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Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft
Autoren: Jason Dark
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ineinander. Es war das einzige, was ihr jetzt noch blieb…
    ***
    Für mich sahen die zahlreichen Fabrikanlagen, die hohen Bauten, Schornsteine und Leitungen aus wie eine gespenstische Kulisse. Gleichzeitig waren sie mir so ungemein fremd, denn so etwas hatte ich noch nie gesehen, obwohl sich in meiner fernen Erinnerung etwas hervorkristallisierte, das ich nicht fassen konnte. Ein anderer Name kam mir auch in den Sinn. John Sinclair… Seltsam, dachte ich und schüttelte im Lauf den Kopf. Was war das für ein Begriff? Ich dachte darüber nach, ohne zu einem Entschluss zu kommen.
    Dann erreichte ich die ersten Anlagen. Zwischen zwei Gebäuden tat sich eine gewaltige Lücke auf. Über meinem Kopf liefen drei dicke Rohre entlang, so dass ich mir wie unter einer Brücke stehend vorkam. Ich schaute hoch. Die Rohre waren nicht glatt. Sie besaßen an gewissen Stellen matte, glänzende Verschlüsse, die ich nicht kannte, denn der Begriff Ventil war mir fremd.
    Menschen sah ich keine. In der Ferne jedoch leuchteten helle Scheinwerfer, aber dort wollte ich nicht hin. Auch zurück konnte ich nicht, denn ich sah meine Verfolger, wie sie in einer breiten Kette über das leere Wiesenstück huschten. Mir blieb nur die Möglichkeit, zwischen den Bauten Deckung zu suchen und so lange zu warten, bis die anderen mich gefunden hatten. Dann wollte ich kämpfen.
    Ich lief rasch unter den Röhren hindurch und erreichte eine Art Straße, auf der seltsame Wagen neben einem Berg von aufeinandergestapelten Fässern standen. Die Wagen besaßen zwei lange Stangen, die sie wie Speere vor sich herschoben.
    Man sagte Gabelstapler dazu, aber das wusste ich als Torkan natürlich nicht. Ich arbeitete mehr mit meinem Instinkt und hielt mich dicht an der Hallenseite, die im Schatten lag.
    Vorsichtig ging ich weiter. Dabei näherte ich mich den gestapelten Fässern. Dass in der Halle ein Tor oder eine Tür offen stand, merkte ich erst, als ein Mann sie verließ. Er trug blaue Kleidung und blies in seine Hände, als er zum Gabelstapler hinüberschaute. Gleichzeitig vernahm ich aus der Ferne Sirenenklang, der laut heulend meine Ohren traf. Ich wusste damit nichts anzufangen, aber der Mann, den ich gesehen hatte, erschreckte sich und sagte etwas, das ich nicht verstand. Dann drehte er sich um.
    Ich war einen Schritt vorgegangen und sah plötzlich, wie sich der Mann versteifte. Er hatte mich entdeckt.
    Die Überraschung lähmte ihn so, dass er zunächst überhaupt nicht reagierte. Vielleicht glaubte er auch an einen Geist, denn so ähnlich starrte er mich an.
    Ich ging vor. Dabei hielt ich das Schwert so, dass er auf die spitze Klinge schauen musste. Das machte ihm noch mehr Angst, denn er begann zu zittern. Über meine Lippen flog ein geringschätziges Lächeln. Was waren diese Menschen doch für Feiglinge! Gegen Feiglinge hatte ich noch nie gekämpft, sie immer nur verachtet.
    Seine Augen weiteten sich vor Schreck, als ich dicht vor ihm erschien. Er rechnete damit, von der Klinge getroffen zu werden. Ich tat es nicht. Meine Faust reichte. Sie fiel von oben nach unten und traf ihn so hart und genau, dass er bewusstlos zusammenbrach.
    Mit einer Hand packte ich ihn an der Kleidung und schleifte ihn hinter die Fässer, wo er liegen blieb. Dann ging ich weiter. Immer sehr dicht an dem Gebäude vorbei, so dass ich nicht zu leicht entdeckt werden konnte. Ich war gespannt wie ein Raubtier. Witterte, schaute und stellte fest, dass dieser heulende Klang wesentlich lauter geworden war. Da kam etwas. Ich wusste nicht, um was es sich handelte, befand mich jedoch in einer feindlichen Umwelt und stufte all das, was mir nicht bekannt war, als äußerst feindlich ein. Dagegen wollte ich mich wehren. Ich hatte das Ende des langen Hauses erreicht, stand vor einer freien Fläche und sah plötzlich den blauroten Schein darüber hinweghuschen. Zur gleichen Zeit vernahm ich ein Dröhnen, und dann erschienen große Ungeheuer in meinem Blickkreis.
    Es waren knallrot angestrichene Wesen, die ebenfalls auf vier Rädern fuhren und an mir vorbeirauschten. Menschen befanden sich in und auf den Wesen. Sie sahen mich nicht. Ich folgte den beiden Ungetümen mit den Blicken. An ihren hinteren Seiten glühten rote Augen auf, bevor sie standen. Die Männer sprangen ab.
    Ich ahnte, dass sie mich sehr bald finden würden, wenn ich jetzt nichts tat, verließ meinen Platz und rannte geduckt auf einen sehr hohen und breiten Turm zu. Ihn wollte ich erklettern.
    Schon auf dem Weg dorthin hatte ich
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