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Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Titel: Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau
Autoren: Manuela Wedel
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eine Frau im Bademantel aus dem Haus. » Feuerwehr! Feuerwehr! Mein Rauchmelder ist an und geht nicht mehr aus! Es riecht auch nach Rauch. Aber da ist nichts!«
    » Wir schauen uns das gleich an«, sage ich. » Haben Sie einen Wohnungsschlüssel für mich?«
    » Ich geh mit.«
    » Nein, Sie bleiben besser hier.«
    Mit zitternden Händen reicht mir die Frau ein Schlüsseletui: » Dritter Stock links neben der Treppe. Sonst ist, glaube ich, niemand daheim.«
    Wir brauchen nur dem Lärm zu folgen. In der Wohnung schalten wir den Rauchmelder aus, kontrollieren sie und dazu auch noch die vier Nachbarswohnungen. Nirgendwo sonst sind Rauchmelder installiert. Hoffentlich rüsten sich bald mehr Menschen damit aus.
    Rauchmelder retten Leben
    Jährlich sterben in Deutschland etwa 500 Menschen bei Bränden. Ungefähr 5000 Menschen werden durch einen Brand schwer verletzt, oft mit erheblichen Spätfolgen. Nach den Erkenntnissen aus anderen Ländern mit sehr hoher Verbreitung von Rauchwarnmeldern kann man davon ausgehen, dass sich diese Zahlen bei einer Verbreitung von 80 Prozent mehr als halbieren würden. Auch in München beklagen wir jedes Jahr einige Tote, die im Schlaf von einem Brand überrascht werden, durch die Rauchgase in Ohnmacht fallen und nur noch tot geborgen werden können. Ein Rauchmelder hätte sie geweckt – und gerettet. Auch der Sachschaden durch Feuer und Rauch könnte deutlich reduziert werden.
    Rauchmelder sind nicht teuer und einfach zu befestigen. Das einzige Problem, das auftreten kann, ist der Batteriewechsel. Denn wenn die Batterie schwach wird, piept es. Manche Leute brauchen Tage, ehe sie das Geräusch zuordnen können.
    » Die Luft ist rein«, melde ich der Mieterin und gebe ihr den Wohnungsschlüssel zurück.
    » Ist der Rauchmelder jetzt kaputt?«
    » Nein, wir haben ihn ausgeschaltet. Gut, dass Sie ihn haben!«
    » Den hat mir mein Sohn montiert«, erzählt die Frau stolz.
    » Das hat er gut gemacht«, finde ich.
    Eine halbe Stunde später sind wir fertig. Ich steige ins HLF und drücke am Funkgerät die 1 für einsatzbereit und erreichbar über Funk, und als wir kurz vor Mitternacht die Wache erreichen, drücke ich die 2 für einsatzklar auf der Wache – einem Zustand der Entspannung bei wacher Aufmerksamkeit. Hoffentlich bleibt der letzte Alarm wirklich der letzte an diesem Wachtag, wünsche ich mir wie so oft, wenn nachmitternächtliche Müdigkeit in meine Knochen kriecht.
    Ich gehe hinauf in den ersten Stock, wohin der Damen-Ruheraum mittlerweile umgezogen ist, auf einer Etage mit den Herren. Ich ziehe meine Schuhe aus und stelle sie vor das Bett, streife die Weste ab und hänge sie über die Stuhllehne. Schließlich ziehe ich die Hose aus und breite sie griffbereit über die Lehne, damit ich im Falle eines Alarms bereits im Aufwachen hineinschlüpfen kann.
    Dann lege ich mich ins Bett, lösche das Licht und hoffe auf eine ruhige Nacht. Eine alte Feuerwehrweisheit lautet: Was die Nacht bringt, weiß man immer erst am nächsten Morgen.
    Gong!
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