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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn
Autoren: Stefan Wolf
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zerquetschen.

    Einen
Moment später verlor sie das Bewusstsein.
    Als ihr
Körper schlaff wurde, ließ er sie fallen.
    Langsam
wich die Trunkenheit aus seinem Kopf.
    Himmel!
dachte er. Jetzt... gibt’s kein Zurück mehr. Sie... hat mich gesehen. Sie ist
Zeugin. Aber — ja, die einzige. Wenn sie verschwindet, dann — kann mir nichts
passieren. Aber wohin mit ihr?
    Er starrte
auf denWald, der jetzt schwarz und schweigend in der Dämmerung stand.
    Und
plötzlich setzte sich ein verdrehter Gedanke in seinem Alkoholschädel fest.
    Die Lösung
lag so nahe! Heute hatte er sie in der Zeitung gelesen. Von diesem Vampir war
die Rede gewesen. Er hatte Margit Wettau verfolgt und vermutlich die fünf
Tramper beseitigt. Offenbar machte er Jagd auf Jugendliche — weshalb auch
immer.
    Dann werde
ich ihm die Göre anbieten, dachte Plethe. Diesmal kriegt er sie. Ich bringe sie
in den Wald. Sie wird an einen Baum gefesselt — und der Vampir soll sie sich
holen. Das ist dann nicht mehr meine Sache.
    Er hob die
Bewusstlose auf, pferchte sie auf den Beifahrersitz, lief auf die andere Seite
des Wagens und stieg ein.
     
    *
     
    Oskar hatte
an einem Laken geschnuppert, das vom Bett des Geisteskranken stammte, hatte die
Hundenase gekraust, als werde ihm übel, war dann fährtensicher über den
Waldboden getobt — und nun folgten sie ihm schon seit geraumer Zeit: durch
urwaldartiges Dickicht, durch Gesträuch und morastige Senken, schließlich
hügelwärts, immer tiefer in den Wald hinein.
    Zwei uniformierte
Polizisten waren jetzt bei Glockners Gruppe, die ja nur aus ihm und der
TKKG-Bande bestand.
    Einer der
Beamten hatte ein Sprechfunkgerät und hielt Kontakt mit den Suchtrupps, von
denen noch keiner so weit vorgedrungen war.
    Dämmerung
brach an. Ohne die Handscheinwerfer hätten sie aufgeben müssen.
    Oskar
zerrte wie wild an der Leine. Keine Sekunde hatte er die Spur verloren. Gaby
war stolz auf ihn.
    Tim
übernahm jetzt die Rolle des Hundeführers, um seine Freundin zu entlasten.
    Seit
einiger Zeit schon hatten sie felsigen Boden unter den Füßen, und plötzlich
lichteten sich die Bäume. Vor ihnen war eine Schneise.
    In der
fahlen Abendstimmung konnte Tim nur Schemen erkennen. War das eine Gestalt —
dort am jenseitigen Rand der Lichtung? Oder war es ein abgebrochener Baumstamm?
    Er blieb
stehen, um auf Glockner und die beiden Polizisten zu warten, denn sie hatten
die Handscheinwerfer.
    „Dort!“
    Er streckte
den Arm aus.
    Glockner
richtete den Lichtstrahl in die angegebene Richtung — und dann sahen sie ihn
alle.
    Er stand
wie versteinert. Auf den gebleckten Zähnen schimmerte das Licht.
    Wütend
begann Oskar zu kläffen. Er sprang sogar vor, als wollte er zuschnappen.
Vielleicht meinte er, nach so glanzvoller Spurensuche nun auch das noch bringen
zu müssen.
    Die Wirkung
war unglaublich.
    Mit
markerschütterndem Gebrüll prallte der Geisteskranke zurück.
    Oskar, der
mit seinem überwiegend weißen Fell einem Lamm noch am ähnlichsten war —
jedenfalls ähnlicher als die Jugendlichen — , löste Panik aus.
    Der Kranke
warf sich herum. Schreiend floh er in den Wald. Er brach durch die Büsche. Äste
wurden abgefetzt. Er rannte und rannte, und sein Gebrüll wollte nicht
verstummen.
    „Wir sind
auf ihn gestoßen“, sagte einer der Beamten in sein Sprechfunkgerät. „Er flieht
in nördliche Richtung. Ihr müsstet bald sein Gebrüll hören. Wenn er die
Richtung beibehält, kommt er auf die Murrenbacher Straße.“
    „Entsetzlich,
wie der aussieht“, sagte Tim zu Gaby.
    Sie
zitterte. „So habe ich ihn mir nicht vorgestellt.“
    „Jetzt
kommt er nicht mehr weit“, sagte Glockner. „Er wird eingekreist, und der Spuk
hat dann ein Ende.“
    Tim lief zu
Oskar, der sich mit der Leine an einer Wurzel verheddert hatte. Aus dem
Augenwinkel gewahrte er den schwarzen Schlund — oder was das war. Aber zunächst
mal kümmerte er sich um den tüchtigen Vierbeiner.
    Dabei rief
er: „Den Geisteskranken haben wir also gefunden. Aber, zum Henker, was nützt
das? Wo ist Susanne?“
    „Hier!“,
tönte ein kraftloses Stimmchen. Es schien direkt aus der Erde zu kommen. „Hier!
Hier! Hier! Mein Gott! Ich glaube, ich werde zum dritten Mal ohnmächtig.“
    „Wir sind
alle hier“, schrie ein Junge. „Alle. Hier, in der Felsgrube. Ich schnappe über.
So schön kann doch ein Freitagabend nicht sein!“
    Im nächsten
Moment beugten sich Glockner, die Polizisten, die TKKG-Freunde und sogar Oskar
über den Rand der Grube.
    Das
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