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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse
Autoren: Brandon Alexander
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professionellen Abgang.
    »Warten Sie. Bitte. Gehen Sie noch nicht«, sagte er sanft und fasste sie wieder am Arm.
    Piper blieb wie angewachsen stehen. Sie drehte sich langsam wieder zu ihm um.
    »Ich habe den ganzen Abend nach einer Möglichkeit gesucht, Sie anzusprechen«, sagte er, wobei er verlegen auf seine Schuhspitzen starrte.
    »Wirklich?« Piper merkte, wie sich ihr Herz zusammenzog. Vielleicht war sie ja nicht die einzige schüchterne Person auf dieser Party.
    Er grinste sie unsicher an. »Ja, wirklich. Mein Name ist übrigens Jake Stone.«
    Sie lächelte sanft. »Ich bin Piper Halliwell.« »Piper. Ein ungewöhnlicher Name. Ich finde ihn sehr schön.«
    »Es war die Idee meiner Mutter.«
    Er lachte. Es gefiel ihr.
    »Namen gehen für gewöhnlich auf das Konto der Mütter«, sagte Jake. »Aber ich schätze, Sie müssen jetzt zu Billy.«
    »Billy?«, fragte sie lahm.
    Er grinste wieder. »Ihr zweiter Küchenchef, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Oh, Billy, klar.« Sie zeigte auf ihr nasses Kleid. »Und umziehen muss ich mich auch.«
    Er deutete auf seinen Tisch. »Sie wissen ja, wo sie mich finden.«
    Mit einem breiten Lächeln machte sie sich auf den Weg in die Küche. Oh ja, sie wusste, wo sie ihn finden würde. Wichtiger aber war: Sie wusste, dass er von ihr gefunden werden wollte.
    Prue fühlte sich wie in einem Traum. Die Gästeliste von Lloyd Claibornes Party las sich wie die Top 100 der
San-Francisco-Elite. Prue war erst seit einer halben Stunde hier, aber schon war sie dem Bürgermeister, einem Solisten des hiesigen Balletts, dem Besitzer eines Weinbergs in Sonoma, dem Erben eines Öl-Imperiums, dem Chef einer riesigen Internet-Firma, einem Filmproduzenten und dem
    Direktor des Museums für Moderne Kunst vorgestellt worden. Es war, um es gelinde auszudrücken, überwältigend.
    Ein Kammerorchester spielte im Ballsaal, und überall wuselten Kellner umher, die von ihren Tabletts kleine Köstlichkeiten und Gläser mit Wein und Champagner anboten. Doch für Prue war die Villa selbst das echte Highlight. Sie war fast ein privates Museum, vollgestopft mit unbezahlbaren Antiquitäten und Kunstwerken.
    An beiden Seiten des Foyers ging es auf großen, geschwungenen Treppen nach oben. Sie hatte sich die Zeit genommen, sich ein wenig umzuschauen und die Kostbarkeiten im Haus in Augenschein zu nehmen. Im Erdgeschoss waren ihr gleich die zeitgenössischen Skulpturen aufgefallen, ein Louis XIV-Schreibtisch, Wandteppiche aus der Zeit der Französischen Revolution, ein Springbrunnen aus einer italienischen Villa, persische Seidenläufer.
    Dann war sie nach oben gegangen, wo ein Zwischengeschoss die beiden Treppenabsätze miteinander verband und Ausgangspunkt war für den West- und den Ostflügel des Anwesens. Prue entschied sich dafür, den darüber liegenden ersten Stock erst später zu erkunden. Stattdessen schlenderte sie eine der Marmortreppen hinauf, die zum zweiten Stock geleitete. Hier führten Flügeltüren auf einen schmiedeeisern eingerahmten Balkon. Prue trat ins Freie, vom Ausblick überwältigt. Die Lichter der Golden Gate Bridge schimmerten in der Ferne.
    »Wunderschön, nicht wahr?«, fragte eine männliche Stimme.
    Sie drehte sich herum und lächelte Lloyd Claiborne an. Er war vielleicht zehn Jahre älter als sie, und an den Schläfen zeigte sein Haar die ersten grauen Strähnen. Sie wusste, dass er sein Vermögen nur geerbt hatte, trotzdem war es schwer, nicht von alldem beeindruckt zu sein.
    »Es ist fantastisch«, gab sie zu.
    »Haben Sie schon die große Tour gemacht?«, fragte ihr Gastgeber.
    Sie nickte. »Teilweise. Ich war noch nicht im ersten Stock. Trotzdem. viele der Dinge, die ich hier gesehen habe, kannte ich bisher nur aus Kunstbüchern.«
    Claiborne sah sie etwas skeptisch an, und Prue zuckte innerlich zusammen. Hatte sie damit gerade wie ein völliger Anfänger geklungen? Sie versuchte es noch einmal: »Ich wollte damit sagen, dass es für mich ein großes Privileg ist, sich Ihre außergewöhnliche Sammlung ansehen zu dürfen.«
    »Ich war immer der Meinung, dass es eine Schande ist, schöne Dinge nicht auszustellen«, sagte Claiborne trocken. »Besonders für diejenigen, die sie zu würdigen wissen. Mich hat der Katalog, den Sie für die Art-Deco-Glas-Ausstellung geschrieben haben, sehr beeindruckt«, erklärte er weiter. »Ich habe Ihren Namen an ein paar Freunde weitergegeben, die sich für Antiquitäten interessieren.«
    Prue fühlte sich, als hätte sie gerade einen Preis
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