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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste
Autoren: Diana Palmer
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und als der fertig war, trug er ihn zusammen mit einem kleinen Päckchen salzloser Kräcker auf einem Tablett in das Schlafzimmer.
    Brianne saß aufrecht im Bett. Ihre Augen waren rot und die Wangen nass. Er stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante.
    Er hob die Tasse hoch und reichte sie ihr. „Hier. Therese sagt, du magst Kamillentee.“
    Zögernd nahm sie die Tasse entgegen. „Der ist gut für meinen Magen.“ Sie trank einen kleinen Schluck.
    Er sah ihr zu und überlegte, was er sagen könnte.
    „Las Vegas liegt in der Richtung“, sagte Brianne und zeigte aus dem Fenster. „Du kannst dich da doch auch scheiden lassen, ohne dass ich dabei bin?“
    Er schüttelte leicht den Kopf. „Sei doch vernünftig“, antwortete er ruhig. „Ein Mann lässt sich nicht von seiner schwangeren Frau scheiden.“
    „Aber du willst das Kind ja nicht.“ Sie sah ihn anklagend an und senkte den Blick. „Dir war Verhütung doch so wahnsinnig wichtig.“ Dann hob sie wieder den Kopf. „Ich habe die Pillen in meiner Nachttischschublade“, sagte sie jetzt ärgerlich, „aber den Nachttisch konnte ich leider bei unserem überraschenden Abstecher nach Jameel nicht mitnehmen. Der Ausflug nach Las Vegas hätte ja nur einen Tag gedauert.“ Sie machte wieder eine kurze Pause und fuhr dann leiser fort: „Später schien es unsinnig zu sein, die Pille weiter zu nehmen.“
    „Da hast du Recht. Und dabei wollte ich dich nur vor Sabon retten …“ Er runzelte leicht die Stirn und sah sie forschend an. „Es gibt übrigens ein Gerücht, Sabon sei nicht fähig, ein Kind zu zeugen, und das habe nichts mit Sterilität zu tun. Weißt du etwas davon?“
    Sie starrte Pierce mit großen Augen beunruhigt an. Also stimmt das Gerücht, dachte er. Und sie hatte offensichtlich davon gewusst. „Hab keine Angst“, sagte er ruhig. „Ich werde das Geheimnis für mich behalten. Aber warum hast du mir nichts davon gesagt, dann hätte ich mich doch gar nicht so aufgeregt?“
    Sie rutschte unruhig hin und her und trank dann von dem Tee. „Ich hatte versprochen, ich würde niemandem davon erzählen.“
    „Wie schön, dass du so zu deinem Wort stehst.“ Er betrachtete sie nachdenklich. „Ich kann dir also auch meine Geheimnisse anvertrauen und sicher sein, dass du sie nicht verrätst.“
    Sie zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen. „Du erzählst mir doch nie etwas. Aber das ist mir auch gleichgültig.“
    Er fuhr mit dem Finger vorsichtig über ihren leicht gerundeten Bauch. „Hast du einen Frauenarzt?“
    „Nein, ich dachte, der Storch könnte mich entbinden … Natürlich habe ich einen Arzt. Was glaubst du denn? Ich bin doch nicht blöd.“
    Er seufzte. „Du willst das Kind also behalten.“
    Ihr Blick wurde eisig. „Auch wenn es ein Versehen war, ich will das Kind“, sagte sie knapp. „Wenn du es nicht willst, ist das dein Problem.“
    Er blickte ihr fragend in die Augen und legte ihr die flache Hand auf den Bauch. Er hatte schon lange nicht mehr darüber nachgedacht, wie es sein würde, Vater zu sein, aber plötzlich hatte er alle möglichen Bilder vor Augen. Er sah ein Kind mit dunklem lockigen Haar und Briannes sanften grünen Augen, das ihm entgegenlief, wenn er abends von der Arbeit nach Hause kam. Ein Kind, das sie später mit ins Museum und in die Oper nehmen konnten, wenn es älter war. Er sah einen aufgeweckten Jugendlichen vor sich, dem er etwas vom Ölgeschäft und von Finanzen erzählen konnte …
    „Warum bist du zurückgekommen?“ unterbrach sie jetzt seine Gedanken.
    Er sah sie an. „Weil dein Bodyguard mich anrief und fragte, ob er deinen arabischen Besucher beschatten solle.“

17. KAPITEL
    B rianne grinste. „Deshalb bist du also so Hals über Kopf hergeflogen?“
    Pierce sah den Triumph in ihren Augen. Aber das war verständlich. Er lächelte verlegen und zuckte mit den Schultern. „Ich vermute, diese Entwicklung war unvermeidlich und zwar seit dem Tag, an dem wir uns in Paris das erste Mal begegneten“, sagte er langsam und lächelte zärtlich. „Als du mich nämlich aus dem Schneckenhaus locktest, in dem ich mich so lange versteckt hatte.“ Er nahm ihre Hand und streichelte sie sacht. „Ich versuchte, Margo zurückzubekommen, aber das war nicht möglich. Vielleicht, wenn ich mich umgebracht hätte“, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. „Ich glaube immer noch, dass ich zu alt für dich bin, aber das Baby ist doch eine gewisse Garantie dafür, dass du mich
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