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Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Titel: Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau
Autoren: Manuela Wedel
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Martinshorn hatten wir im Sanka ja auch. Bei vielen meiner Einsätze als Rettungsassistentin kam die Feuerwehr dazu. Vor allem Männer. Meistens jung, meistens nett, meistens sehr kompetent. Feuerwehrler ist ein Beruf zwischen Extremen. Die Feuerwehr rückt aus, wenn andere nicht mehr weiterwissen. Oder wenn gerade kein anderer da ist, der die Arbeit machen kann. Die Feuerwehr rettet Leben, ist aber auch oft mit dem Tod konfrontiert. Damit war ich als Rettungsassistentin ebenfalls vertraut.
    So stand mein Entschluss fest, und ich bin dabei geblieben: Seit zehn Jahren bin ich nun schon Berufsfeuerwehrfrau. Um so weit zu kommen, musste ich ich jedoch 2003 erst mal einen anspruchsvollen Einstellungstest bestehen, bei dem von 259 zur Prüfung zugelassenen Bewerbern nur 30 vorerst auf Probe übernommen wurden. Mein erster Titel lautete Berufsfeuerwehranwärterin, danach wurde ich zur Brandmeisterin und Oberbrandmeisterin. Was ich noch nicht als Endstation betrachtete. Derzeit bin ich als Brandinspektorin tätig. Somit kann ich Ihnen einen guten Einblick in verschiedene Bereiche der Feuerwehr geben. Als Brandinspektorin sitze ich seit 2011 bei Einsätzen mit dem HLF als Gruppenführerin auf dem Beifahrersitz, der Position der Verantwortlichen, die ihre Mannschaft einteilt.
    Meinen Entschluss, ein für alle mal auf die Prinzessin zu verzichten, habe ich nie bereut. Feuerwehrfrau ist ein spannender und abwechslungsreicher Beruf. Ich weiß nie, was ein Tag bringen wird. Alles oder nichts – und das 24 Stunden am Stück.
    Feuerwehr bedeutet Schichtdienst. Bei uns in München an der Feuerwache 1 sieht er folgendermaßen aus:
    24 Stunden Dienst
    24 Stunden frei
    24 Stunden Dienst
    24 Stunden frei
    24 Sunden Dienst
    4 Tage frei
    Und dann beginnt das Spiel von vorne. Egal, ob man Geburtstag hat, ob gerade Weihnachten ist oder Ostern. Dienst ist Dienst. Der Vorteil: Man hat viel frei, wenn andere arbeiten, und man weiß lange im Voraus, wann man frei hat. Anderswo gibt es Schichtdienste, da werden die Pläne monatlich bekannt gegeben. Ich weiß heute schon, ob ich an Silvester im nächsten Jahr frei habe. 24 Stunden Dienst entsprechen einem Wachtag. Er beginnt um 7 Uhr und endet um 7 Uhr. Die vier freien Tage am Stück werden Freischicht genannt – ein verlängertes Wochenende im Rhythmus von neun Tagen. Dieses verlängerte Wochenende fällt nicht immer auf einen Samstag und Sonntag. Der große Nachteil im Schichtdienst: Man muss arbeiten, wenn andere frei haben, und auf manche Geselligkeit verzichten.
    Oft werde ich gefragt, wie ich einen Wachtag durchhalte. Aber Dienst heißt ja nicht, dass Alarm auf Alarm folgt. Wenn man ganz großes Glück oder Pech hat und auf einer Wache am Stadtrand Dienst tut, kann es schon mal vorkommen, dass es in 24 Stunden keinen einzigen Einsatz gibt. Glück ist so was für erfahrene Feuerwehrler, die schon lange dabei sind und alles schon mal erlebt haben; Pech ist es für junge Kollegen, die darauf brennen, vollen Einsatz zu bringen.
    Auf der Hauptfeuerwache, meinem Arbeitsplatz in der Münchner Innenstadt, gibt es kaum einen Wachtag ohne Einsatz. Schon wenn es auffällig wenige sind, fühlt es sich nicht gut an. Im Dienst bin ich immer ein bisschen alarmiert. Auch nachts. Wir haben zwar Ruheräume mit Betten, doch so richtig entspannt schläft während der Bereitschaft niemand. Man ist stets mit einem Ohr und einem Auge wach. Im Gegensatz zu meinen Kollegen, die sich ihre Ruheräume teilen – früher gab es große Schlafsäle mit bis zu 14 Betten –, genieße ich den Luxus eines Einzelzimmers. Selten ist ein zweites der vier Betten im Damen-Ruheraum belegt. Und selten vergeht eine Nacht ohne …
    Alarm!
    Irgendjemand hat den Notruf gewählt. Vielleicht gleich die 112 für Feuer und Rettungsdienst oder die 110 für Polizei, und die Leitstelle der Polizei hat den Einsatz an die Feuerwehr weitergegeben. Nicht auf jeden Anruf folgt ein Einsatz. Pro Jahr erreichen die integrierte Leitstelle – Feuerwehr und Rettungsdienst – allein in München rund eine Million Anrufe. Das sind pro Tag durchschnittlich 2500. Die Aufgaben der Feuerwehr sind vielschichtig, besonders in München, weil wir hier auch den Notarztdienst stellen. Die bekannten Hilfsdienste wie Johanniter, Rotes Kreuz, ASB , Malteser und die privaten Rettungsdienste fahren in München die Notfallrettung, das sind Einsätze ohne Notarzt. Der Notarzt kommt in München stets von einer Klinik und im Feuerwehrauto, mit einem Fahrer von der
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