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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse
Autoren: Brandon Alexander
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den Kunden kennt, desto besser kann man sagen, was ihm gefallen wird.«
    Als ein Kellner vorbeiging, nahm Robert zwei Champagnerflöten vom Tablett und reichte eine davon Prue. »Bitte bleiben Sie noch ein wenig.«
    Prue lächelte. »Ich bleibe, bis das Glas leer ist. Ich habe meinen Schwestern versprochen, sie im quake zu treffen.«
    »Quake?«, fragte er.
    Prue nickte. »Das Restaurant, das meine Schwester Piper managet. Da spielt heute Abend angeblich eine sehr gute Band.«
    »Dann gehe ich mit Ihnen zu dieser Party«, bot Robert an. »Claibornes Kammerorchester ist zweifellos elegant, aber tanzen kann man dazu nicht.«
    Warum kämpfe ich dagegen an?, fragte sich Prue. Robert ist charmant, hinreißend und einer der wenigen Männer, die ich kenne, der sich tatsächlich für Antiquitäten interessiert. Zögernd lenkte sie ein und nickte. »Na gut, aber es ist eine ganz andere Art von Party.«
    Sie sah, wie seine Augen angesichts der Einwilligung aufleuchteten und kurz darauf neugierig funkelten. »Hatten Sie heute Lunch mit Ihren Schwestern, als ich Sie im Café sah?«, fragte er.
    »Ja. Sogar mit beiden. Entschuldigung, dass ich Sie Ihnen nicht vorgestellt habe.«
    »Sie können mich ja im quake vorstellen.« Er stieß mit seinem Glas an das ihre. »Lassen wir die Vergangenheit ruhen.«
    Prue lächelte. »Aber die Vergangenheit ist doch unsere Spezialität.«
    Roberts Blick wanderte umher. »Claibornes Haus erinnert mich zu sehr an ein Museum«, sagte er.
    »Mich auch. Könnten Sie sich vorstellen, hier zu leben?«
    »Ich besuche gerne Museen, aber ich weiß nicht, ob ich in einem leben möchte«, sagte er. »Es erscheint mir ein wenig kalt.«
    Prue nickte. »Ich lebe im alten Haus meiner Großmutter. Es ist nicht mit großer Kunst gefüllt, aber es hat etwas Warmes, Gemütliches.«
    »Das würde mir gefallen«, sagte er. »Ein Ort, den es schon seit Generationen gibt.«
    Sie grinste. »Sehen Sie? Wir können die Vergangenheit nicht vergessen.«
    Er lachte. »Vielleicht haben Sie Recht.« Er deutete mit seinem Glas in Richtung einer Glasvitrine am anderen Ende des Zwischengeschosses. »Was halten Sie von Claibornes exzellenter Kollektion von Halsketten?«
    »Fantastisch, aber zwei der Stücke konnte ich nicht identifizieren«, gab sie zu.
    Robert nahm ihre Hand, und sie fühlte die Wärme seines Körpers durch den ihren fließen. Er führte sie durch das Zwischengeschoss zur Vitrine. Sie studierte die drei fraglichen Halsketten und verglich sie im Geiste mit anderen Exponaten, die sie kannte.
    »Welche haben Sie zuordnen können?«, fragte Robert.
    »Die aus Jade und Gold in der Mitte. Sie ist aus China - wahrscheinlich aus der Han-Dynastie«, erklärte Prue, die das Handwerk dieser Epoche erkannt hatte.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte er leise.
    Sie fühlte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg, und warf ihm einen Blick zu. Es wunderte sie nicht, dass er lächelte. »Sagen Sie mir etwas über die anderen beiden«, bat sie.
    Er deutete auf eine Halskette mit feinen goldenen Skarabäen, die sich mit goldfarbenen und rotgoldenen Anhängern abwechselten. »Die Käfer stehen für das ewige Leben«, erklärte Robert. »Diese Kette kommt sicher aus dem alten Ägypten. Claiborne schwört, dass Cleopatra sie getragen hat.«
    »Sie klingen etwas skeptisch«, merkte Prue an.
    »Das liegt daran, dass die Kette aus der achtzehnten Dynastie stammt, aus der Zeit irgendwo zwischen dem fünfzehnten und zwölften Jahrhundert vor Christus. Die Perioden stimmen nicht überein.«
    »Ich verstehe«, sagte Prue lächelnd. »Und Claiborne interessiert sich für solche Kleinigkeiten wie Alter nicht?«
    »Claiborne weiß, wie alt die Halskette ist. Ich denke, er findet einfach den Gedanken romantisch, dass Cleopatra sie getragen haben könnte. Und wer weiß? Vielleicht wurde sie ja durch die Jahrhunderte weitergereicht. Für die dritte Kette hege ich eine spezielle Leidenschaft.«
    Er zog einen kleinen Schlüssel hervor und öffnete die Vitrine. Dann hob er den Glasdeckel und schob seine Hand unter eine Goldkette. Verziertes Gold umspielte einen ovalförmigen Smaragd. Der Stein schien das Licht des Kronleuchters förmlich aufzusaugen. Prue konnte die winzigen Ziselierungen auf dem Gold nicht genau erkennen, aber irgendwas in ihrem Hinterkopf regte sich. Irgendetwas kam ihr bekannt vor.
    Robert hob die Kette lässig von der samtenen Unterlage. »Ich muss noch einige Details mit Claiborne absprechen, aber er hat zugestimmt, sie mir zu
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