Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Allgemeinheit darstellt, besitze ich das Recht, auch das Feuer eröffnen zu lassen.«
    »Jetzt nicht mehr!« stand Sir James den beiden Freunden bei. »Ich übernehme kraft meines Amtes die Leitung.« Ohne sich um das wütende Gesicht des Einsatzleiters zu kümmern, erkundigte sich Sir James nach dem Chef der Werksfeuerwehr.
    »Er befindet sich da vorne, Sir.«
    »Danke, dann lassen sie uns durch!«
    Die drei Männer durchbrachen den Ring der Beamten. Ihre Gesichter wirkten wie aus Glas geformt. Hart, kantig und voller Entschlossenheit. Die anderen Männer schufen eine Gasse, durch die sie schreiten konnten, und sie sahen schon sehr bald die beiden Scheinwerferstrahlen, die einen hohen, runden Kesselbau abtasteten. Von zwei Seiten glitten sie aufeinander zu und malten helle Flecken auf das Grau der Außenhaut. Sehr lichtstark waren sie. Die fanden sogar eine Fliege auf der Außenhaut.
    Die Wölfin Nadine hatte sich neben Bill gedrängt. Der Reporter spürte, wie sie zitterte. Ein leises Knurren drang aus ihrem offenstehenden Maul. Hatte sie etwas gewittert?
    Der Reporter verfolgte mit seinen Blicken abermals den Weg der Scheinwerfer. Er sah, dass sie aufeinander zuliefen, sich bald treffen würden und auch eine der breiten, in die Höhe ragenden Leitern aus dem dunklen Grau hervorrissen.
    Die Führung der Leiter war durch mehrere Plattformen unterbrochen worden, und auf einer dieser Plattformen lag eine Gestalt. Sehr deutlich zu erkennen. Konturenscharf befand sie sich innerhalb des gleißenden Lichtkegels. Obwohl das Gestänge den Männern einen Teil der Sicht nahm, konnten sie die langen, dunklen Haare erkennen und auch den muskulösen Oberkörper des auf der Plattform liegenden Menschen. Vom Untergrund war er ziemlich weit entfernt. Würde er springen, brach er sich alle Knochen.
    »Torkan!« hauchte Bill.
    »Ja!« bestätigte Suko. »So hat John Sinclair damals als Torkan ausgesehen. Mein Gott…«
    Auch Sir James hatte die Worte verstanden. »Wir haben ihn?« fragte er leise.
    »Ja, Sir.«
    »Da ist er!« Die Stimme eines Mannes gellte auf. Sofort wanderte der zweite Scheinwerfer auf den ersten Lichtkegel zu, um die helle Fülle zu verstärken. Als beide Lichtkegel zusammenkamen, sahen Bill und Suko, wie sich die Gestalt auf der Plattform aufrichtete und ihr Schwert schwang.
    Jemand lachte, bevor er sagte: »Dieser Idiot will wahrhaftig kämpfen. Dem geben wir eine Kugel!«
    Heftig fuhr Bill Conolly bei den Worten des anderen herum. Er sah, wie der Mann in Polizeiuniform sein Gewehr hob und anlegte. Bill wollte eingreifen, noch schneller war die Wölfin. Sie sprang den Polizisten so hart an, dass der Mann das Gleichgewicht verlor, nach hinten fiel und zu Boden krachte. Er begann laut zu fluchen, hörte das Knurren der Wölfin, und andere Kollegen wollten ihm zu Hilfe eilen. Suko warf sich zwischen sie. »Keinen Schuss!« schrie er. Die anderen stoppten. Auch Sir James griff ein. Er trieb die Beamten zurück, bevor er mit lauter Stimme, damit jeder es hören konnte, seinen Plan erklärte.
    »Sie alle bleiben hier unten. Wenn jemand etwas unternimmt, sind es meine beiden Leute. Verstanden?«
    »Ja, Sir!«
    »Gut. Und geschossen wird nicht.« Sir James atmete tief ein. Er war froh, es geschafft zu haben. Für einen Moment hatte wirklich alles auf der Kippe gestanden.
    Der Superintendent trat dicht vor Bill und Suko. Sie gingen ein wenig zur Seite. Kein anderer sollte die Worte des Polizeichefs mitbekommen. »Tut euer Bestes«, sagte Sir James. »Holt Torkan oder John Sinclair zurück. Und zwar lebend.«
    Die beiden nickten. Sprechen konnten sie nicht da in ihren Kehlen dicke Klöße lagen.
    »Alles klar?« fragte der Superintendent.
    »Ja, Sir«, erwiderte Suko.
    »Und achten Sie auf Nadine«, meinte Bill. »Ich glaube, wir können sie nicht mitnehmen.«
    »Geht in Ordnung…«
    Torkan hatte es geschafft, während dieses Zwischenfalls am Boden noch weiter in die Höhe zu klettern. Das sahen Bill und Suko, als sie vor dem unteren Ende der Leiter stehen geblieben waren, die Köpfe in den Nacken legten und an den zahlreichen Sprossen in die Höhe schauten. Die lange Leiter besaß eine Stütze. Im Halbkreis lief das Metallgerüst parallel zur Leiter und auch dahinter in die Höhe und endete erst am oberen Rand des hohen Kessels.
    Womit er gefüllt war, wussten Bill und Suko nicht. Es war ihnen auch egal, solange niemand schoss und Torkan nicht durchdrehte, wobei er versuchte, die Haut durch die Schneide seines Schwerts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher