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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse
Autoren: Brandon Alexander
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1

    »ICH KANN IMMER NOCH nicht glauben, dass das Jahr so schnell vergangen ist.« Prue Halliwell sah ihre jüngere Schwestern an, mit denen sie im Railyard Café in der Nähe des Buckland Auktionshauses zu Mittag aß. »Es ist schon wieder Silvester! Wie ist das nur passiert?«
    Die fünfundzwanzigjährige Piper räusperte sich. »Na ja, das letzte Jahr war ja auch ein bisschen sehr... hektisch, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Das kannst du laut sagen«, pflichtete Phoebe ihr bei.
    Prue nippte an ihrem Eistee. Sie haben Recht, dachte sie. Das letzte Jahr war ein Jahr voller Veränderungen. Großmutter ist gestorben und hat uns Halliwell Manor vermacht, das Haus, in dem wir aufgewachsen sind. Piper und ich sind wieder eingezogen, und Phoebe kam aus New York, um ebenfalls dort Unterschlupf zu finden.
    Und Prue erinnerte sich noch gut daran, dass es Phoebe war, die auf dem Dachboden auf den Grund für die größte aller Veränderungen in ihrem Leben gestoßen war.
    Phoebe fand das Buch der Schatten, eine antike Abhandlung über Hexerei, und leichtsinnigerweise las sie eine Beschwörung daraus vor. Eine Beschwörung der Kräfte, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie hatten, dachte Prue, und wir erkannten, dass wir nicht wie andere Menschen waren.
    Wir waren die Verzauberten - mächtige Hexen, die dem Schutz der Unschuldigen und dem Kampf gegen böse Hexer und Dämonen verpflichtet waren.
    Prue atmete tief ein. Das und alles, was dann folgte, dachte sie, war ein echter Hammer gewesen. Sie strich sich das kurze schwarze Haar hinter die Ohren. »Hoffentlich wird das neue Jahr nicht ganz so ereignisreich.«
    »Sprich nur für dich selbst«, erwiderte Phoebe, »ich brauche ein bisschen Action in meinem Leben. Und da will ich nicht schon am Anfang aus dem Rennen fliegen.«
    »Was willst du damit sagen?«, wollte Piper wissen.
    »Heute Abend«, antwortete Phoebe, »ist Silvester, und ich habe nicht einmal ein Date.« Sie stützte das Kinn auf ihre Hände und sah ihre Schwestern resigniert an.
    Piper schüttelte ihre langen braunen Haare und zuckte mit den Achseln. »Na und? Ich habe auch keins. Das ist nicht das Ende der Welt.«
    »Bei dir ist das doch was anderes. Du bist die Managerin des heißesten Restaurants von San Francisco, und du gibst heute Abend die ultimative Silvester-Party«, erklärte Phoebe. »Das Quake wird gerammelt voll sein, da wirst du nicht mal merken, dass du keine Begleitung hast.«
    »Vertrau mir«, antwortete Piper, »ich merke es.«
    Prue nahm einen Bissen von ihrem gegrillten Lachs. »Okay«, gab sie zu, »wir sind alle ziemlich date-los in letzter Zeit, aber das hat den Vorteil, dass wir uns auf andere Sachen konzentrieren können - zum Beispiel unsere Karrieren. Das ist doch auch was.«
    Phoebe lachte. »Das sagst du nur, weil du so extrem abgedreht bist.«
    »Ich?« Phoebe hob eine Augenbraue. »Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Seit du das Buch der Schatten gefunden hast, sind eine ganze Menge Dinge in unserem Leben >abgedreht<.«
    »Nun komm schon«, sagte Phoebe, »ich habe dir damit einen Gefallen getan. Wie viele Frauen kennst du, die mit Gedankenkraft Dinge bewegen können?«
    »Genau darum geht es ja«, gab Prue zurück. »Es ist ziemlich schwierig, eine Beziehung zu einem Mann zu haben, wenn man...«:, sie sah sich um, ob niemand zuhörte, und flüsterte, »... eine Hexe ist.«
    Phoebes braune Augen wurden groß. »Das heißt doch nicht, dass wir uns aus der Dating-Szene verabschieden, um stattdessen Katzen um uns zu scharen. Ich will schließlich nicht als alte Jungfer gelten.«
    Prue versuchte, Phoebe nicht auszulachen. Die drei Halliwell-Schwestern waren mit hohen Wangenknochen gesegnet, langem seidenen Haar und außerordentlich guten Proportionen. »Phoebe, mit 22 halte ich es für ziemlich ausgeschlossen, dass dich jemand als alte Jungfer bezeichnet.«
    »Du weißt, was ich meine«, gab Phoebe zurück. »Was nützen einem die tollsten Kräfte, wenn sie nicht mal dazu taugen, einem eine Verabredung am Silvesterabend zu verschaffen?«
    »Da hat sie allerdings Recht«, räumte Piper ein, während sie in ihrer Suppe rührte. »Aber ihr kennt die Regeln: Kein Einsatz unserer Kräfte zur Erlangung eines persönlichen Vorteils. Wir dürfen sie nur nutzen, um...«:
    »Ich weiß, ich weiß. um die Unschuldigen zu schützen«, beendete Phoebe den Satz. »Trotzdem«, fuhr sie in einem verträumten Tonfall fort, »hoffe ich immer noch auf eine Vision, die mich und
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