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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste
Autoren: Diana Palmer
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sie sich in der Luft mit Kurs auf das Festland.
    Es war dunkel. Brianne sah sich gerade die Nachrichten im französischen Sender an, als die Wohnungstür aufgestoßen wurde und Pierce eintrat.
    Sie hatte sich auf die Couch gelegt, immer noch in ihrem schwarzen Kimono, setzte sich jetzt aber überrascht auf und starrte ihn an. Er sah unordentlich aus, das Hemd unter dem zerknitterten Jackett stand offen, die Krawatte hing ihm lose um den Hals. Er wirkte verwegen und gefährlich.
    „Wo ist er?“ fragte er drohend.
    „Wer?“
    „Sabon, natürlich. Tu nicht so, als sei er nicht hier gewesen. Ich habe schon beim Portier nachgefragt.“
    Ihr fehlten die Worte, und sie sah ihn mit leicht geöffneten Lippen an. Er war außer sich vor Eifersucht! Das war so offensichtlich, dass die Freude, die sie dabei fühlte, ihr den Atem nahm. Sie zwang sich zum Sprechen. „Ja, er kam, um den Kredit zurückzuzahlen.“ Sie nahm den Umschlag mit Pierce’ Namen darauf von dem Tischchen und hielt ihn hoch.
    Er sah nicht einmal hin. „Was wollte er denn sonst noch?“
    „Er wollte uns zu den Feierlichkeiten anlässlich … seiner Ernennung zum Staatsoberhaupt einladen“, sagte sie stockend. „Sein Vater dankt ab.“
    „Ich habe absolut kein Interesse daran zuzusehen, wie er zum König oder zum Scheich ernannt wird oder wie zum Teufel man das nennt.“ Pierce’ Augen flackerten gefährlich. „Ich will wissen, was er hier zu suchen hatte. Er hätte den Scheck ja auch per Post schicken und jemanden mit der Einladung beauftragen können.“
    „Warum bist du denn so ärgerlich?“ Sie konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken.
    „Weil er zu Tate Winthrop gesagt hat, dass du das Einzige auf der Welt bist, weswegen es sich lohnte, ein Königreich aufzugeben. Deshalb.“
    Das war es also. Das erklärte alles. Sie betrachtete ihren wütenden Ehemann mit Faszination. „Warum sollte dir das etwas ausmachen?“ fragte sie unschuldig. „Du hast dich doch in das Projekt am Kaspischen Meer gestürzt, um mich zu vergessen. Ich lebe allein, ich studiere allein, ich mache alles allein. Warum sollte ich nicht mal jemanden zu Besuch haben?“
    „Du bist verheiratet!“
    Sie hielt die Hand hoch, an der der Ring fehlte. Sie hatte ihn kurz zuvor abgenommen, als sie sich die Hände wusch. „Nein, bin ich nicht.“
    Seine Wangen röteten sich vor Wut. Er ballte die Fäuste. „Steck dir den Ring wieder an.“
    „Ich hatte ihn abgenommen und dann irgendwo im Sand von Qawi verloren. Ich habe keine Ahnung, wo er ist.“
    Pierce biss die Zähne zusammen, und seine Kiefermuskeln zuckten. „Ich kaufe dir einen neuen.“
    „Ich werde ihn nicht tragen, wenn die ganze Heirat nur Show war“, antwortete Brianne. „Apropos Heirat, wann reichst du die Scheidung ein?“
    Er kniff die Augen zusammen. „Wieso? Hat Sabon um deine Hand angehalten?“
    „Er würde es tun, wenn ich es wollte“, sagte sie ruhig.
    „Du bist mit mir verheiratet. Ich lasse mich nicht scheiden!“
    Das kam überraschend, und Brianne jubelte innerlich. Aber sie sah ihn ungerührt an. „Aber du willst mich doch gar nicht wirklich, Pierce.“
    Da war es mit seiner Selbstbeherrschung vorbei. Brianne konnte geradezu beobachten, wie ihn die Fassung verließ. Er stürzte auf sie zu, warf sie auf die Kissen und legte sich sofort auf sie. Sie hatte kaum Zeit, Luft zu holen, bevor er ihr die festen warmen Lippen auf den Mund drückte.
    Er war schwer, aber sie liebte es, sein Gewicht auf sich zu spüren. Sie legte ihm die Arme um den Hals und gab sich seiner Leidenschaft hin. Es war wie ein Nachhause-Kommen. Sie lachte glücklich, schmiegte sich fest an ihn und genoss seine verzweifelte Wut, seine Eifersucht, seine Begierde.
    „Oh, Pierce, du Idiot“, seufzte sie zwischen Küssen, „als ob ich jemals einen anderen Mann ansehen würde, nachdem ich dich gehabt habe.“
    Er hatte sie gehört, aber er konnte keine Sekunde von ihr lassen. Sein Körper brannte vor Verlangen, die Küsse steigerten sich, bis Pierce meinte, die köstliche Spannung nicht mehr ertragen zu können.
    Auch Brianne atmete schwer und sehnte sich nach Erfüllung. Plötzlich meldete sich wieder das vertraute Gefühl, Unwohlsein stieg in ihr auf, und sie versuchte sich von Pierce zu lösen. Ihr Magen revoltierte am ehesten, wenn sie flach auf dem Rücken lag.
    „Verdammt“, flüsterte sie verzweifelt und schluckte. „Du musst mich gehen lassen, Darling, ich glaube, ich muss …“
    Sie schob ihn mit verzweifelter
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