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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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1
    Cowes, England
    August 1896
    »Nein, Liebling«, murmelte Kit Braddock. »Ich brauche wirklich meinen Schlaf ...«
    Ein heißer Kuß brachte seinen Widerstand zum Erliegen – und für eine ganze Weile erfüllte nur das leise Plätschern der Wellen, das durch das offene Bullauge hereindrang, die Stille. Dann schob er die verführerische Frau seufzend von sich. Nachdem er sie in sicheren Abstand gebracht hatte, ließ er sich wieder in die zerwühlten Laken sinken – ein hochgewachsener, schlanker Körper, der sich dunkel auf dem weißen Leinen abzeichnete. »Das Rennen ist früh angesetzt«, sagte er zu der Sirene hochblickend, die nun neben ihm kniete. Sein leichtes Lächeln war im Mondlicht gerade eben zu erkennen. »Sei doch vernünftig«, bettelte er.
    »Die Crew von Wales kümmert sich schon um alles«, entgegnete sie mit einem leisen Anflug von Gereiztheit in der Stimme. Ihre zerzausten goldenen Locken umrahmten ein schmollendes Gesicht.
    »Aber nicht morgen. Sie brauchen bestimmt Hilfe, wenn sie gegen die Meteor segeln. Außerdem muß ich den ganzen Tag höflich zu den Majestäten sein«, fügte er hinzu, seinen langen Körper reckend. Die flüssigen Bewegungen seiner kräftigen Muskeln waren deutlich im hellen Mondlicht zu erkennen. »Und das ist verflucht anstrengend.«
    »Aber es dauert bestimmt nicht lange!«
    Kit lächelte amüsiert. »Ich bin bestens darüber informiert, wie schnell du zum Orgasmus kommst, Saskia – aber, mein Liebling, es ist wirklich heute etwas spät!«
    Genau in diesem Augenblick begann Cleo mit ihren warmen Lippen langsam und unaufhaltsam an seinem gebräunten, festen Körper hinab zum Schenkel zu gleiten. Das Ziel ihrer aufregenden Liebkosung reagierte ganz so, wie sie es erhofft hatte.
    Saskia bemerkte seine Reaktion und grinste triumphierend.
    Langsam und genießerisch glitt eine feuchte Zunge über sein erigierendes Glied – er stöhnte leise auf, während köstliche Empfindungen seine Sinne überfluteten. Er blickte hinab auf die dunkelhaarige Frau zwischen seinen Beinen, dann hoch zu der Uhr an der teakgetäfelten Wand und wog rasch die fleischlichen Triebe und Gebote der Zeit gegeneinander ab.
    »Nur noch einmal ...«, schnurrte Saskia leise mit halbgeschlossenen Augen, und beim Anblick des steifen, langen Glieds, das wieder und wieder in Cleos Mund verschwand, stieg wilde Lust in ihr auf.
    Eine dritte Frau rollte sich auf dem großen Bett näher heran und drängte sich mit ihren prallen Brüsten an Kits Schulter. Ihre zierliche Gestalt stützte sich geschmeidig auf einen Ellbogen, um mit den Lippen sein Ohr zu berühren, und schmiegte sich mit der seidigen Wärme ihres Körpers gegen seinen Arm. Ihre Stimme war kaum mehr als ein verführerisches Raunen an seinem Ohr, doch die aufreizenden Worte erinnerten ihn an die Nacht, in der sie die Jacht des Paschas bei Zypern besiegt hatten ...
    Bei dieser Erinnerung schlug die Flamme der Lust in seinem Körper hoch auf.
    »Nur noch ein paar Minuten ...« flüsterte die ceylonesische Schönheit.
    Mit halbgeschlossenen Augen fuhr sein Blick über das üppige Trio, deren nackte Körper einen lockenden Duft verströmten – sie verkörperten alle Reize der Weiblichkeit. Mehr als einmal hatte er ein Rennen geliefert, ohne vorher geschlafen zu haben. Die Hoheiten mußten sich einfach mit einem etwas weniger aufmerksamen Gast zufrieden geben ... in drei Stunden.
    Er schloß die Augen und entspannte sich, um die Lust besser genießen zu können, die nun seinen Körper heftig durchfuhr. Cleos Ausbildung im Harem des Paschas war darauf ausgerichtet, jeden empfindsamen Nerv zu erreichen ... und alles Denken auszuschalten.
    Das Rennen verschwand aus seinen Gedanken.
    Selbst das Geräusch der Wellen verebbte – bis Cleo den Kopf hob.
    Kit öffnete die Augen und betrachtete seine wunderschönen Gespielinnen. Dann fragte er grinsend: »Und wer soll als erste an der Reihe sein, meine Kätzchen?«

2
    Der Ball im Königlichen Segelclub war in vollem Schwung und die Atmosphäre angeregter als gewöhnlich, denn am Nachmittag hatte der dreihundert Tonnen schwere Rennsegler Britannia des Prinzen von Wales die Meteor des Kaisers, eine Jacht von radikal neuem Design, geschlagen. Auch wenn der Prinz seinen angeberischen Neffen nicht so verabscheut hätte, wäre dies Grund zur Freude gewesen, denn die angeblich teuerste Jacht der Welt zu schlagen, war der süßeste aller Siege.
    Seine Königliche Hoheit hatte gefeiert, seit die Ziellinie in Sicht
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