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Wie Feuer im Regen

Wie Feuer im Regen

Titel: Wie Feuer im Regen
Autoren: Sophie Oliver
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ich war dankbar dafür, dass meiner Tochter ein derartiges Schicksal erspart blieb.“
    Angesichts dieser Worte entspannte Anne sich etwas und ihre Hände lagen nun locker in denen von Jane, als diese weitersprach.
    „Über die Jahre hinweg war es herzzerreißend zu beobachten, wie manche Mädchen an Poffy zerbrachen. Fast alle, die es sich leisten konnten, begaben sich in psychiatrische Behandlung. Manche glitten ab in die Prostitution und eine nahm sich sogar das Leben. Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass mein Mann viele Menschen zerstört hat. Nicht aber dich, Anne. Er hat dich sicher verwundet, aber du warst viel stärker als er.“
    Sie ließ den Blick in die Ferne schweifen, „Meine Detektive mussten sämtliche Register ihres Könnens ziehen, um deine Vergangenheit auszugraben und ich darf sagen, ich war mehr als beeindruckt, als sie mir ihren Bericht vorlegten. Was du aus deinem Leben gemacht hast, ist sensationell und Tante Martha wäre sicher stolz auf dich. Du bist ein rechtschaffener, erfolgreicher und guter Mensch und ich bin stolz darauf, dass du meine Schwiegertochter wirst.“
    Bei diesen Worten sprang Anne auf. „Aber das ist unmöglich! Wie könnte ich das jetzt noch? Nach all dem was gewesen ist. Außerdem haben wir gerade deinen Mann umgebracht! Wenn Jamie jemals etwas von all dem erfährt - …“
    „ Aber das wird er nicht! Sämtliche Unterlagen der Detektei wurden verbrannt oder gelöscht. Ich habe niemals mit jemandem darüber gesprochen. Keiner weiß, was wir getan haben! Nur du und ich. In zwei Stunden kommt die Nachtschwester um nach Geoffrey zu sehen und wird ihn tot im Bett finden. Niemand wird sich wundern, trauern oder eine Autopsie verlangen - wir haben ohnehin nur alle darauf gewartet, dass er endlich stirbt. Wir haben gewonnen, Anne! Das Übel ist aus unserem Leben verschwunden, wir haben es beseitigt, du und ich! Und jetzt soll wieder Freude einkehren in unserer Familie, endlich, nach so vielen Jahren! Liebst du meinen Sohn?“
    „ Natürlich liebe ich ihn! Ich wünsche mir nichts mehr, als ihn glücklich zu machen!“
    „ Dann nutze die Chance, Anne, nutze sie! Du kannst jetzt nicht weglaufen. Nicht nur mein Leben und das meiner Kinder, sondern auch deines hat sich endlich zum Guten gewendet. Ich bereue nicht, was wir getan haben. Was ist mit dir?“
    Anne schüttelte den Kopf, „Keine Sekunde lang wird es mir leid tun. Er hatte es verdient.“
    Mit beiden Händen umklammerte Jane Annes Schultern, „Dann werden wir beide unser Geheimnis mit ins Grab nehmen.“
    „ Das werden wir.“
    „ Zum Wohle der Familie?“
    „ Zum Wohle der Familie.“
    „ Und du bleibst und heiratest Jamie?“
    Anne zögerte.
    "Wir bieten dir Liebe und ein Leben in Wohlstand und Sicherheit. Eine Wiedergutmachung für die Vergehen meines Mannes. Natürlich wird es schwer sein, ihn aus dem Gedächtnis zu löschen, wenn du seinen Namen trägst - aber auch falls du weglaufen würdest bis auf den Mond, würdest du ihn nicht vergessen können. Harry ist jetzt der neue Earl von Breckon - ein herzensguter Junge. Es wird alles gut werden, glaube mir."
    „ Aber ich werde niemals ehrlich zu Jamie sein können...“
    „ Doch, natürlich. Alles, was James will, ist die Ehrlichkeit deiner Liebe. Nicht alle deine Geheimnisse. Niemand sollte alles über seinen Partner wissen. Und falls du auf seine Absolution hoffst – die brauchst du nicht. Nur du selbst kannst sie dir erteilen. Das ist alles, was zählt. Nur du selbst kannst die Gespenster der Vergangenheit aus deinem Kopf vertreiben.“

    Inder Morgendämmerung des nächsten Tages zeichnete sich Jamies Silhouette scharf gegen den steingrauen Himmel ab. Er stand auf einem kleinen Hügel und sah hinaus in die weite Landschaft.
    „ All das gehört den Harkdales“, sagte er ohne sich umzudrehen als er Annes Schritte hörte, „seit vielen Jahrhunderten – und es könnte mir nicht gleichgültiger sein.“
    Er legte einen Arm um ihre Schulter. „Aber das macht nichts, denn es geht mich ohnehin nichts an. Harry wird sich darum kümmern müssen. Ich bin einfach nur froh, dass er tot ist. Endlich ist meine Familie frei von ihm. Alles was ich will ist, von hier weg zu gehen und mit dir eine gemeinsame Zukunft aufzubauen.“
    „Das will ich auch. Ich liebe dich, Jamie.“
    „ Dann lass uns schnell heiraten. Wozu warten?“
    „ Wann immer du willst.“
    Bedächtig zog er sie an sich und küsste sie. Es war ein langer Kuss, in dem beide versanken und nur
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