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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz?
Autoren: Robyn Grady
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Irrtum!
    „Mir ist heute nicht nach Ausfahren“, informierte er seinen Freund ziemlich einsilbig. „Wollen wir eine Runde Dart spielen?“
    Eli legte eine Hand ans Ohr. „Habe ich gerade richtig gehört? Hast du wirklich gerade behauptet, eine Runde in einem deiner Sportflitzer würde dich nicht reizen? Ist deine Schulter wieder schlimmer geworden?“
    Alex schnalzte gereizt mit der Zunge und dachte plötzlich daran, was Libby über sein Verhältnis zu Annabelle, Carter und Eli gesagt hatte. Er bekam ihre Worte einfach nicht aus seinem Kopf.
    „Hast du jemals eine Frau wirklich an dich herangelassen?“
    Verblüfft musterte Eli ihn. „Wie herangelassen?“
    „Na ja, so, dass sie dir unter die Haut gegangen ist“, präzisierte Alex. „Sie ist in mein Hirn eingedrungen und läuft durch mein Blut, Eli. Und ich kann dir sagen, das ist mehr, als der stärkste Mann erträgt. Aber jetzt bin ich damit durch. Sie ist weg …“
    Eli sah sich um, zog eine herumstehende Kiste heran und setzte sich. „Du meinst weg aus deinem Herzen?“
    „Leg mir keine Worte in den Mund“, knirschte Alex. „und schreib mir nicht vor, was ich denken oder fühlen soll!“
    „In drei Jahren ist es das erste Mal, dass ich dich sinnlos faseln höre“, stellte Eli milde überrascht fest.
    „Das ist allein ihre Schuld!“
    „Und du bist ein unglaublich sturer Hund, Alex. Ist dir das überhaupt bewusst?“
    „Na bestens! Nichts als Komplimente heute! Habt ihr euch etwa abgesprochen?“ Als er Elis ausdruckslosem Blick begegnete, riss Alex sich zusammen und lenkte ein. „Sorry, ich hab wohl nicht gerade meinen besten Tag.“
    „Du bist schon viel zu lange allein, Alex.“
    „Arbeitest du neuerdings auch noch als Psychologe?“, fuhr Alex gleich wieder auf.
    Doch Eli ließ sich davon nicht beeindrucken. „Was hat Libby Henderson an sich, das dir solche Angst macht?“
    „Warum sollte ich mich vor ihr fürchten?“
    „Wenn du mich das fragen musst, bin ich gezwungen …“
    „Außerdem ist es völlig egal“, schnitt Alex ihm das Wort ab. „Libby ist Geschichte. Sie wollte etwas von mir, was ich ihr nicht geben kann.“
    „Eine feste Beziehung. Und vielleicht irgendwann auch eine Heirat.“
    Alex’ Miene verfinsterte sich. Natürlich hatte Eli recht. Und wenn sie bekam, wonach sie verlangte, wären der alberne Abschiedsbrief und die Tatsache, dass er sie quasi aus Rose Bay rausgeworfen hatte, unter Garantie vergessen.
    „Ich kenne sie doch erst seit wenigen Wochen“, verteidigte er sich.
    „Und trotzdem hat sie alles getan, um dich rechtzeitig für China fit zu machen.“
    „Was schließlich doch nicht geklappt hat“, murrte Alex und dachte an Libbys Fast-Sturz, den er abgefangen und damit seine Schulter erneut ramponiert hatte.
    Eli erhob sich von der Kiste und verschränkte die Arme vor der Brust. „Okay, du willst also weder ausfahren noch reden. Aber bestimmt willst du auch nicht die ganze Woche in der Garage sitzen und davon träumen, deine Lieblingsspielzeuge samt und sonders zu verkaufen, nur um Libby Henderson zurückzugewinnen. Hast du sie wenigstens wissen lassen, dass du verstehst, was sie fühlt?“
    „Auf jede erdenkliche Weise“, behauptete Alex mit einer Spur Selbstgefälligkeit.
    „Und dich bei ihr entschuldigt? Ich weiß ja, wie schwer einem echten Kerl wie dir so etwas fällt.“
    Gerade war Alex im Begriff, auch das zu bejahen, als er plötzlich Libbys Gesicht vor sich sah – und jede einzelne Szene ihres gemeinsamen Wochenendes an der Gold Coast. Noch im Nachhinein war er unglaublich angerührt und verunsichert gewesen, da er etwas Ähnliches noch nie zuvor erlebt hatte.
    Kann es sein … ist es vielleicht möglich, dass ich mich in Libby Henderson verliebt habe? Auf jeden Fall weckt sie Emotionen in mir wie niemand sonst.
    Doch dann stand wieder Annabelle vor seinem inneren Auge. Und die qualvollen Erinnerungen an jenen schrecklichen Vorfall.
    Damals war es ihr größter Wunsch gewesen, zu der coolen Clique zu gehören, deren Anführer er gewesen war. Nur deshalb hatte sie sich an jenem Abend so zurechtgemacht. Doch er hatte sie abgewimmelt wie ein lästiges Insekt, anstatt sie zu beschützen. Und dann war sie ihrem Vater in die Arme gelaufen …
    Er stöhnte dumpf auf. „Ist es nicht zu spät?“
    „Ich glaube nicht, mein Freund. Aber tu es bald … um euer beider willen.“
    Nachdem Eli gegangen war, setzte Alex sich an seinen Laptop und öffnete den E-Mail-Account. Er suchte nach Annabelles
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