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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn
Autoren: Stefan Wolf
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und schrie auf.
    Totenbleich
blieb sie liegen.
    Olaf, der
in Erster Hilfe ausgebildet war, untersuchte ihren Arm. Er war behutsam. Aber
schon die geringste Berührung schmerzte.
    „Gebrochen!“,
murmelte er. „Der Unterarmknochen ist gebrochen. O nein! Was jetzt?“
    Niemand
wusste es.
    Olaf legte
einen notdürftigen Verband an. Mit einem herumliegenden Stückchen schiente er
den Knochen. Das war besser als nichts, aber bei weitem nicht ausreichend.
    Unter
Bärbels traurigen Augen sammelten sich dunkle Schatten. Entkräftet und von
Schmerzen gequält, schwebte sie am Rand einer Ohnmacht.
    Die
Stimmung war auf dem Nullpunkt.
    Niemand
redete mehr. Es war, als ergäben sich alle in ihr Schicksal.
     
    *
     
    Kolbert und
Stösel übernahmen das gewissenlose Trio, blieben zunächst im Sanatorium und
überließen es Glockner, ihrem Chef, die Suche anzukurbeln — nach dem
Geisteskranken und seinen Opfern.
    Der BMW
sauste in Richtung Stadt. Die TKKG-Freunde waren an Bord. Susannes Koffer stand
zwischen Tims Knien.
    „Jetzt habe
ich’s“, rief er plötzlich. „An der Suche hätten wir uns ohnehin beteiligt. Aber
unsere Wirksamkeit erhöht sich, wenn wir Oskar mitnehmen. Eine Hundenase ist
immer noch die beste Spürnase, und Susannes Geruch — den haben wir in Fülle.“
Er klatschte auf den Koffer.
    „Gute
Idee!“, nickte Glockner. „Aber ihr geht nicht allein los, sondern zusammen mit
den Kollegen von der Schutzpolizei. Ihr habt ja gehört: Der Geisteskranke ist
entflohen, weil er ein Gitter aufgebogen hat. Er muss ungeheuer stark sein.“
    Deshalb
fürchte ich ihn zwar nicht, dachte Tim. Aber meinetwegen. Fügen wir uns.
Ordnung muss sein.
    „Wo haben
wir denn Susannes Geruch?“, fragte Klößchen. „Meinst du, sie hat ihr Parfüm im
Koffer?“
    „Da würde Oskar
nur die Hundenase rümpfen. Nein, ihr Körpergeruch haftet am Koffer. Und noch
mehr am Inhalt. Was wird drin sein? Kleider, Wäsche, Schlafanzug. Wo wir Hasso
Mähling getroffen haben, fangen wir an. Dort halten wir Oskar Susannes Sachen
unter die Nase — und du wirst sehen, wie er lossockt.“
    „Als
Fährtenhund ist er große Klasse.“ Gaby schöpfte Hoffnung. Ihre Kornblumenaugen
begannen wieder zu strahlen.
    Glockner
fuhr zum Präsidium und traf Anordnungen, was freilich Rücksprache mit
Vorgesetzten erforderte.
    Die
TKKG-Bande wartete im Wagen. Als der Kommissar zurückkam, holten sie Oskar. Der
kluge Vierbeiner geriet ganz aus dem Häuschen, als er angeleint wurde.
    Im Wagen
saß er zwischen Klößchen und Gaby, was Klößchen Gelegenheit bot, sich erstmals
Oskars Nase aus nächster Nähe anzusehen.

    „Eigentlich
erstaunlich“, meinte er, „was so ein Hund mit der Nase leistet. Äußerlich ist
nichts Auffälliges dran. Sieht aus wie schwarzer Gummi und ist porig.“
    „Der
Geruchssinn der Hunde“, erklärte ihm Karl, „ist ein Wunder der Natur. Die Nase
ist sozusagen das Auge des Hundes. Wir erkunden die Welt mit dem Auge, der Hund
erkundet sie ausschließlich mit der Nase. Alle Bilder in seinem Hirn formen
sich aufgrund der Düfte, die er wahrnimmt. Und wie er die wahrnimmt! Als
Beispiel: Salz ist für uns geruchlos. Aber ein Hund riecht es noch in einer Verdünnung
1 zu 10 000. Wir können, wenn es hoch kommt, ein paar hundert Düfte
unterscheiden. Der Hund unterscheidet, und zwar genauestem, alle der Welt. Für
ihn riechen keine zwei Menschen gleich, nicht mal Zwillinge. Man hat’s
gemessen. Hunde können eine Million mal besser riechen als Menschen.“
    „Oskar, ich
bewundere dich“, sagte Klößchen. „Hätte ich deine Nase, würde ich an jeder
Tafel Schokolade erst riechen, bevor ich sie mir reinziehe. Aber wie ist das
nun mit den Fährten, Karl? Wenn ein Hund auf der Spur schnüffelt, ist doch gar
nichts da, auch nicht der millionste Teil eines Menschen.“
    „Doch!“
Karl, der Computer, wusste es genau. „Stell dir folgendes vor: Tausend Menschen
in Gummistiefeln pilgern eine Straße entlang. Noch am nächsten Tag kann der
Hund eine bestimmte Spur in dieser Tausenderschar entdecken und ihr folgen. Das
funktioniert so: Ein winziger Bruchteil der Fettsäuren unseres Fußgeruchs
dringt durch die Schuhsohlen. Etwa ein Tausendstel. Wenn wir laufen, berühren
unsere Füße jeweils eine Viertelsekunde den Boden. Was an Fettsäuremolekülen (Molekül
= kleinster bestehender Teil einer chemischen Verbindung) am Boden haftet,
ist eine Million mal mehr, als der Hund braucht, um die Spur riechen zu können.
Aber nicht nur das. Er
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