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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste
Autoren: Diana Palmer
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„Hier ist ein Gentleman, der Sie sprechen möchte. Er hat Nachrichten von Monsieur Sabon …“
    „Oh ja, bitte, schicken Sie ihn herauf!“ rief sie ohne Zögern. Sie hatte sich schon gefragt, wie es ihrem Entführer wohl nach der Rückkehr in sein Land ergangen sein mochte. Die Lage schien sich zu beruhigen, seit die Söldner aus dem Land vertrieben und der alte Scheich wieder eingesetzt worden war. Außerdem waren die Titelseiten der Zeitungen voll gewesen mit Nachrichten über die ungeheuren Ölfunde.
    Brianne bürstete sich schnell das lange Haar und zog sich einen schwarzen Kimono über das Nachthemd. Da klopfte es auch schon an die Tür. Sie öffnete und blieb wie erstarrt stehen. Sie hatte einen Abgesandten von Philippe Sabon erwartet, und stattdessen stand er selbst vor der Tür! Er war sehr elegant gekleidet in einem grauen Maßanzug. Sicher ein italienisches Modell, dachte sie noch.
    Er musste lächeln, als er ihr überraschtes Gesicht sah, und zog einen großen Rosenstrauß hinter dem Rücken hervor. „Vielleicht komme ich ungelegen, aber ich musste mich einfach persönlich davon überzeugen, wie es Ihnen geht“, begrüßte er sie.
    „Sie sind herzlich willkommen.“ Brianne nahm lächelnd den Strauß und senkte das Gesicht in die üppigen Blüten. „Kommen Sie bitte herein und setzen Sie sich. Möchten Sie einen Kaffee?“
    Er hielt abwehrend die Hand hoch. „Bitte, machen Sie sich keine Umstände.“
    „Keine Sorge. Therese!“
    Als die Hausangestellte kam, nickte Brianne ihr zu. „Bitte bringen Sie Kaffee und auch etwas von dem Sandkuchen. Unser Gast ist vielleicht hungrig.“
    „Das stimmt.“ Philippe sah ihr aufmerksam in das schmale blasse Gesicht. „Sie sehen schlecht aus, und Sie haben sicher auch abgenommen.“
    „Ja, vielleicht ein bisschen“, antwortete sie ausdruckslos.
    Er beugte sich vor, und seine dunklen Augen funkelten vergnügt. „Kommen Sie mit zu mir in meinen Harem. Die Dienerinnen werden Sie ordentlich mit Pralinen und Marzipan füttern, bis Sie die richtige Figur haben.“
    Sie musste lachen. „Das ist das beste Angebot seit Wochen.“
    Er lächelte und sah sie mit den sanften Augen lange an. „Ich wünschte, das wäre die Wahrheit“, sagte er leise. „Aber in einem Harem würden Sie als Blonde vielleicht zu sehr auffallen und in Gefahr sein. Das Risiko würde ich nie eingehen.“
    „Sie sind doch der Sohn des regierenden Scheichs“, sagte sie plötzlich. „Müssen Sie nicht einen Erben produzieren?“
    „Selbstverständlich.“ Er schlug ein Bein über das andere und blickte sie versonnen an, so, als könne er von ihrem Anblick nicht genug bekommen. „Ihr erster Sohn wird mein Erbe sein.“
    „Das finde ich nicht komisch.“
    „Das sollte es auch nicht sein“, sagte er gleichmütig. „Mein Vater kennt mein Problem, Brianne, es ist für uns beide ein großer Kummer. Aber Ihr Ehemann ist dunkelhäutig, und das Kind wird höchstwahrscheinlich auch dunkel sein bei seinen griechischen Vorfahren. Ein Königreich, selbst ein kleines, ist doch nicht zu verachten,
Chérie
.“
    Sie war sprachlos. „Aber warum?“ fragte sie nach einer Pause.
    Er sah sie nur an. „Ich glaube, Sie wissen, warum.“
    Sie sagte nichts.
    Die Hausangestellte kam herein. Sie trug ein Tablett mit einem Glas Milch, Kaffee, Sahne, Zucker und einem Teller mit Kuchen. Das Glas Milch stellte sie vor Brianne hin, die das Gesicht verzog.
    „Das ist gut für Sie“, sagte Therese mit Nachdruck. Sie selbst war verwitwet und Mutter von drei erwachsenen Kindern. „Seien Sie ein braves Mädchen und trinken Sie das.“
    Philippe blickte auf die Milch und grinste. „Weiß er Bescheid?“
    Sie trank die Milch mit Todesverachtung. „Nein, er weiß es nicht“, sagte sie leise. „Er will kein Kind, also gibt es auch kein Kind. So einfach ist das.“
    Philippe lachte laut auf. „Ich frage mich, wie Sie es vor ihm geheim halten konnten.“ Er sah ihr prüfend ins Gesicht. „Sie sehen irgendwie auf eine geheimnisvolle Weise zufrieden aus.“
    „Wie sollte er es wissen? Er sitzt doch mitten im Kaspischen Meer und spielt mit seiner Bohrinsel.“
    Er tat Sahne in den Kaffee, lehnte sich auf dem Sofa zurück und nahm einen kleinen Schluck. „Sie sollten ihn anrufen und ihn bitten zu kommen.“
    „Als ob er das tun würde“, sagte sie verächtlich.
    „Sie unterschätzen Ihren Charme“, antwortete er.
    Brianne fiel plötzlich etwas ein. „Übrigens, als Sie uns verließen, sagten Sie etwas auf
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