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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste
Autoren: Diana Palmer
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Was hatten sie getan?
    Er war verwirrt und besorgt. Sie war so süß und so jung, und sie liebte ihn. Wenn er nun bei ihr bliebe, sie ein Kind zusammen hätten, immer zusammenlebten …
    Er wandte sich schnell ab, sprang aus dem Bett, holte sich etwas zum Anziehen aus dem Schrank und stürzte ins Bad, um sich ihren Geruch von der Haut zu spülen.
    Eine Stunde später verließ er das Haus. Er hatte eine kurze Notiz zurückgelassen. Er würde alles für ihre Reise nach Paris organisieren und dann zum Kaspischen Meer fliegen. Über ihre Scheidung würden sie dann später sprechen. Er hatte die Notiz nur mit seinen Anfangsbuchstaben unterzeichnet und hatte sich schwer überwinden müssen, nicht noch einmal ins Schlafzimmer zu gehen und einen letzten Blick auf die junge Frau in seinem Bett zu werfen.
    In diesem Bett war er auch mit Margo zusammen gewesen, und er fühlte sich wie ein Verräter, ein Ehebrecher. Margo war tot, und er lebte. Er wusste, er musste sich irgendwann mit seiner Zukunft auseinander setzen, aber er konnte es noch nicht. Er musste erst einmal weit entfernt sein von Brianne, um darüber nachdenken zu können und herauszufinden, was er wirklich wollte.
    Als Brianne aufwachte und den Zettel fand, war sie nicht weiter überrascht. Er hatte sicher wieder ein schlechtes Gewissen. Sie ging zum Klavier und blickte Margo in das lächelnde Gesicht. „Ich liebe ihn auch“, sagte sie leise. „Was soll ich tun?“
    Doch im Grunde wusste sie genau, dass es nur eine Lösung gab. Sie musste nach Paris gehen und Pierce Zeit lassen, um zu einer Entscheidung über ihre Zukunft zu kommen. Sie hoffte, dass er die richtige Entscheidung treffen würde. In der Zwischenzeit musste ihr die Erinnerung an ihn genügen. Und wenn es sein müsste, musste diese eine Nacht sie eben für ihr ganzes Leben entschädigen.

16. KAPITEL
    E ve Brauer und ihr kleiner Sohn Nicholas wohnten in einem hübschen Haus am Rande von Jacksonville nahe der Atlantikküste. Brianne verbrachte ein paar Tage mit ihrer Mutter und ihrem Halbbruder, bevor sie nach Paris flog. Die beiden Frauen hatten eine ganz neue Beziehung zueinander entwickeln können, wenn beide Seiten auch noch sehr vorsichtig waren. Hinzu kam, dass Eve natürlich verzweifelt war, mit einem Mann verheiratet zu sein, der ihr nichts hinterlassen hatte und mit einer langen Gefängnisstrafe rechnen musste.
    In der Woche darauf begleitete einer von Tates Männern Brianne nach Paris, ein älterer Mann, dessen Frau beim Militär war. Brianne musste leicht grinsen, wenn sie daran dachte, dass Pierce das sicher mit Absicht getan hatte. Er hatte wohl Angst, sie würde sich mit ihrem Bodyguard zu gut verstehen. Aber wenn er wirklich eifersüchtig gewesen wäre, wäre er sicher mit ihr nach Paris geflogen. Seit er so überhastet das Haus in Washington verlassen hatte, hatte er weder angerufen noch geschrieben. Merkwürdigerweise tröstete sie das ein bisschen. Wenn sie ihm gleichgültig war, würde es ihm leicht fallen, mit ihr Kontakt zu halten. Dass er nichts von sich hören ließ, war eher ein gutes Zeichen.
    Pierce war zu seiner Bohrinsel im Kaspischen Meer geflogen und hielt sich dort mehrere Wochen auf, ohne sich mit seiner Frau in Verbindung zu setzen. Er sehnte sich nach ihr, besonders in den einsamen Nächten, obgleich er sich fest vorgenommen hatte zu vergessen, was passiert war.
    Als Brianne sich an der Sorbonne einschreiben wollte, stellte sie zu ihrer Überraschung fest, dass diese Formalitäten bereits erledigt waren und sie für die entsprechenden Kurse angemeldet war. Ihr Französisch war glücklicherweise gut genug für die Fächer, denn im Wesentlichen ging es ja um Zahlen und Formeln. Sie konzentrierte sich auf das Studium und vergrub sich in Arbeit, um nicht weiter nachdenken zu müssen.
    Etwa vier Wochen nach der Rückkehr aus dem Mittleren Osten fing sie an, ihr Frühstück nicht bei sich behalten zu können. In der folgenden Woche wurde sie beinahe ohnmächtig, als sie sich während ihres Biologie-Praktikums in den Finger schnitt. In der sechsten Woche ging sie zum Arzt. Es sah so aus, als gäbe es einen Grund für all diese Symptome, und das war sicher nicht Stress oder Überarbeitung.
    Eines Tages kam ein überraschender Besuch. Brianne war zu Hause geblieben, weil sie sich nicht gut fühlte. Pierce hatte für sie ein luxuriöses Apartment gemietet, das mit allen möglichen Sicherheitsvorkehrungen ausgerüstet war.
    Der Türsummer ging, und der Portier meldete sich.
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