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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz?
Autoren: Robyn Grady
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Adresse, doch dann blieb sein Blick an ihrer Telefonnummer hängen. Er wusste, dass sie eine weniger persönliche Form des Austauschs schätzte, doch darauf konnte er diesmal keine Rücksicht nehmen. Und bevor er es sich anders überlegen konnte, tippte er die Nummer in sein Handy und wartete mit angehaltenem Atem. Es läutete fünfmal, dann ein Sechstes …
    „Alex? Bist du das?“
    „Annabelle!“, stieß er heiser hervor. „Es tut so gut, deine Stimme zu hören …“
    „Weißt du eigentlich, wie spät es ist? Was ist passiert?“
    Natürlich! Er hatte die Zeitdifferenz vergessen!
    „Alex, ist alles in Ordnung mit dir?“
    Mühsam versuchte er, den Knoten in seinem Hals zu lösen. „Es gibt etwas, worüber ich unbedingt mit dir sprechen muss. Lieber würde ich es dir persönlich sagen, doch ich befürchte, so lange kann ich nicht warten.“ Und dann redete er sich alles von der Seele, während es am anderen Ende der Leitung totenstill blieb.
    „Es tut mir so leid, dass ich dich damals im Stich gelassen habe“, beteuerte er noch einmal mit heiserer Stimme. „Ich könnte verstehen, wenn du mich dafür hasst.“
    „Und ich habe die ganzen Jahre über geglaubt, du wärst böse auf mich, weil ich die Schuld an der schrecklichen Auseinandersetzung in jener Nacht trug …“, murmelte Annabelle mit erstickter Stimme.
    „Du?“, fragte Alex entsetzt. „Aber nein! Du warst doch nur ein unschuldiges Kind. Niemand konnte etwas für das, was damals geschehen ist.“
    Seine Hand krampfte sich um das Handy, während seine eigenen Worte in sein Herz und seine Seele drangen. Niemand hatte Schuld …
    „Kannst du mir vergeben, Schwesterherz?“, fragte er.
    „Oh, Alex!“, weinte Annabelle. „Egal wie weit wir uns voneinander entfernt haben, du bist doch meine zweite Hälfte! Und das wirst du immer bleiben.“
    Als würde ihn jegliche Kraft verlassen, sank Alex tief in seinen Sessel, und dann redeten Annabelle und er länger miteinander, als sie es in den gesamten vergangenen zwanzig Jahren getan hatten.
    Endlich konnte er Frieden mit seiner Vergangenheit und mit sich selbst schließen. Und jetzt würde er nicht ruhen, bis es ihm gelang, die Person zurückzuerobern, die das alles möglich gemacht hatte. Und wenn er den Rest seines Lebens dafür brauchen würde, ein Nein von Libby Henderson würde er nicht akzeptieren.
    „Du überraschst mich immer wieder, Libby. So talentiert, und dann glänzt du auch noch am Herd!“
    „Gegrilltes Hähnchen auf Ofengemüse gehört nicht gerade zur gehobenen Küche, weißt du?“, wehrte Libby amüsiert das enthusiastische Lob ihrer Sekretärin ab, während sie die benutzten Teller zusammenstellte.
    „So wie du es zubereitest, auf jeden Fall!“, ließ Payton sich nicht irritieren und folgte Libby mit dem restlichen Geschirr in die Küche.
    Um ihre Chefin abzulenken, hatte Payton ihr immer wieder vorgeschlagen, einmal zum Essen auszugehen. Doch seit dem endgültigen Bruch mit Alex letzte Woche verspürte Libby nur wenig Lust, sich unter Leute zu mischen. Schließlich hatte sie nachgegeben, zumindest was ein gemeinsames Dinner betraf. Allerdings bestand sie darauf, selbst zu kochen. Und daraus war tatsächlich ein netter Abend ohne überflüssige Grübeleien geworden.
    „Wollen wir uns eine DVD anschauen oder noch ein bisschen quatschen?“
    Paytons unermüdliche Versuche, sie zu unterhalten und aufzuheitern, brachten Libby zum Lächeln. „Mir geht es gut, ehrlich“, versicherte sie ihrer Freundin. „Danke für deine nette Gesellschaft, aber jetzt geh nach Hause und schlaf dich mal richtig aus.“
    „Bist du denn auch schon bettreif?“
    „Ich mache vielleicht noch einen Spaziergang.“
    „Um diese Zeit? Dann komme ich mit.“
    Abwehrend hob Libby die Hände. „Auf gar keinen Fall.“ Payton hatte wirklich ein großes Herz, aber manchmal konnte sie auch ziemlich ermüdend sein. „Ich brauche einfach nur ein wenig frische Luft. Die verschaffe ich mir mit einem kurzen Gang über die Promenade. Dort gönne ich mir ein paar Atemzüge Meeresbrise, und dann gehe ich auch brav ins Bett. Versprochen!“
    Payton wusste, wann sie geschlagen war, und gab seufzend auf. An der Tür wurde sie allerdings noch einmal von ihren Emotionen überwältigt und fiel Libby spontan um den Hals. „Du weißt, dass es niemanden gibt, den ich mehr bewundere als dich, oder? Du bist wirklich die stärkste Person, die ich kenne …“
    Libbys Hals war ganz eng, als sie die Tür hinter ihrer
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