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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)
Autoren: N. N.
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werden.
    Bin beleidigt und gehe trotzig ohne Abendessen ins Bett. Wie damals, in Bayreuth, als Angela sauer auf mich war. Der Trotz verfliegt schnell in dem leeren Bett. Ich vermisse sie und trage zum Schlafen ihren mintfarbenen Blazer. Er riecht noch nach ihr. Sie fehlt mir wirklich.
    24. Januar  Ich hab noch Resturlaub, und Angela nimmt mich für zwei Tage mit nach Davos. Weltwirtschaftsforum. Sie soll die Eröffnungsrede halten. Sie hat all ihre neuen Anziehsachen mitgenommen und sieht toll aus. Zwei Banker von Goldman Sachs halten sie für ein Zimmermädchen und bestellen Bier bei ihr. Ich sehe, wie enttäuscht sie ist, und erkläre den beiden, wen sie vor sich haben. Sie verstehen mich nicht und geben mir stattdessen Geld für das Bier und ein üppiges Trinkgeld. Denke ich zumindest, bis ich feststelle, dass ein kleines Bier hier wirklich sieben Euro kostet. Sieben Euro! Für ein kleines Bier! Ein Wunder, dass der Kapitalismus überhaupt noch existiert! (Ein halber Liter Vollbier kostete bei uns 72 Pfennig/Ost).
    Auch ein paar taiwanesische Banker kichern und zeigen mit den Fingern auf meine Frau in ihrem neuen Outfit. Angela zieht die Konsequenzen und hält die Rede in einem ihrer alten Blazer. Das war’s wohl mit dem Interesse an Mode. Sie verteidigt in ihrer Rede den Kapitalismus, hat aber ja auch von den Bierpreisen hier nichts mitbekommen.
    Abends essen wir mit Bill Gates. Der bestellt sogar Wein. Bestimmt noch teurer als Bier, vor allem beim aktuellen Dollar-Wechselkurs, aber das scheint ihm egal zu sein. Merkwürdiger Typ. Bei der Suppe kommt es zum Eklat. Ich entdecke einen Terroristen, der sich von hinten an Angela anschleicht. Keiner der Sicherheitsleute reagiert, und so stürze ich mich auf ihn und ziehe ihm die große Pfeffermühle über den Schädel. Alle sind peinlich berührt, denn der Terrorist heißt Bohno. Ich weiß nicht, ob mit Vor- oder Nachnamen, aber alle am Tisch kennen ihn. Er arbeitet für eine Firma namens U2. Ich verstehe nicht, warum Angela für ihre Mode ausgelacht wird, aber der Herr Bohno (?) problemlos in Sachen herumlaufen kann, die sogar zerrissen sind.
    Herr Bohno isst zwei Dutzend Austern und will meine Frau zu mehr Entwicklungshilfe überreden. Merkwürdiger Typ. Zum Dessert kommen auch noch Brad Pitt und Angelika Jolie dazu. Beides sind anscheinend Schauspieler aus Amerika. Sie bestellen Mousse au chocolat und ein Kind aus Asien, das sie adoptieren wollen. Ich merke mal wieder, dass ich nicht in diese Gesellschaft passe.

    25. Januar  Immer noch in Davos. Auch ich werde von allen hier schräg angeguckt, wegen meiner Jacke. Dabei ist die aus Fleece und schön warm. Ich weiß nicht, was es dagegen zu sagen gibt. Das war früher auch besser. Mode war kein Thema. Da hatten alle die gleiche Wisent-Jeans.
    Angela hat eine Besprechung. Ich sehe mir also alleine die Stadt an. Etwas außerhalb gibt es sogar normale Leute. Sie wohnen in Zelten und tragen auch Fleece-Jacken. Wir reden über die Bierpreise, und ich erzähle, wie unverschämt gestern die Banker waren. Viel Zustimmung bei den Leuten hier. Ich habe beinahe das Gefühl, Freunde gefunden zu haben. Wenn ich es richtig verstanden habe, heißen verrückterweise offenbar alle Occupy. Aber bei uns in Hosena hießen auch viele Sauer. Gerade als wir Adressen austauschen wollen, kommen Sicherheitsleute und ziehen mich ohne Erklärung weg. Ich beschwere mich, und sie stellen mich zu Steffen Seibert durch, der mir am Handy sagt, die Occupys seien nicht der richtige Umgang für mich. Ich finde, er ist nicht der richtige Umgang für meine Frau. Seibert legt einfach auf. Den konnte ich noch nie leiden. Ich habe das Gefühl, er benutzt Rouge.
    Abends beschwere ich mich bei Angela über Seibert, aber sie will nicht mit mir über ihn reden. Das gefällt mir nicht.
    Schon wieder essen mit Bill Gates. Wieder Wein. Gates verdient offenbar noch mehr als Roland Koch. Ich gebe dem Kapitalismus noch maximal drei Jahre.

Februar 2012
    10. Februar  Sie hat jetzt eine eigene Blume. Eine Orchidee. Die ist auf ihren Namen getauft worden. »Dendrobium Angela Merkel«. Sie sind beide schön. Angela und die Orchidee. Die Pflanze hat violett-mintfarbene Blätter. Angela hat ein paar Blazer in genau den Farben. Das Kanzleramt schickt uns ein Exemplar und einen Zettel mit Pflegetipps. Das Gewächs kann bei guter Pflege meterhoch werden und trotzt auch widrigen Bedingungen. Als ich das vorgelesen habe, hat sie gelächelt. Ich bin mal wieder in sie
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