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Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft
Autoren: Jason Dark
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die lange Leiter gesehen, die an einer Seite des Turms in die Höhe führte. Sie wurde von einem Haltegitter umrahmt, und es gab auch kleine Inseln, auf denen man sich ausruhen konnte.
    Der Atem dampfte vor meinen Lippen, als ich stehen blieb. Vor mir sah ich die Leiter. Mit einer Hand fasste ich sie an. Ich merkte auch die Kälte, die von ihr ausging und begab mich daran, sie langsam hinaufzusteigen. Das Schwert hielt ich dabei fest.
    Kraftvoll überwand ich die Strecke, kam höher und höher und erreichte die erste Insel. Dort blieb ich hocken, wurde durch ein Gitter gedeckt und konnte trotzdem nach unten schauen.
    Was sich dort abspielte, begriff ich nicht. Immer mehr Fahrzeuge rollten heran. Ich sah auch die Männer von der Straße, die sich mit anderen unterhielten und sich verteilten. Sie suchten mich. Noch hatten sie mich nicht gesehen, und ich duckte mich noch mehr, als sich einige der bleichen Gesichter genau in die Richtung drehten, in der ich hockte. Mehr geschah vorerst nicht. Jeder sprach da mit jedem. Ihre Stimmen schallten zu mir hoch. Einige Männer trugen seltsame Gegenstände in den Händen. Dass es Gewehre waren, wusste ich nicht, aber diese Männer verteilten sich um den hohen Kessel.
    Ich wartete ab. Wieder fuhr ein Wagen herbei. Von ihm wurde etwas abgeladen, aufgestellt, und ich konnte von meiner Insel aus genau darauf schauen.
    Die Gegenstände kamen mir wie übergroße Augen vor. Sie glänzten noch matt und strahlten im nächsten Augenblick so hell auf, dass sie mich blendeten. Ich bekam einen so großen Schreck, dass ich mich flach auf den Boden warf und die Beine anzog. So blieb ich liegen. Der helle Lichtstrahl drehte sich, und er wurde noch strahlender, weil auch ein zweiter hinzugekommen war, so dass die beiden sich getroffen hatten.
    Ich blieb in meiner Haltung. Noch hatte ich Glück gehabt. Niemand kam zu mir hoch, aber ich wusste auch, dass dies nicht immer so bleiben würde, so dass ich mir vornahm, mir einen anderen Platz zu suchen. Da gab es nur eine Richtung. Die weiter nach oben.
    Im Moment hatte ich Glück. Die beiden langen Lichter befanden sich nicht in meiner Nähe, sondern woanders. Mich schützte noch die Morgendämmerung und auch die Haut des großen Kessels, an dem ich hochkletterte.
    Die nächsten beiden Inseln wollte ich überspringen und erst weiter oben anhalten.
    Es war ein Laufen gegen das Schicksal. Ein paar mal huschte der Strahl sehr dicht an mir vorbei, ohne mich allerdings fassen zu können. Ich überkletterte auch die weitere Insel, ging wieder höher, und etwa in der Mitte zwischen den beiden Punkten erwischte es mich. Plötzlich war um mich herum alles hell. Ich wurde angestrahlt und konnte mich auch nicht mehr bewegen, weil die Überraschung zu hart zugeschlagen hatte.
    »Da ist er!«
    Es war wie ein Schrei, der mir entgegenbrandete. Die Worte hatte ich nicht verstanden, aber ich wusste genau, was er gemeint hatte. Jetzt kam ich nicht mehr weg. Und es ging kein Weg an einem Kampf vorbei. Ich wollte mich stellen, denn das war die Art des Barbaren…
    ***
    Sie jagten über den Motorway.
    Sir James hatte seinen Fahrer mitgenommen, und der Mann holte alles aus dem Rolls heraus. Auf dem Dach drehte sich das für den Notfall gedachte Warnlicht. Sirenengeheul sorgte dafür, dass die Fahrbahn vor dem Wagen frei wurde.
    Sir James saß vorn. Suko und Bill hockten im bequemen Fond. Zwischen ihren Beinen hatte es sich Nadine, die Wölfin, gemütlich gemacht. Hin und wieder wurde sie von Bill Conolly gekrault und gestreichelt. Manchmal hob und drehte sie auch so den Kopf, dass der Reporter in ihre menschlichen Augen blicken konnte. Bill spürte die heiße Angst um seinen Freund John Sinclair. Hätte ihn jemand danach gefragt, er hätte es immer zugegeben, wobei er glaubte, dass es in Sukos Innern nicht anders aussah.
    Inzwischen wussten die beiden Männer auch, was sich ereignet hatte. Es war zu einem Chaos auf dem Motorway kurz vor London gekommen, weil ein wie aus der Antike stammender Mann plötzlich und überhastet ein Fahrzeug verlassen hatte, mit dem er zuvor Schlangenlinien gefahren war. Zahlreiche Auffahrunfälle waren die Folge gewesen, und dieses Chaos hatte sich genau dort ereignet, wo der Motorway an das Gelände der London Petrol grenzte, einer großen Mineralölgesellschaft, die dort ihre Fabrikanlagen besaß. Wie sie weiter erfahren hatten, war es dem anderen gelungen zu fliehen und sich auf dem Gelände zu verbergen.
    So sah die Lage aus.
    Ob es sich bei
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