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Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft
Autoren: Jason Dark
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dieser Person um John Sinclair handelte, wusste niemand. Nur Suko behauptete steif und fest, dass es der Geisterjäger war, und er hatte auch eine Erklärung für dessen Aussehen gegeben. Suko war damals derjenige gewesen, den es durch die Magie des Dämons Okastra neben John Sinclair ebenfalls in das alte Babylon verschlagen hatte. Er wusste sehr genau über die Verwandlung des Geisterjägers in Torkan, den Barbaren, Bescheid. Und so wie der beschriebene Flüchtling hatte auch Torkan damals ausgesehen. Bill sprach Suko noch einmal darauf an. »Du glaubst fest daran, dass es sich um Torkan gehandelt hat?«
    »Ja.«
    »Und was ist mit dem echten John Sinclair?«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Das liegt in der Hand eines Mächtigeren, nicht in unserer.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Ich kann das alles kaum fassen. Es ist so unwahrscheinlich. Wenn ich mir vorstelle, dass mein Freund John Sinclair als Barbar wie der alte Conan durch die Gegend läuft und mit dem Schwert aufräumt, wird mir ganz anders.«
    »Mir auch.«
    »Und noch etwas kommt hinzu«, sagte der Reporter. »Barbaren sind zu kämpfen gewohnt. Darin wird auch unser Freund Sinclair keine Ausnahme machen. Jetzt stell dir mal vor, dass John plötzlich Amok läuft und mit seiner Waffe andere Menschen angreift. Was passiert dann?«
    »Kugeln sind schneller als Schwerter.«
    »Genau.«
    Mehr brauchten die beiden nicht zu sagen. Sie wussten selbst, dass John Sinclair alias Torkan keine Chance gegen die Übermacht der Feinde besaß. Er war völlig auf sich allein gestellt, und das inmitten einer für ihn so fremden Welt.
    Den Freunden wurde angst und bange, wobei sie hofften, dass sie noch rechtzeitig kamen.
    Der Fahrer tat sein Bestes. Auf der rechten Seite überholte er alle anderen Fahrzeuge, die geisterhaft vorbeihuschten. Zum Glück wallte kein Nebel, die Sicht war frei, und in der Ferne erschienen bereits die hohen Türme der Industrieanlagen. Genau dort lag ihr Ziel. An der nächsten Abfahrt mussten sie hinunter. In eine starke Kurve wurde das Fahrzeug gelegt, so dass Suko gegen seinen Freund Bill gedrückt wurde. Unter ihnen wimmerten die Reifen. Sie verloren sicherlich in diesen Augenblicken einiges an Profil. Sekunden später lag die Ausfahrt hinten ihnen. Von links kam kein Verkehr, von rechts auch nicht, und der Fahrer konnte Gas geben. Sie jagten über eine breite Straße, bogen dann ab und fuhren rechtwinklig in das Gelände hinein.
    Die laut jaulende Sirene war bereits an einem der Werktore von den zuständigen Portiers gehört worden. Sie öffneten es vorher, so dass der Wagen hindurchschießen konnte.
    Es war sehr leicht festzustellen, wo sich die Menschen aufhielten. Ein heller Schein wies ihnen den Weg, und der Rolls jagte durch die Industriestraßen, die sich zwischen den gewaltigen Aufbauten befanden. Bei Sir James, Bill und Suko wuchs die Spannung fast bis ins Unermessliche. Der Reporter hatte sich aus dem Sitz halb erhoben und starrte durch die Frontscheibe. Er sah schon die Wagen der Polizei und auch die der Werksfeuerwehr. Ein langer, breiter Lichtstrahl stach in den düsteren Himmel und fand irgendwo sein Ziel.
    Der Wagen wurde gestoppt.
    Im Licht seiner noch brennenden Scheinwerfer wandten die Anwesenden ihnen die Gesichter zu. Einige Männer waren mit Gewehren bewaffnet. Bill überlegte, ob er Nadine überhaupt mitnehmen sollte. Er entschied sich dafür. Suko, er und die Wölfin hatten den Rolls früher als Superintendent Sir James Powell verlassen. Die wartenden Beamten drehten sich ihnen zu, Polizei und Werkschutz waren bunt gemischt, und die Leute sahen, dass Sir James, als er aus seinem Rolls stieg, zu den Respektspersonen zählte. Der Einsatzleiter kam und erstattete Meldung.
    »Wie sieht es aus?« fragte Sir James.
    »Sir, wir haben ihn noch nicht gefunden. Es ist nur eine Frage der Zeit, dann kriegen wir ihn.«
    »Sie sind bewaffnet, nicht?« fragte Suko.
    »Natürlich.«
    »Werden Sie auch schießen?«
    Der Einsatzleiter lachte. »Das ist klar, Mister. Wir haben genügend Zeugenaussagen, die bestätigen, wie gefährlich dieser Mensch ist. Das muss ein Amokläufer sein.«
    »Hat es Tote gegeben?« fragte Bill zwischen.
    »Nein.«
    »Er hat also keine Blutspur hinterlassen?«
    »Das nicht, aber…«
    »Dann haben Sie auch keinen Grund, zu schießen!« fuhr der Reporter dem anderen in die Parade. »Klar?«
    »Moment mal, Mister. Hier habe ich zu bestimmen. Wenn ich erkannt habe, dass der Gesuchte eine Gefahr für die
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