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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben?
Autoren: Marie Lu Pera
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hauche ich irritiert.
    „Damit wir zusammen sein können Raven“, antwortet er.
    „Aber das ist dein Zirkel. Ich meine, die Voraussetzung dafür, dass das zwischen uns funktioniert ist, dass du auch glücklich bist. Du gibst deine Arbeit für mich auf, deinen Platz als Oberhaupt“, wende ich ein. Gleich daraufhin sehe ich seine Eltern an: „Ihr helft mir doch sicher dabei, ihm das auszureden.“
    Beliar lächelt. „Ich habe meine Arbeit nicht aufgegeben. Falls es dir entfallen ist, ich bin Schmiedgeselle“, stößt er stolz aus.
    „Siehst du, ich tu es schon wieder – ich bringe alles durcheinander. Wieso tust du das?“, will ich wissen.
    „Weil ich dich liebe Raven“, verkündet er. Nein.
    Er erklärt weiters: „Ich liebe dich, seitdem ich dich das erste Mal vor der Werkstatt sah. Den Wind habe ich geschickt. Ich wollte dein wallendes Haar sehen. Du hast die Augen geschlossen, als dich die Böe an der Haut berührt hat, wie gerade eben. Ich habe nie etwas Schöneres gesehen.“
    Mein Herz stolpert. Vollkommen verblüfft kann ich ihn nur anstarren. Unbändige Wut steigt in mir hoch.
    Aus einem Impuls heraus, hole ich aus und boxe ihm brüllend an die Schulter. Er zieht die Augenbrauen hoch und sieht so aus, als ob er gleich vom Glauben abfällt. Seine Mum hat sogar einen leisen Schrei losgelassen.
    „
Du Mistkerl
“, raune ich wild, während ich die schmerzende Hand durchschüttle.
    Er lächelt. „Das ist typisch für dich, ich gestehe dir meine Liebe und du schlägst mich.“
    „Sag bloß, das steht nicht in deinem schlauen Buch“, erwidere ich.
    Sein Blick wird intensiv. „Willigst du ein, meine Hand zu ergreifen?“, hakt er nach.
    „Nein“, erkläre ich. Sein Gesicht spricht Bände. Er kapiert langsam, dass ich es ernst meine. „Ich lebe jetzt hier. Führe ein normales Leben. Was hattest du erwartet? Vier Monate Beliar. Vier Monate hast du mich warten lassen. Hast nicht um mich gekämpft, als ich dich fortgeschickt habe und jetzt tust du so, als wäre alles zwischen uns in Ordnung. Du wagst es, hierher zu kommen und mir zu sagen, dass du mich seit unserer ersten Begegnung liebst? Damit rückst du
jetzt
raus? Nach all der Zeit? Nach allem, was passiert ist? Die letzten Monate waren echt hart für mich. Ich wurde gefoltert, bin fast durchgedreht, hab mich dabei selbst verletzt, wurde verprügelt, angeschossen, bin zweimal fast gestorben und lag im Koma. Die ganze Zeit über hätte ich alles dafür gegeben, dass du sagst, du liebst mich. Verstehst du, ich hätte deine Liebe in der Zeit mehr gebraucht als alles andere, aber du hast sie mir verwehrt. Ich frage dich, wenn du mich schon so lange liebst, wie du behauptest, wieso fühle ich mich dann, als hättest du die ganze Zeit über mit meinen Gefühlen zu dir gespielt? Wieso fühle ich mich von dir verraten, ja beinahe verspottet? Du brauchst darauf nicht zu antworten, denn jetzt ist es sowieso zu spät. Leb wohl Beliar.“
    Ich drehe mich um und gehe, ohne nochmal zurückzublicken.
     

    ENDE Teil 2

Impressum
    Texte: © Copyright by Marie Lu Pera, [email protected], Erstveröffentlichung: 23.02.2014
    Bildmaterialien: © Copyright by Subbotina Anna - Fotolia.com
     
    Alle Rechte vorbehalten.
    Tag der Veröffentlichung: 23.02.2014
    http://www.neobooks.com/werk/30723-wer-braucht-schon-zauberfarben.html
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