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Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Titel: Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps
Autoren: Gmeiner-Verlag
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ich …«
    Â»Wir sprechen später darüber, in Ordnung?«
    Lufft eilte zu seinem Wagen.

    *

    Am Segelhafen in Ramsberg warteten Daisler und Sina Tegeler an Bord des gut sieben Meter langen Daycruisers, der dem Zweckverband gehörte und üblicherweise zu In­spektionszwecken eingesetzt wurde.
    Â»Willkommen an Bord!«
    Daisler half ihm an Deck, die Tegeler nickte ihm zu. Sie trug Bootsschuhe, Jeans und einen navyblauen Troyer. Lufft hatte seine Shorts nicht gewechselt, nur schnell einen Pulli über die Schultern gelegt. Es würde kalt werden auf dem Wasser.
    Â»Wir sollten flugs los, ehe es dunkel wird.«
    Während Daisler den Motor anließ, schilderte Sina Tegeler die neuesten Erkenntnisse.
    Â»Charles Moreau ist ein echter Crack in der Barracuda-Forschung. Er hat Experimente mit ihnen gemacht und … naja, das interessiert Sie vielleicht nicht so, aber er hat festgestellt, dass die neue Unterart, der Jinx-Barracuda, außerordentlich tough ist. Er mag kühlere Temperaturen und vermehrt sich auch in Süßwasser wie verrückt. Sofern …«
    Â»Sofern?«
    Lufft begann sich an das gleichmäßige Schlagen des Bootes zu gewöhnen. Daisler drückte ganz schön aufs Gas, und sie bretterten über die allmählich dunkler werdende Wasseroberfläche. Gegen die Gischt waren sie durch eine gebogene Plexiglasscheibe geschützt, aber je weiter sie sich vom Ufer entfernten, desto kälter schnitt ihnen der Wind ins Gesicht. Klar. Es war September. Der Sommer war vorüber, die noch leidlich sonnigen Tage konnten nicht darüber hinwegtäuschen.
    Â»Sie brauchen ordentlich was zu fressen. Dieser Jinx-Barracuda hat einen enorm hohen Grundumsatz.«
    Â»Was finden die hier Leckeres? Nehmen sie es mit Hechten auf oder schnappen sie sich einen Haubentaucher zu Mittag?«
    Â»Das ist der springende Punkt. Moreau sagt, bisher hätte noch kein Jinx im Süßwasser durchgehalten, ohne dass zugefüttert wurde.«
    Â»Ich habe bei den Anglern nachgefragt.« Daisler drosselte den Motor. Sie befanden sich in etwa in der Mitte des Sees. »Es gibt hier ja etliche, die Raubfische angeln. Der Brombachsee hat einen guten Fischbestand, weitgehend noch natürlich. Zander, Wels, Karpfen und so weiter. Neulich hat ein Knabe einen 17-Kilo-Karpfen rausgezogen. Jedenfalls, die Angler waren ziemlich interessiert an meiner Anfrage. Denn seit ein paar Wochen verhalten sich die Fische anders.«
    Â»Ach so?« Nachdem das Jaulen des Motors verklungen war, dröhnten Lufft die Ohren.
    Sina Tegeler mischte sich ein. »Sie beißen nicht mehr so gut. Sie haben auch ihr Jagdverhalten verändert. Möglicherweise profitieren sie von Zufütterung.«
    Â»Stop!« Lufft rieb sich die Ohren. Das Dröhnen wurde leiser. Nun hörte er den Schrei einer Möwe und das zarte Plätschern der Wellen am Bootsrumpf. »Jemand füttert seine Barracuda-Zucht in unserem See?«
    Daisler zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich. Wir können von Glück sagen, dass bislang nichts weiter vorgefallen ist.«
    Â»Die Jinxe sind scheu. Daran wird’s liegen.«
    Lufft sah zwischen der Zoologin und seinem Kumpel hin und her. Das Boot schaukelte immer heftiger in den abendlichen Wellen.

    *

    Â»Ob Sigbert das weiß?« Annekäthi klappte ihr Buch zu und schleuderte es ins Gras.
    Â»Was denn?« Gerd nahm die fertigen Bratwürste vom Grill. Sie setzten sich an den gedeckten Tisch. »Schade, dass er weg musste.«
    Â»Die Autorin von diesem Roman da«, Annekäthi zeigte auf den Rasen, »behauptet allen Ernstes, dass ein Mordkomplott geplant ist, das zum Weißenburger Krimifestival eine berühmte Schriftstellerin zum Opfer haben wird.«
    Â»Das ist doch nur ein Roman!«
    Â»Das weiß ich selbst. Aber es liest sich … einfach zu real für meinen Geschmack.«
    Gerd drückte Senf auf seinen Teller. »Motiv? Tatwaffe?«
    Annekäthi schnappte sich eine Bratwurst. »Neid. Und die Tatwaffe ist ein Raubfisch.«
    Â»Ein …«
    Â»Ein Raubfisch in diesem See, für den Sigbert verantwortlich ist.«

    *

    Daisler hatte an Kaffee gedacht. Er goss das duftende Gebräu in drei Becher. »Machen wir uns auf eine lange Nacht gefasst.«
    Lufft seufzte. Nichts gegen Kaffee, aber sein Magen knurrte, nachdem er die Bratwürste auf dem Rost hatte zurücklassen müssen. Das Boot bäumte sich
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