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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)
Autoren: N. N.
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Januar 2012
    1. Januar  Das Jahr fängt mit Ärger an. Wulff hat dem Schmierlappen von BILD auf die Mailbox gesprochen. Erst dachte ich, auch wegen dem Hör Zu-Abo. Aber es geht um einen Kredit für sein Haus. Ich habe Angela vor Wulff gewarnt. Vor zwei Jahren wollte er beim Prominenten-Wer-wird-Millionär mitmachen. Ich sollte Telefonjoker für Naturwissenschaften sein. Er wollte insgesamt zwölf Joker, weil er sich »bei den meisten Sachen nicht so auskennt«. Außerdem wollte er seinen Gewinn nicht spenden, sondern behalten. Ich habe Angela mehrfach abgeraten, ihn zum Präsidenten zu machen. Aber in solchen Dingen hört sie nicht auf mich.

    4. Januar  Ich habe günstig Grünkohl aus der Mensa bekommen. Als ich ihn abends aufwärmen will, hat Angela aber keinen Hunger. Um sie aufzumuntern, schlage ich ihr eine Wette vor, wer sich länger hält, der Grünkohl oder der Wulff, und tippe auf den Kohl. Sie hält nicht dagegen.
    Sie fummelt an ihrem Euro-Rettungsplan und guckt mich triumphierend an, von wegen der Vorsätze. Schließlich habe ich noch keinen Sport gemacht. Ich will mich nicht schon nach vier Tagen geschlagen geben und hole die Laufschuhe aus dem Keller. Bin davon schon ziemlich außer Atem und treffe Gott sei Dank vor der Haustür Rainer Brüderle, der offenbar seit Silvester orientierungslos durch Berlin irrt. Er redet wirr, und ich verstehe ihn schlecht, aber er hat ein Schild um den Hals, dass man ihn je nach Stadt entweder in Gonsenheim oder bei der FDP abgeben soll. Ich setze ihn in ein Taxi.

    6. Januar  Mutti kann nicht mit Kindern. Heute waren die Sternsinger da. Sie hat die Kleinen in der ersten Strophe abgewürgt und ihnen einen Vortrag über den Arabischen Frühling gehalten. Im Morgenland brauche man jetzt keine Könige, sondern Fachkräfte und Demokratie. Singen und Süßigkeiten brächten niemanden weiter. Die Kinder sind weggelaufen, ich habe die Süßigkeiten eingesteckt. Muss bald unbedingt wirklich mit dem Sport anfangen.

    12. Januar  Sahra Wagenknecht hat im Bundestag die »Brigitte« auf dem Klo liegenlassen. Angela hat das Heft gefunden und entdeckt, dass es sogar für Frauen mehr zum Anziehen gibt als Blazer. Sie hat aus einer Laune heraus beschlossen, sich ab sofort für Mode zu interessieren. Steffen Seibert ruft mich an, er rechnet mit dem Schlimmsten. Ich möge ihn vorwarnen, sollte meine Frau sich wirklich selbst Sachen kaufen. Ich weiß nicht, was er meint, beruhige ihn aber.
    Immerhin kenne ich Angela schon länger als er, das mit der Mode ist sicher nur eine Phase. Wie damals, als sie sich plötzlich für den Westen interessierte oder für Wagner. So was hält sie nie lange durch, aber jetzt hat sie noch einen Vorsatz, und ich war wieder nicht beim Sport.

    13. Januar  Heute kamen große Päckchen von jemandem namens Zalando. Ich dachte, das sei der neue EU-Ratspräsident, und habe Angela angerufen. Es geht aber wohl um Mode. Meine Frau hält das offenbar doch durch. Sie will in Davos beim Wirtschaftsforum was hermachen. Dass Berlusconi sie dort letztes Jahr ernsthaft für einen Lawinenmelder gehalten hat, hat sie wohl wirklich verletzt.
    Abends macht sie Modenschau für mich. Ich erkenne Angela kaum wieder. Ich nenne sie den ganzen Abend »Brigitte«. Sie lacht, so wie sie zuletzt gelacht hat, als Guttenberg gehen musste. Ich liebe ihr Lachen. Dann stellen wir fest, dass wir für die ganzen Sachen einen neuen Schrank brauchen.

    14. Januar  Wir wollen bei IKEA einen neuen Schrank kaufen. Die Leute vom Sicherheitsdienst haben Verstärkung angefordert. Samstags bei IKEA könnten sie für nichts garantieren, hieß es. Angela sagt, die sollen sich nicht so anstellen, sie war schon in Afghanistan und anderen Kriegsgebieten, das sei sicher schlimmer als samstags bei IKEA. Später musste sie sich bei den Sicherheitsleuten entschuldigen. Den nächsten Schrank kauft sie lieber entspannt in Afghanistan, hat sie gesagt.
    Nachmittags wollen wir den Schrank selbst zusammenbauen. Wozu sind wir schließlich beide Physiker? Nach einer Stunde stehen nicht mal die Außenwände von »Aneboda« (so heißt der Schrank.) Wir streiten uns, ob man nicht zuerst den Boden festschrauben muss. Wir streiten uns, ob es Inbus- oder Imbusschlüssel heißt, wir streiten uns, wer den Schrank haben wollte. Mehrfach schreit sie die Bauteile an, sie sei die mächtigste Frau der Welt. Ich erkenne sie nicht wieder. Zum ersten Mal in fünfzehn Jahren Ehe höre ich sie schreien. Selbst bei der
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