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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn
Autoren: Stefan Wolf
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    Heinz
Plethe erwachte. Sein Schädel dröhnte. Er lag angekleidet auf seinem Bett und
wusste nicht, wie er dorthin gekommen war.
    Samtkissen
füllten Mund und Hals. Jedenfalls fühlte es sich so an.
    Bin wohl
mal wieder versackt, dachte er und schleppte sich ins Badezimmer, wo er den
Kopf unter kaltes Wasser hielt.
    Erinnerungsfetzen
schwirrten in seinem Schädel. Plötzlich wusste er wieder, dass er zuletzt zum
Rastplatz Niederried gefahren war, um bei Frau Wettau noch ein Bierchen zu
zischen. Aber dann...
    Der Film
war gerissen. Hatte sie ihn hierher gebracht? Oder?
    Als er in
die Brusttasche griff, fand er den Zettel:
    ...Ihr
Wagen steht hier bei uns. Habe veranlasst, dass Sie von einem Taxi
heimgebracht werden. Ilse Wettau...
    Blöde Kuh!
dachte er. Ist ‘ne Unverschämtheit. Wer weiß, wieviel der Taxifahrer aus meiner
Brieftasche genommen hat. Bestimmt mehr als ihm zusteht. Und die Wettau beehre
ich nicht mehr. Niiieeeeee mehr! Ihr Bier schmeckt sowieso nicht.
    Bier!?
    Er ging in
die Küche, nahm eine Flasche aus dem Kühlschrank, trank, ohne abzusetzen, und
dann noch eine zweite.
    Er rief
beim Taxi-Stand an und ließ sich abholen.
    „Zum
Rastplatz Niederried“, wies er den Fahrer an. „Mein Wagen steht dort. Muss ihn
nach Hause überführen.“

    „Sie wollen
doch nicht etwa fahren?“, war die verblüffte Frage.
    „Warum
nicht?“
    „Sie sind
ja total breit (betrunken) . Zwei Promille haben Sie mindestens.“
    „Quatsch.
Ich bin nüchtern. War noch nie so nüchtern wie jetzt.“
    „Sie müssen
ja wissen, was Sie tun.“
    „Weiß ich
auch. Fahren wir jetzt? Oder soll ich bei einem Kollegen einsteigen?“
    Dämmerung
brach an, als sie den Rastplatz erreichten.
    In der
Imbiss-Station brannte Licht.
    Aber Plethe
hatte nicht vor, sich zu bedanken. Mürrisch bezahlte er den Fahrer.
    Der
silbergraue Opel stand neben dem Gebäude.
    Plethe
stieg ein. Der Zündschlüssel lag auf der Sonnenblende.
    Als er
starten wollte, merkte er, dass seine Hände zitterten.
    Nun,
dagegen besaß er ein Mittel. Es lag im Handschuhfach und war schon halb leer.
    Er nahm
einen langen Zug aus der Schnapsflasche. Aber die linke Hand zitterte noch
etwas. Also goss er nach, bis der Alkoholnebel dämpfig und süß auf sein Gehirn
drückte.
    Er fuhr ab.
In Schlangenlinien steuerte er den Wagen über die schlaglochreiche Landstraße —
fast bis zur Gabelung.
    Wie
verdammt finster es war!
    Na sowas!
Hatte er doch glatt vergessen, die Scheinwerfer einzuschalten.
    Als sie
aufleuchteten, hatte er die Abzweigung nach Murrenbach fast erreicht.
    Das grelle
Licht erfasste einen Radfahrer. Alles ging blitzartig. Plethe konnte nicht mehr
reagieren.
    Er spürte
den Anprall. Metall kreischte. Ein menschlicher Körper fiel auf die Kühlerhaube
und dann seitlich hinab.
    Plethe trat
auf die Bremse. Der Wagen stand. Jetzt zitterten seine Hände wieder. Blöde
glotzte er durch die Windschutzscheibe. Keuchend stieg er aus.
    Das Rad war
nur noch Schrott. Plethe stieß es mit Tritten zum Straßenrand. Dort lag auch
der Fahrer, ein junger Mann.
    Aus dem
rechten Jackenärmel sickerte Blut. Sein Gesicht war zerschrammt. Er atmete, war
aber ohne Bewusstsein.
    „Ich bin’s nicht
gewesen, mein Freund!“, nuschelte der Betrunkene. „Du kommst schon wieder zu
dir. Aber auf meine Hilfe musst du verzichten. Sonst bin ich nämlich dran.“
    Er fasste
ihn unter den Schultern und schleifte ihn zur Grasnarbe.
    „War...
warten Sie! Ich... helfe!“, rief in diesem Moment die Mädchenstimme.
    Plethe
erstarrte. Langsam hob er dann den Kopf.
    Das Mädchen
stand auf der anderen Seite der Straße, war vom Rad gestiegen und kam jetzt
eilig heran.
    „Ich habe
alles gesehen, Herr Plethe! Ist ja entsetzlich. Wie konnte das passieren? Sie
hatten kein Licht. Der Mann war doch ganz rechts. Er fuhr in dieselbe Richtung
wie Sie. O Gott! Er ist schwerverletzt. Wir müssen den Notarzt verständigen.
Und die Polizei.“
    Plethe ließ
den Verletzten los. Dumpf prallte er zu Boden.
    „Polizei?“
    „Ja,
natürlich! Das geht doch nicht anders.“
    „Jetzt...
erken... erkenne ich dich“, lallte er. „Bist die... Mar... Margit Wettttt...
Wettau, nicht wahr?“
    „Ach so!
Sie sind betrunken. Na, schön! Ich verständige...“
    Sie wollte
sich umdrehen und zu ihrem Rad zurück.
    In
derselben Sekunde schrie sie auf.
    Dann
erstickten seine Hände den Schrei.
    Margit
versuchte, sich zu wehren. Aber er war stark und umklammerte ihren Hals, als
wollte er ihn
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