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Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft
Autoren: Jason Dark
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Suko konnte reagieren.
    In fünf Sekunden musste er es geschafft haben. Wenn nicht, war alles umsonst gewesen. Er ging vor und holte das aus seiner Tasche, was Bill Conolly im Hügelgrab gefunden hatte. Das Kreuz.
    Diesen wertvollen Talisman, der John Sinclair gehörte, hängte er dem anderen über.
    Ein Schrei - wild, markerschütternd und urig - fegte über das Dach. Er hörte sich fast wie ein Todesschrei an, das jedoch war er nicht, sondern ein wilder Ruf der Verzweiflung.
    Gleichzeitig entfaltete das Kreuz seine vollen Kräfte und schuf eine Aura des Lichts, das den Barbaren einhüllte wie ein Mantel. Das Licht war so stark, dass Suko geblendet zurücktreten musste und seine Hand noch vor die Augen legte.
    Er hoffte, es genau richtig gemacht zu haben. Sehen konnte er nichts, er vernahm die Schreie, die einfach nicht aufhören wollten. Die anderen beiden Monstren hatten sie durch geweihte Silberkugeln gestoppt, die Kraft des Kreuzes aber war größer, und Suko betete darum, dass sie den anderen nicht tötete.
    Fünf Sekunden! Waren sie um?
    Der Inspektor spürte, dass die Helligkeit des Lichts allmählich nachließ, und er senkte seinen Arm. Er sah John Sinclair!
    Jawohl, es war John und nicht mehr Torkan, der Barbar. Noch immer vom Lichtschein umhüllt, stand der Geisterjäger dort und umklammerte sein Kreuz mit beiden Händen. Er hatte den Oberkörper nach hinten gedrückt und sah aus, als würde er jeden Augenblick zu Boden fallen. Dabei schwankte er wie das berühmte Rohr im Wind. Suko, der es einfach nicht aushielt, lief zu ihm und stützte ihn. Er umfasste keinen Geist, sondern einen Menschen aus Fleisch und Blut, so dass seine Befürchtungen, die er gehabt hatte, nicht eingetreten waren.
    Es gab den Geisterjäger John Sinclair wieder. Das Hügelgrab und dessen furchtbare Kraft hatten diesmal nicht gewonnen. Auch Bill kam herbei, stützte John ebenfalls mit ab, der sich verwundert umschaute und überhaupt nicht wusste, was geschehen war.
    »Ihr?« fragte ich schließlich.
    »Ja, wer sonst…«
    »Ich dachte eher, es wäre ein Wesen namens Laktur. Aber das versteht ihr doch nicht…«
    ***
    Ich hatte heißen Tee bekommen und mich zusammen mit meinen Freunden und Sir James in den Rolls zurückgezogen. Fragen hatte der Superintendent nicht beantwortet, obwohl die Polizisten sehr erstaunt geschaut hatten, als sie sahen, dass ein völlig anderer die Leiter wieder nach unten stieg.
    Bill und Suko berichteten zuerst. Ich staunte nur noch, denn an all das, von dem sie sprachen, konnte ich mich nicht erinnern. Ich nahm es hin und widersprach nicht.
    Anschließend berichtete ich. Und nun staunten meine Freunde. Die Todessehnsucht, wie ich sie gespürt hatte, war an ihnen vorbeigegangen. Es gab dafür einen guten Grund, denn der Dämon Laktur lebte nicht mehr.
    »Dann wäre dieses Problem also endgültig aus der Welt geschafft«, erklärte Sir James.
    »Ja, vorerst.«
    »Wieso?«
    Ich hob die Schultern. »Wissen Sie, Sir, ich kann mir durchaus vorstellen, dass es noch mehr Schamanen oder Zauberpriester gibt, die eine solche Kunst beherrschen.«
    »Das will ich doch nicht hoffen«, sagte unser Chef und holte seinen Chauffeur herein. »Fahren Sie uns wieder zurück. Hier haben wir nichts mehr zu suchen.«
    Langsam rollten wir über das Werksgelände dem Tor zu. Ich war sehr schweigsam, und meine Gedanken drehten sich uni Torkan, den Barbaren. Erst als Suko mich zum zweitenmal anstieß, schreckte ich auf.
    »Was ist denn?«
    »John«, sagte er leise, »mir ist gerade etwas eingefallen. Dieser Geist des Barbaren kann dein Leben wie einen Fluch begleiten.«
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »Male den Teufel nur nicht an die Wand.«
    »Wir müssen uns trotzdem den Tatsachen stellen.«
    »Sicher. Aber der soll sich einen anderen suchen.« Während dieser Worte streichelte ich Nadine, die Wölfin, die vor unseren Füßen lag.
    »Wen denn?« fragte Bill.
    Darauf hatte ich gewartet. »Dich mein Lieber. Ich möchte zu gern das Gesicht deiner lieben Sheila sehen, wenn sie entdeckt, dass ein Barbar neben ihr im Bett liegt…«
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 317 »Okastras Grusel-Keller«, und folgende
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