nun, wenigstens kann es nicht noch schlimmer werden.
    »Ah, hier steht noch etwas«, sagte der Wächter gerade, über ein
Buch gebeugt. »Valentinstag, ja. Angel nagelt einen jungen Hund an…«
    »Vergessen Sie’s.«
    »Ja, aber…«
    »Ich will es nicht wissen«, sagte Buffy mit Nachdruck. »Ich
habe keinen Hund. Vergessen Sie’s.«
    »Du hast Recht«, sagte Giles. Er klappte das Buch zu und erhob
sich von seinem Stuhl. »Ich hole die nächste Ausgabe.«
    Als er in seinem Büro verschwand, trat Xander zu Buffy. »Ich habe
einen Plan. Wir nehmen mich als Köder.«
    Buffy runzelte die Stirn. »Du meinst, um Angel anzulocken?«
    »Nein, ich meine, dass man mich in kleine Stücke hackt und an
Angelhaken aufspießt, damit die Fische was zum Knabbern haben, denn das würde
mein Leben deutlich vereinfachen.«
    »Ja. Ich habe von dir und Cordy gehört. Ein großer Verlust für
sie.«
    Seufzend sagte Xander: »Das ist nicht gerade die populäre Fassung
der Geschichte.«
    Buffy stand auf und sah Xander auf eine Art an, wie sie ihn bisher
noch nie angesehen hatte. »Weißt du, worauf ich Lust hätte? Warum gehen wir
beide heute abend nicht zusammen aus? Nur wir beide.«
    »Ach?«, erwiderte er verdutzt.
    »Ja. Wir könnten uns gegenseitig trösten.«
    Lächelnd fragte Xander: »Gehört vielleicht auch ein Lapdance zu
deinem Programm? Das finde ich sehr tröstend.«
    Es war natürlich ein Scherz. Xander scherzte meistens. Es war
seine Art, mit der Realität zurechtzukommen.
    Und was er deshalb am wenigsten erwartete, war eine ernste
Antwort.
    Buffy lehnte sich an ihn und strich mit ihren Fingern über seine
Brust. »Wenn du deine Karten richtig ausspielst…«
    Jemand hat Buffy durch eine Doppelgängerin ersetzt. »Okay, du
weißt, dass ich Xander bin, oder?«
    Sie schmiegte sich enger an ihn. »Ich weiß. Als ich hörte, dass
Cordy mit dir Schluss gemacht hat, war ich zu meiner eigenen Überraschung
richtig froh darüber. Es ist komisch, dass man einen Menschen jeden Tag sieht,
ohne ihn eigentlich richtig zu sehen, weißt du?«
    Ich bin gestorben und im Himmel gelandet… »Ja, es ist wirklich
komisch. Und es wird immer komischer.«
    Buffy schien noch etwas sagen zu wollen, doch in diesem Moment
platzte Amy herein. Sie sah ein wenig nervös aus.
    »Xander, hast du einen Moment Zeit?«
    Am liebsten hätte er ihr gesagt, sie solle verschwinden, aber es
war schlechter Stil, jemand abfahren zu lassen, der einem mit
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