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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)
Autoren: N. N.
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wenn man Kanzlerin ist. Wir trinken jeder noch einen Schnaps und gehen ins Bett. Zwischen uns ist alles wieder gut.

    18. Februar  Wir haben beide massive Kopfschmerzen. Ich kann deswegen nicht zur Uni. Mutti schleppt sich dagegen tapfer ins Kanzleramt. Sie ist so verkatert, dass sie offenbar sogar Rösler empfängt. Nachmittags ruft sie an und bedankt sich bei mir für den schönen Abend. Sie sagt, sie sei von meinem »Teufelszeug« aber immer noch so betrunken, dass sie dem Rösler aus Jux zugesagt habe, er könne ja mal eine halbe Stunde mitregieren, während sie sich kurz aufs Ohr legt.
    Abends kommt in den Nachrichten, dass Rösler den Gauck zum Bundespräsidenten vorgeschlagen hat. Offiziell. Als Angela nach Hause kommt, ist sie nüchtern und stinksauer. Wegen meinem Wacholder habe sie jetzt die nächsten fünf Jahre den Gauck am Hals. Mir tut alles sehr leid. Nächstes Jahr werde ich ihr zum Valentinstag Blumen schenken.

    20. Februar  Die Gaucks sind da zu einem Antrittsbesuch. Ich lege Klassik auf, aber er macht die Musik aus und spielt uns zum Essen ein Tonband mit einer seiner Reden vor. Er kann sogar eine zweite Stimme dazu sprechen. »Dem ist damals schon seine Behörde so zu Kopf gestiegen«, sagt Angela zu mir, als wir in der Küche stehen und Stachelbeeren auftauen, »nicht auszudenken, wenn der jetzt auch noch Präsident wird.« Ich verstehe, wieso sie ihn Zonen-Berlusconi nennt. Eine gewisse Ähnlichkeit in der Eitelkeit ist da. Gaucks Frau hat eine aufblasbare Kanzel in der Handtasche, damit ihr Mann spontan überall predigen kann. Bei uns spricht er zum Nachtisch über Freiheit und Kapitalismus. Angela verzieht das Gesicht, schiebt es aber auf die Stachelbeeren.
    24. Februar  Angela ist sichtlich angespannt wegen Gauck. Wo der hinpredigt, wächst kein Gras mehr, sagt sie in dem Ton, den sie immer hat, wenn es ernst wird. Sie wirft schon morgens ein Brötchen nach dem Radio, weil der Nachrichtensprecher Gauck erwähnt. Später am Telefon schimpft sie mit mir, weil ich Gauck erwähne, dabei habe ich bloß »Couch« gesagt, und so schlecht ist mein Englisch ja nun nicht. Es liegt an ihren Nerven. Ich muss handeln. Sauna wird ihr guttun.
    Packe unseren Badebeutel und hole sie aus dem Büro ab. Jedes Mal die Prozedur am Kanzleramt, wo mich die Sicherheitsleute nicht erkennen oder mir eine Autogrammkarte von Angela geben und mir sagen, wann der nächste Tag der Offenen Tür ist. Beides ist demütigend.
    Noch demütigender ist die Baumann, die mich extra lange warten lässt, weil angeblich noch eine wichtige Lagebesprechung stattfindet. Ich habe genau ihren abschätzigen Blick auf den Badebeutel gesehen. Derselbe Blick wie damals, als sie erfahren hat, dass ich Angela früher die Haare geschnitten habe. Aber auf ihre Büroleiterin lässt Angela nichts kommen. Ich traue mich auch nicht zu sagen, dass sie sich für sie oder für mich entscheiden soll, weil ich mir nicht sicher bin, wie das ausginge. Natürlich gab es keine wichtige Lagebesprechung, sondern lediglich einen Termin mit Pofalla. Selbst der guckt verächtlich auf den Badebeutel, dabei wäre es andersherum logischer. Vielleicht sollte ich doch mal einen neuen kaufen, aber mir widerstrebt es, etwas wegzuwerfen, was noch gut ist. Mit einem Badebeutel fängt es an, und dann macht man es mit der Ehe am Ende genauso …

    Um neun Uhr lassen wir uns zu Heidrun und Kalle fahren, denen ich schon gesagt habe, dass sie die Sauna anschmeißen sollen. Habe den beiden telefonisch erklärt, warum Angela den Gauck ausschwitzen muss. Ich glaube, sie haben es nicht wirklich verstanden, aber sie kennen das schon. Ihre Sauna ist unsere Heimat. Da riecht es noch nach DDR, was sicher viel mit dem alten Saunaofen zu tun hat und mit den Aufgüssen, die Kalle noch aus alten Armeebeständen hat.
    Kalles Aufgüsse waren schon immer wie Zaubertrank. Schwitzend konnte man die DDR gut aushalten. Bei fast neunzig Grad kam man immer auf andere Gedanken. Auf diesen kleinen Holzbänken hat Angela damals überlegt, wie sie Karriere beim Demokratischen Aufbruch machen könnte, ob sie zu den Grünen oder der CDU gehen sollte, oder dann später, wie sie Kohl loswerden könnte. Kalles Sauna sind die Bretter, die ihr die Welt bedeuten. Hier hat sie den Plan gemacht, wie sie Friedrich Merz absägen könnte. Hier hat sie Roland Koch erledigt und Oettingers Abschiebung geplant. All diese Namen sind von ihr ins Holz geritzt worden, ganz klein. Das Holz ist verschwitzt und
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