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Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Titel: Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau
Autoren: Manuela Wedel
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pubertierende Mädchen haben vor allem eins im Kopf: Flausen. Das ist ein Gegacker und Gekichere – unglaublich! War ich auch mal so?
    Falscher Alarm
    Nicht nur die Baubehörden, sondern auch Versicherungen verpflichten Firmen, Hotels, Schulen, Theater, Banken und viele öffentliche und nichtöffentliche Einrichtungen, Brandmeldeanlagen zu installieren, Brandabschnitte zu planen und einzurichten und gegebenenfalls Löscheinrichtungen vorzuhalten. In Firmen mit speziellen Produktionsabläufen müssen spezielle Löscheinrichtungen vorhanden sein. Serverräume oder chemische Laboratorien, auch Nuklearabteilungen in Krankenhäusern können beispielsweise nicht mit Wasser gelöscht werden.
    Brandmeldeanlagen können Leben retten. Ein Feuer wird in der Entstehungsphase erkannt, meist in Form von Rauch. Allerdings kann eine Brandmeldeanlage nicht unterscheiden, woher der Rauch rührt: Kommt er von einem » echten« Feuer oder nur von angebranntem Essen, handelt es sich vielleicht um Wasserdampf oder Staub von Bauarbeiten. Außerdem sind die Anlagen äußerst empfindlich. Und sie üben einen hohen Reiz aus. So mancher Schüler glaubt erst, wenn wir vor Ort sind, dass die Feuerwehr tatsächlich ausrückt, sobald der Druckknopfmelder betätigt wird. Solch ein Test kann teuer werden. Böswillige Alarme werden verrechnet.
    Die Betreiber einer Brandmeldeanlage sind für ihre Funktionsfähigkeit verantwortlich. Fehlalarme werden ebenfalls verrechnet. Blöd, wenn der Fehler in zwei Stunden erneut passiert. Und noch blöder, wenn der Betreiber vergisst, die Anlage auszuschalten, weil beispielsweise Wartungsarbeiten vorgenommen werden. Oder nicht daran denkt, sie danach wieder einzuschalten – und dann brennt es wirklich, und der Alarm wird nicht zur Feuerwehr weitergeleitet.
    Manchmal fahren wir so viele Fehlalarme hintereinander ab, dass wir gut aufpassen müssen, nicht nachzulassen in unserer Aufmerksamkeit. Irgendwann brennt es doch.
    Licht – Gong: Marienplatz, U- und S-Bahnhof, Feuerwache 1 der Inspektionsdienst, der Zug, Feuerwache 3 der Halbzug, Feuerwache 5 das zweite HLF , eine Feuermeldung
    » Was würden wir bloß ohne den Marienplatz machen«, seufzt Martin.
    » Das kann ich dir schon sagen«, erwidert Stefan. » Mittagessen.« » Also die Feuerwehr wär ein super Beruf«, mischt Christian sich ein, » wenn die Alarme nicht wären.«
    » Es hilft nichts«, rufe ich meine Jungs zur Ordnung, » Alarm ist Alarm. Schmidi, fahr los!«
    » Aber aufm direkten Weg, damit mia schneller wieder daheim sind! Heut gibt’s Pommes, kalt schmecken sie nach Arsch und Friedrich«, behauptet Frank.
    Wenn wir zu einer Feuermeldung fahren, rüsten wir uns komplett aus, mit Pressluftatmer und umgehängter Maske. Als Gruppenführerin nehme ich außer meiner kompletten Ausrüstung zusätzlich noch Funkgerät, Schlüssel, Guideline und eine Wärmebildkamera mit.
    Eine Feuermeldung läuft immer nach demselben Schema ab. Auf der Wache nehmen wir den Einsatzplan mit, der für jedes mit einer Brandmeldelage ausgestattete Objekt, das in unserem Einsatzbereich liegt, hinterlegt ist. Hier sind Löschwassereinspeisungen, Fluchtwege, Besonderheiten und Gefährdungen wie zum Beispiel radioaktive Stoffe oder chemische Gefahren aufgeführt. Der Einsatzplan wird dem Einsatzleiter zusammen mit der Straßenkarte ausgehändigt. Angekommen am Einsatzort, finden der Führungsdienst und die Gruppenführer in der Brandmeldezentrale am Feuerwehranzeigetableau die Nummer des Feuermelders heraus. Auf der Feuerwehrlaufkarte wird eruiert, wo sich dieser Melder befindet. Das kann man sich so ähnlich wie eine Schnitzeljagd vorstellen, denn manche Gebäude sind riesig. Wenn man Glück hat, muss man vielleicht nur drei Türen weitergehen – wenn man Pech hat, viele Stockwerke zurücklegen. Selbstverständlich meiden wir Aufzüge, außer es gibt einen Feuerwehraufzug. Das ist ein speziell ummantelter eigener Fahrschacht mit einer Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten. In diesem Aufzug ohne Lichtschranken gibt es eine Gegensprechanlage, wir können sie mit einem Schlüsselschalter bedienen. Die Feuerwehr hat auf jedem Fahrzeug einen F-Schlüssel. Mit ihm können wir alle für uns wichtigen Türen und Feuerwehrzufahrten öffnen. Am Objekt selbst gibt es ein Feuerwehrschlüsseldepot, wo weitere Schlüssel für uns hinterlegt sind. Auf diese Schlüssel können wir jedoch nur zugreifen, wenn die Brandmeldeanlage ausgelöst hat.
    Wir orientieren uns immer nach der Laufkarte,
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